Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Conor Oberst and the Mystic Valley Band 2008
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Botanique, Brüssel, 3.9.
Komme gerade vom Konzert zurück. Fein, kurzweilig und relativ kurz (ca. 80 Minuten). Ganz andere Stimmung als letztes Jahr in Berlin, obwohl genauso lässig, konzentriert und aufgeräumt. Conor, mit Noel Gallagher-Frisur, spielt ausschließlich Songs vom Album, bislang unveröffentlichtes und Cover-Versionen, kein einziger Rückblick auf Bright Eyes. Die Band ist kompetent, aber unscheinbarer als Bright Eyes, jemand prägendes und brillantes vom Schlage eines Mike Mogis, der durch seine vielschichtiges Spiel teils ebenso prägend für die Performance war wie Oberst, findet sich nicht. Dafür bekommt jeder der Musiker (bis auf den Keyboarder) die Gelegenheit, einen eigenen Song vorzutragen, vermutlich größtenteils Covers – erkannt habe ich nur Corrina, Corrina von Dylan und, Überraschung!, Everybody’s Talkin‘. Spaß hatten sie allemal, aber der Auftritt war doch etwas nüchterner und kontrollierter als damals in Berlin. Höhepunkte waren für mich u.a. Cape Canaveral, Danny Calahan, besagtes Everybody’s Talkin‘ wegen der schönen Überraschung (obwohl das erst ins Gelingen überging, als Conor selbst den Gesang übernahm) und insbesondere das mächtig vorwärts rockende I Don’t Want To Die In The Hospital sowie ein neuer episch-countryesker Song mit unbekanntem Titel. Die paar neuen Lieder bewegen sich alle auf dem (hohen) Niveau des aktuellen Albums, da kommen also noch einige schöne Veröffentlichungen auf uns zu.
Kurz: Ich fand es großartig. Einigen meiner Begleiter hingegen war’s „too much country“. Pah!--
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WerbungInteressanter Bericht, Sonic. Ich habe Bright Eyes zweimal gesehen und beidesmal war das Konzert aus unterschiedlichen Gründen unbefriedigend. Wirkte Oberst irgendwie gelangweilt oder desinteressiert oder war er voll bei der Sache?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Interessanter Bericht, Sonic. Ich habe Bright Eyes zweimal gesehen und beidesmal war das Konzert aus unterschiedlichen Gründen unbefriedigend. Wirkte Oberst irgendwie gelangweilt oder desinteressiert oder war er voll bei der Sache?
Ich habe ihn nun auch zweimal gesehen, beide Male war er voll bei der Sache, einmal geradezu berauschend intensiv (Berlin), diesmal eher nüchtern konzentriert, beide Male überzeugend und mit großem Unterhaltungswert. Dass er mit neuer Band ausschließlich neues Material spielt, zeigt ja auch, wie selbstbewusst er an die Sache herangeht, wie überzeugt er vom aktuellen Material ist und wie spielfreudig er ist. Inmitten der Milchbubis der Mystic Valley Band wirkt Conor mittlerweile nahezu reif und altersweise. Die neuen unveröffentlichten Songs zeigen, dass seine Kreativität weiter sprudelt. Die Beschränkung aufs Aktuelle und die konsequente Vermeidung einer Greatest Hits-Show kann sich beileibe nicht jeder Künstler mit einem so umfangreichen Back Catalogue erlauben. (Bei Frank Black letztens beispielsweise führte der gleiche Ansatz zu einem weniger befriedigenden Ergebnis, weil man allzu oft bedauerte, was er alles nicht spielen würde).
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic JuiceInmitten der Milchbubis der Mystic Valley Band wirkt Conor mittlerweile nahezu reif und altersweise.
Prima, dann kann der aufgeklärte Musikfan das ja jetzt zwischen Wilco und Ryan Adams einsortieren.
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"Entschuldigung, aber Sie können nur alle 2 Sekunden eine neue Suche starten. Sie müssen noch 1 Sekunden warten, bevor Sie eine neue Suche starten können."Glimmer TwinsPrima, dann kann der aufgeklärte Musikfan das ja jetzt zwischen Wilco und Ryan Adams einsortieren.
Wenn er alphabetisch sortiert, sicherlich.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Aber mal unter uns: „Souled Out“ ist doch wirklich langweilig, oder?
War das Konzert denn ausverkauft?--
"Entschuldigung, aber Sie können nur alle 2 Sekunden eine neue Suche starten. Sie müssen noch 1 Sekunden warten, bevor Sie eine neue Suche starten können."Glimmer TwinsAber mal unter uns: „Souled Out“ ist doch wirklich langweilig, oder?
Nee. Kein Highlight, keine Langweile.
Glimmer TwinsWar das Konzert denn ausverkauft?
Gut gefüllt wars.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Köln, Gloria, 11.09.2008
Den Bericht von Sonic Juice aus Brüssel kann man so auch für den Gig in Köln übernehmen. Alle Songs vom Album wurden gespielt, außer Ruben’s Song ;-), einige Coverversionen (u. a. auch Corrina), ein oder zwei neue Songs. Die Band machte einen sehr ordentlichen Eindruck, Mr. Oberst war voll wie ein Eimer und man musste befürchten, dass er irgendwann umfallen würde. Für diesen Zustand hat er aber dennoch ein gutes Konzert gespielt. Mein persönliches Highlight war „Lenders in the temple“.
Der Support kam übrigens von Sky Larkin aus Leeds. Klang recht vielversprechend.
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Wir sind Abfallprodukte der allgemeinen Life-Style-Obsession.Stehen die Konzerte von Conor Oberst eigentlich immer unter einem bestimmten Motto? Man könnte es meinen, denn vom musikalischen Vortrag einmal abgesehen könnte der jüngste Auftritt vergangenen Montag in Berlin und der von Bright Eyes letztes Jahr in Wiesbaden unterschiedlicher kaum sein. Damals ebenso wie seine Band passend zum Bühnendekor in seltsam sakrale, weiße Gewänder gehüllt, mit langer Jesus-Matte aus der Offenbarung zitierend, erscheint Oberst im Clumbia-Club kurz angebunden, fast ein klein wenig rotzig-frech mit Britpopfrisur, Cowboyboots und einer Schüler-Indieband im Nacken. „Evangelicals are strange“ steht auf dem T-Shirt des Roadies. Der Conor Oberst von 2008 glücklicherweise nicht mehr.
Angenehm frei von jeder Art von Spiritualität und Religion verläuft das Set, das alle Songs des Soloalbums umfasst, aufgefüllt mit den erwähnten Coverversionen, die von den jeweiligen Mitmusikern mehr schlecht als recht zum Besten gegeben wurden. Ansonsten wirkte die Band sowie Oberst selbst sehr konzentriert und leidenschaftlich und schufen von Beginn an eine sehr intensive Atmosphäre, der auch während der Coverversionen nur ein kleines bisschen die Luft ausging. Ruhige Höhepunkte waren das wunderschöne Lenders in the Temple und Eagle On a Pole, auch live mit dem umwerfenden Piano-Finale. Einziger Nerv-Faktor war, wie schon auf dem Album, NYC-Gone-Gone. Am Ende war dann I Don’t Want To Die In The Hospital der schweißtreibendste Song, bei dem sich das Publikum auch zum Mitwippen genötigt sah.
Bin sehr froh, zufällig am Vorabend von Emmylou Harris bei Conor reingestolpert zu sein und von der Konzertverlegung profitiert zu haben.
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Schlagwörter: Bright Eyes, Conor Oberst
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