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…wie versprochen und damit heiß ersehnt…
ein immer wieder auf anderen netlabel- seiten goutiertes label.
vielleicht oder eher wahrscheinlich wegen der menge an veröffentlichungen bzw. aufgrund der langen lebensdauer.
gibt es eigentlich aussagen zur haltbarkeit von netzlabeln? eventuell vergleiche mit den kollegen da draußen am markt? eine empirische studie hierzu wäre interessant.
comfort stand bedeutet eine unzahl verschiedener stile, bedeutet qualitätsunterschiede sowohl in der produktion und klangqualität als auch im eigentlichen tun, der umsetzung einer idee. denn etwas sollte man schon spüren vom ehrbaren geist eines künstlers.
mit twizzle, bruce lenkei und change! sind aber schon mal klasse frickler am werk. die anderen, auch hier besprochen bedienen dann wohl eher nischen.künstler – werk – labelnummer – bewertung
the wades – greatest hits [csr070] (**)
erinnert an die späten cure, mit der dunkelheit des gothicrocks, sehr erdig betriebene maschinerie mit treibendem bass und klackendem schlagwerk; frauenstimmen, die die versatzstücke der melodien tragen müssen. die stillen momente wirken insgesamt stimmiger, wie bei „originate“.
wenn allerdings artrock deathmetal trifft – und hier wird sich quasi an jedem Stil versucht – dann wird es echt zu viel.dan ake – melophobia [csr069] (**)
– sehr experimentell
– manchmal rhythmisch, manchmal fließend
– anschläge auf saiten, saitenklappern, saitengewitter im zyklus: „sojurn in the cirque“
– saitenrhythmik in „studio-sf“
full load of king – normal [csr068] (*)
dunkler, martialischer, gitarrenlastiger sound inclusive sprechgesang,
die netten spielereien, die aus irgendwelchen elektrobüchsen stammen, retten nicht hinweg über aggressiv machendes material,
halbwegs eingehende nummer ist „medusa“, wenn hier nicht baldigst die schweinerockigen gitarren einsetzen würden und der sänger nicht mit seinem exaltierten gesang nerven würde; ergo: siehe wertung.change! – circle of ambient friends [csr066] (***)
erste assoziation geht in richtung deine lakaien und dead can dance, das klavier, der gesang.
sphärisch- hämmerndes szenario schließt sich an, erschließt sich aber nicht.
immer erfinderischer, aber nicht erfrischender werdend.
einen interessanten ansatz verfolgt allerdings „confused by the muse“: von geräuschfetzen verdeckt, stößt der gesang hervor, um sich zum ende hin – letztlich durchsetzend – in sanfteren klängen zu ergehen. sollte man mal wagen! die stimme als instrument tritt in den vordergrund. auch „in skeleton forms“ versucht sich zum teil anregend darin. diese „musik“ lässt mich sehr verstört zurück. zu sehr werden die hörgewohnheiten gekreuzt. kein schmeicheln, kein anbiedern. hier wird gefordert. bin froh über genanntes „confused by the muse“, aber auch „the sun has wings“, die mir einen weg bereiten zwischen dem gewohnten und dem stilbrechenden experiment.
clemens eduard haipl – 330rawson [csr053] (**1/2)
eine mischung aus elektropop (musikalische untermalung, stimmung, stimme) und ndw (text);
mal wird der gesangspart in einem stück düsterer gehalten, in einem anderen lied kommt die sonore weibliche, computeranimierte stimme zum einsatz; in „head“ rockt es sogar ganz fetzig, „sun“ rückt depeche mode verdächtig auf die pelle, so schreibt das label: „Clemens has been in several bands and projects (including synth pop trio „d.k.“ (celtic circle records), heirstyle, cell1110 and also has been doing remixing, producing and loads of solo stuff. Some of it is compiled on „330rawson“. Clemens has met amongst others: Bob Moog, Depeche Mode, OMD, and Iron Maiden.” “fuerte-psycho” glänzt mit sprechgesang, erzählt von der freudschen psychoanalyse…
wer auf synthiepop steht, wird hier manche perle finden können.
teil 1 / 2
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künstler – werk – labelnummer – bewertung
chenard walcker – middle [csr046] (**)
beginnt mit einer rockigen version von summertime, das im titel vorgesetzte iron passt sehr gut. keiner der weitern titel biedert sich jedoch so sehr an. zum teil vertrackte arrangements machen es schwierig, sich sofort und ohne nachfrage zu ergeben. die rätselhafte stimme legt sich über undeutlichen rhythmus, die erklärenden instrumente könnten synthie und drums sein, doch sie fügen sich quer ins bild.heirstyle [csr040] (**)
electro- , synthiepop. mit differentem einsatz eines drumcomputers. die stimme passt sich an den musikstil an, will düster und dominant sein,
in „arges“ drängt sie sich ganz nach vorn, lispelt sich ins 80iger jahre abseits, von hinten schnorrt sich der soundfile heran, die melodie wird mittels angedeuteter fliehender gitarrensaiten aufgedräut.bruce lenkei – indolent perambulation [csr034] (***)
– schön fließende, elektronisch erzeugte musik,
– kein vertracktes, gehacktes gehämmer, welches das werden immer wieder unterbricht: „through the swamp“;
– der verwendete gesang erinnert in seiner inszenierung immer mal wieder an moby , auch die eingesetzten beats und samples;
– durchgängig hörbar, ein album, das in seinen teilen, aber auch in der gesamtheit stimmig ist.
georgia & august greenberg – sing songs for you and me! [csr010] (**1/2)
das label schreibt:
“This album is a collection of songs and music that Georgia and August made for you and me. Whether you want to jingle some bells (Jingle Bells), learn more about the do’s and don’ts (Big Girls), hear odes to hay (Itchy Itchy Hay Hay), or just take in some powerful and uplifting affirmations (Georgia Sings Yes!), this collection of recordings has it all! Also included is a musical ‚radio play‘ rendition of Maurice Sendak’s „Where The Wild Things Are„. Pop this recording on when you are having a dinner party, relaxing with family and friends, or sitting quietly by yourself. It is sure to satisfy!“
– sehr feine melodie
– eine kinder- oder auch babystimme intoniert
– allerliebst, ein spaß
the apartment – three Forks (EP) [csr005] (**)
– dunkel gehaltenes werk
– verwendung einer ausreichenden menge von samples unterschiedlichster natur
– melodische ansätze
– geräuschfixiert
– weinen oder greinen, autotürschlagen oder bremsen, gesang oder verlusttwizzle – soda fountain [csr002] (***1/2)
– der bass führt ein, eine sachte frauenstimme addiert sich.
– das klavier grient im geviert, kreisend die harmonien.
– twizzle bewegt sich zwischen verhaltener barmusik und chanson, zwischen dem karussell des varietes und der musik, die an spannenden stellen bei lustigen jump and run spielen einsetzt.
– außerordentlich gehaltvoll, dicht, attraktiv.
– es swingt sogar.
– absolut fern jeglicher bisheriger netlaberfahrung./ „falling“
insgesamt war es eine sehr launige erfahrung, sich bei comfort herumgetrieben zu haben. mit den fundstücken bin ich zufrieden.
die seite bietet viele features, der aufenthalt wird somit nie langweilig.
bis denn.aktuelle news von der comfort stand- webseite:
„Comfort Stand
(2003-2006)We realize that this news comes on April Fools day, however this is no joke.
After a two year and five month run, we are closing Comfort Stand. The project is over and we will no longer release new works.
All of our music will remain online as will this website.
We will be back in the next 24 hours with a new site design and a going away smorgasbord of releases by a very special band.
Now back to re-tooling the Stand… see you in a bit…“
auch eine erklärung für die fehlenden abbildungen. hoffentlich, lässt
sich hier einiges revitalisieren. -
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