Chet Faker – Built on Glass

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  • #9163495  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,242

    BrundleflyDie Einschätzung von Rossi war so falsch nicht.

    Was aber auch keine Rolle spielt. Herr Rossi neigt immer mal wieder dazu derartig undifferenziert (mir liegt manchmal eher spießig auf der Zunge) über männliche Künstler zu urteilen, dass man seinen Augen beim Lesen nicht traut. Ist das echt der gleiche Herr Rossi, der noch fünf Minuten vorher ein leidenschaftliches Fanal dafür entzündet, dass man doch nicht diese oder jene Frau schmähen sollte – denn auch Sex und Schminke gehören zu Pop dazu. Und dieser schäbige Hut hat aber nun ganz sicher einen versteckten Hintersinn! Und dass die Mädels die Gitarre kaum halten können und sich bewegen, wie angeschossene Zebras – das ist Avantgarde, Junge! Und total clever! Quasi eine bewusste Demontierung von Publikumswünschen…

    Manchmal finde ich diese Seitenhiebe gegen „Jungsbands“ etc. auch ganz köstlich, aber manchmal weiß ich nicht, ob er das nicht ziemlich ernst meint – und schon eine Jeansjacke mit Dreitagebart zu gewollt ist…

    Sorry, Roland, das musste jetzt aber auch mal raus. ;-)

    --

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    #9163497  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,188

    Huch, was ist denn nun los? Kann mich nicht erinnern, mich je über Socken oder Hemden geäußert zu haben. Aber wieso sollte man bei Männern nicht auch über Äußerlichkeiten sprechen dürfen? Der Unterschied ist: Bei weiblichen Künstlern wird sehr viel darüber gesprochen, bei den männlichen Exemplaren dagegen auffallend selten. Und wenn man dann bei, sagen wir mal, Jake Bugg oder auch Chet Faker nur mal eine kurze Bemerkung in diese Richtung fallen lässt, ist das „hallo“ aber groß. Immer wieder aufschlussreich!

    Bei Chet Faker ist mein erster Eindruck nun mal, dass er optisch wie vom Sound her eine Menge aktuell gängiger, sagen wir mal: Topoi bedient. Ist ja nicht verwerflich, tun Sängerinnen auch, und so todernst ist das von meiner Seite aus nun wirklich nicht gemeint. Wie ich schon schrieb, letztlich ist mein Problem hier die Stimme. Manche Tracks sind ansonsten ganz angenehm, aber auch nichts, was mich irgendwie bewegt.

    Das Problem ist möglicherweise, dass ich allgemein eher über das spreche, was mich begeistert, als das, was mich kalt lässt oder mir missfällt. Dass mir im allgemeinen in den letzten Jahren Sängerinnen mehr zusagen als Sänger, ist ja kein Geheimnis. Woran das liegt, kann ich Dir auch nicht sagen. Aber es ist ja nicht so, dass ich vorbehaltlos allen zu Füßen liege. Aber irgendwie komme ich nie dazu mal anzumerken, dass ich beispielsweise die Alben von Sky Ferreira oder Beyonce nicht so toll fand, dazu müsste ich dann meine Kritik auch präziser fassen, denn mit einem leichthin reingeworfenen Einzeiler, wie bei anderen üblichen, ist es nicht getan und ich bekomme zuverlässig einen übergebraten, wenn ich es mal bei einem Einzeiler belasse. Andererseits wurde mir schon angekreidet, ich sei notorisch viel zu differenziert und sowohl-als-auch.

    Falls Dir meine Bemerkung zum langhaarigen Lederjackenträger an der Seite meiner Privatgöttin noch nachklang: Das war doch eine offenkundig neidisch-bewundernde Bemerkung, dass es einem durchaus sympathischen „Normalo“ gelang, wozu ich nie die Nerven gehabt hätte. So wollte ich es jedenfalls verstanden wissen. Stormy Monday und andere können bezeugen, dass ich auch zu langhaarigen Lederjackenträger ganz lieb bin! Und ich hatte auch mal einen Hut, vor 25 Jahren. Zu einem Bart reicht es bei mir leider nicht, ich bin nur neidisch. So, das musste mal raus.;-)

    Aber nun genug von mir, zurück zu Herrn Faker.

    --

    #9163499  | PERMALINK

    genosse-schulz

    Registriert seit: 06.01.2009

    Beiträge: 5,321

    IrrlichtRossi, wird Dir das nicht langsam irgendwie auch zu doof? Zu viel Bart, zu unschöne Socken, da passt die Jacke nicht, da das Hemd, irgendwas mit der Frisur, da wird zu muckermüßig gespielt, da zu posermäßig gewedelt; Faktischerweise stört Dich das alles nur bei Typen, ansonsten wäre das jetzt wahrscheinlich ein „Highlight“, sehr kreativ, sehr schön melodiös oder sonst irgendwie total wertvoll.

    :lol:

    Ich dachte ja schon, ich bin der einzige, dem das auffällt. Zu Rossis Rockerhass hab ich mittlerweile zwei küchenpsychologisch untermauerte Theorien…

    --

    I hunt alone
    #9163501  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,188

    Sollen wir dafür einen eigenen Thread eröffnen? („Rockerhass“, ich glaub es geht los …)

    --

    #9163503  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,242

    Herr RossiAber wieso sollte man bei Männern nicht auch über Äußerlichkeiten sprechen dürfen?

    Darf man, sollte man. Macht bestimmt auch Sinn, da auch Männer Klamotten mitunter als Statussymbole und generelle Verkörperungen von irgendwas tragen. Auch wenn ich es bei Frauen prinzipiell interessanter finde, da Look und Styling dort tendenziell größeren Stellenwert besitzen. Das Problem ist für mich eher, dass das hier immer wieder auf so eine mantrartig, gebetsmühlenartige Weise geschieht, die Dir auf der anderen Seite doch selbst sofort aufstoßen würde. Dass das wahrscheinlich nur eine Retourkutsche in Richtung kidd captain war, geschenkt. Der wahre Popper und Discofox traut eben keinen Holzfällerhemden und Bon Iver Bärten. Auch wenn man Bart am Ende auch einfach mal so tragen kann, ganz ohne sich dabei viel zu denken und YOLO Lyrik zu schreiben.

    „Aufschlussreich!“ finde ich das übrigens nicht; mich stört es im Umkehrschluss mindestens genauso, wenn engagierte Musikerinen wie die von Warpaint quasi als Rampenlicht suchende Gören dargestellt werden, die sich im Ruhm ihrer Freunde und Partner sonnen. Das sind so völlig lahme Scheinargumente, die überhaupt nichts aussagen.

    Herr RossiDass mir im allgemeinen in den letzten Jahren Sängerinnen mehr zusagen als Sänger, ist ja kein Geheimnis. Woran das liegt, kann ich Dir auch nicht sagen.

    Gerade das wäre doch aber die eigentlich interessante Frage. Daraus könnte man auch eine gute und mitunter fruchtbare Diskussion machen, finde ich. War das früher anders? Wie hat sich bspw. auch Gitarrenmusik entwickelt, überwiegen überschüssige Revivals? Sind Musikerinnen Grenzen sprengender, überwindender? Ist es wirklich nur die Stimme, oder der Umgang damit? Wird Popmusik generell mehr und mehr von weiblichen Künstlerinnen getragen? Warum sieht Rossi „Beyoncé“ nicht als den Meilenstein, der er (natürlich) ist?

    Herr RossiZu einem Bart reicht es bei mir leider nicht, ich bin nur neidisch. So, das musste mal raus.;-)

    Genehmigt. ;-)

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #9163505  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Bitte keine Gender-Debatte. Ist kein Proseminar hier.

    BrundleflyAlles Rohe, Dreckige, Ungeschliffene wurde entfernt und heraus kommt ein glatt poliertes Konzentrat für iPhones und „Kulturzeit“. „1998“ und „Cigarettes & Chocolate“ taugen noch positiv als Sonntag Nachmittag-Vernissage-Afterhour-Sound, aber insgesamt ist mir das zu antiseptisch.

    Keine Ahnung, was du damit meinst. Vermisst du auch bei Kraftwerk Blut, Schweiß und Tränen? Und wer hier keine Seele raushört, hat selber keine.

    --

    Do you believe in Rock n Roll?
    #9163507  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,242

    Zusammenarbeit Flume/Faker. Der Song packt mich nur etwas, das Video ist aber grandios.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
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