Re: Conor Oberst and the Mystic Valley Band 2008

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bullitt

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Stehen die Konzerte von Conor Oberst eigentlich immer unter einem bestimmten Motto? Man könnte es meinen, denn vom musikalischen Vortrag einmal abgesehen könnte der jüngste Auftritt vergangenen Montag in Berlin und der von Bright Eyes letztes Jahr in Wiesbaden unterschiedlicher kaum sein. Damals ebenso wie seine Band passend zum Bühnendekor in seltsam sakrale, weiße Gewänder gehüllt, mit langer Jesus-Matte aus der Offenbarung zitierend, erscheint Oberst im Clumbia-Club kurz angebunden, fast ein klein wenig rotzig-frech mit Britpopfrisur, Cowboyboots und einer Schüler-Indieband im Nacken. „Evangelicals are strange“ steht auf dem T-Shirt des Roadies. Der Conor Oberst von 2008 glücklicherweise nicht mehr.

Angenehm frei von jeder Art von Spiritualität und Religion verläuft das Set, das alle Songs des Soloalbums umfasst, aufgefüllt mit den erwähnten Coverversionen, die von den jeweiligen Mitmusikern mehr schlecht als recht zum Besten gegeben wurden. Ansonsten wirkte die Band sowie Oberst selbst sehr konzentriert und leidenschaftlich und schufen von Beginn an eine sehr intensive Atmosphäre, der auch während der Coverversionen nur ein kleines bisschen die Luft ausging. Ruhige Höhepunkte waren das wunderschöne Lenders in the Temple und Eagle On a Pole, auch live mit dem umwerfenden Piano-Finale. Einziger Nerv-Faktor war, wie schon auf dem Album, NYC-Gone-Gone. Am Ende war dann I Don’t Want To Die In The Hospital der schweißtreibendste Song, bei dem sich das Publikum auch zum Mitwippen genötigt sah.

Bin sehr froh, zufällig am Vorabend von Emmylou Harris bei Conor reingestolpert zu sein und von der Konzertverlegung profitiert zu haben.

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