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AutorBeiträge
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Originally posted by Mark Oliver Everett@18 Jan 2005, 22:47
ja? glaub ich nicht.Das glaubst Du nur nicht, weil Du Dich noch nie an einem freien Morgen mit einer Tasse Tee oder Kaffee und einem Joint auf der Couch niedergelassen hast, um Dich der Musik (aktiv oder passiv) zu widmen. Du würdest neue Facetten des Glückes entdecken, glaube mir. Obwohl ich gegen einen nüchternen, wachen Geist überhaupt nichts einzuwenden habe. ;)
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WerbungHübsche Platte, besser produziert wäre sie sehr hübsch. Im Anschluß genoß ich You Will Miss Me When I Burn, von der letzten, sehr schönen Platte, mit Pedal Steel, Fiddle und tollen Backing-Vocals.
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ich genoss heute morgen you will miss me… in der originalfassung….war auch sehr schön….
Hübsche Platte, besser produziert wäre sie sehr hübsch
ist eigentlich ganz gut produziert, mit ausnahme von i gave you….warum auch immer….dennoch ist selbiges natürlich ein, wenn nicht sogar das highlight
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and now we rise and we are everywhereIch höre eigentlich keine Unterschiede zu den vorangehenden Songs. Feines Album.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]Den Unterschied sehe ich darin, man verzeihe mir meine nicht belegbaren Vermutungen, dass die Musik an sich, für die Matt Sweeney ja verantwortlich ist, einen „anderen“ Folk in sich trägt. Oldhams Musik, zumindest die bisherige, beruht und bedient sich an dem „Appalchian Folk“, der vor allem auf dem Debüt „There is no-one what will take care of you“ zu hören ist. Bei „Superwolf“ höre ich da nichts mehr raus. Auch wenn die elektrische Gitarre den Ton angibt und das meist allein, ist hier eher ein amerikanischer Südstaaten-Folk zu spüren, was aber in keinster Weise zum bemängeln ist.
Was habt ihr schon wieder mit eurem „Greatest Palace Music“? Ist doch schön so wie es ist. Ich bin froh, dass ich nicht mehr an dieses Album denken muss.
„You will miss when I burn“ ist einer der Gründe wieso diese Neueinspielungen immer wieder zur Qual werden.--
So, erster Durchgang beendet.
Erster Eindruck ist äusserst positiv und es haben sich schon paar eindeutige Favoriten
ergeben.
My Home Is The Sea, Beast For Thee, Rudy Foolish, Only Someone Running, Death In The Sea.
Kleiner Schwachpunkt für mich: Goat And Ram. Was jetzt aber weniger mit wowee's erwähntem Gitarren-Inferno zusammenhängt, ich find den Song an sich nicht so toll. Aber, war ja erst der erste Durchgang und die Scheibe wird sich wohl die nächsten Tage mit A. Green und Miles Davis die Klinke geben.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Originally posted by wowee zowee@19 Jan 2005, 12:15
Was habt ihr schon wieder mit eurem „Greatest Palace Music“?
Wir? Ich glaube wir gar nichts. Du fängst immer wieder damit an. ;)
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONASchöne Review in der Frank. Rundschau
Vom Wegsperren der quälenden Dinge
Neue, wundervoll irrlichternde Moritaten aus der abgründigen amerikanischen Provinz von Bonnie „Prince“ Billy
Kentucky, das klingt irgendwie ungut. Als würden drittklassige Horrorfilme dort stattfinden, in denen jugendliche Flitterwöchner mit der Hilfe von degenerierten Hinterwäldlern eine letzte Ruhestätte in den Forsten finden. Es klingt nach der Seite von Amerika, mit der man in keinen näheren Kontakt treten möchte. Auch die Musik von Will Oldham klingt nach diesem Amerika. Sie klingt nach Folk und Bluegrass, nach dem Ursprung von Americana, und man spürt, fühlt den Blues. Will Oldham hat gelebt in New York und in Baltimore und ist doch wieder zurück gekehrt nach Kentucky. Er sieht auch so aus wie einer, dem man nicht im Wald begegnen möchte, mit seinem Bart aus Bürgerkriegstagen. Manchmal trägt er sogar eine Latzhose.
Kauzigkeit als Konzept
Und dann kommt er einem noch unter falschem Namen. Nennt sich Bonnie „Prince“ Billy und singt vom Tod. Auch auf Superwolf, seinem neuen Album, das er zusammen mit Matt Sweeney aufgenommen hat, der sich als früherer Frontman einer Band namens Chavez Meriten verdient hat und dann bei Smashing-Pumpkin Billy Corgans Solo-Versuch Zwan mittat. Gleichberechtigt sollen sie gearbeitet haben, aber das Ergebnis klingt vor allem nach Will Oldham.Oldham erregte in den früheren neunziger Jahren Aufsehen, weil er nicht nur ebenso radikal depressive wie unglaublich wundervolle Stücke aufnahm, oder weil er die Namen seiner Band von Palace Brothers zu Palace Songs, Palace und schließlich zu Bonnie „Prince“ Billy wechselte. Sondern auch, weil er es schaffte, durch geheimnisvolles Verhalten wie ein Phantom durch die Presse zu irrlichtern. Er wohne in einer Garage, hieß es mal, er spreche kaum ein Wort. Andere berichteten, er sei der glücklichste Mensch der Welt und würde mit berechneter Schmerzensmusik ein empfindsames Publikum ausbeuten. Journalisten, die ausschließlich seinetwegen den Weg nach Kentucky wagten, erzählen noch heute beeindruckt, wie Oldham plötzlich aus seinem Auto sprang, den Besucher auf dem Beifahrersitz zurück ließ und für Stunden verschwunden blieb. Solch Verhalten und vor allem seine fast schon unangenehm intimen Moritaten aus der abgründigen Provinz, in denen schon mal Eintopf aus kleinen Kindern gekocht wurde, sorgten für Kultstatus unter Kollegen. Johnny Cash hat Oldhams Song „I See A Darkness“ als Duett mit ihm aufgenommen und Björk gehört zu seinen Bewunderinnen.
Ein Eremit, ein seltsamer Kauz, ein Waldschrat, der einerseits gar nicht kompatibel ist mit dem Musikgeschäft, andererseits aber genau deswegen Erfolg hat. Denn nicht nur das Image ist zur Marke geworden, einen Bonnie „Prince“ Billy erkennt man auch musikalisch immer: Ob er wie zuletzt auf Sings Greatest Palace Music die besten Songs aus seinen frühen Tagen in einem vergleichsweise polierten, fast Nashville-tauglichen Sound noch einmal neu herausbringt oder wie jetzt auf Superwolf die bluesgetränkte, rüde Stimmung aus eben jenen Anfangszeiten wieder belebt.
Es geht nicht um Innovation, nicht einmal um persönliche Weiterentwicklung. Nur in seinen frühen Tagen hatte Oldham zur Popgeschichte etwas beizutragen, in dem er den Singer-Songwriter-Ansatz in der Americana radikal personalisierte und sein düsterstes Innerstes nach außen kehrte, ohne Rücksicht zu nehmen auf alle Genre-Spielregeln. Damit hat er einen Zustand erreicht, wie er sonst nur verdienten Musikern, nur den Besten wie Neil Young, Bob Dylan, Patti Smith, Johnny Cash oder Van Morrison vorbehalten ist.
Nichts mehr beweisen müssen
Wie es sich gehört für Künstler, die sich und anderen nichts mehr beweisen müssen, beschäftigt sich auch Oldham mit den immer wieder kehrenden, geradezu biblischen Themen. Von Liebe und noch viel lieber von ihrem Ende, von Inzest und Einsamkeit, von Krankheit und Lügen, Verbrechen, Verrat und Verzweiflung handeln seine Lieder. In seinen Songs, so glaubt er, werden die quälenden Dinge weg gesperrt, damit sie niemanden mehr belästigen.
Sein bevorzugter Gegenstand ist der ewigste von allen: Immer wieder besingt er mit brüchiger Stimme, in Songs, die dann „I See A Darkness“ heißen, den Tod. In „A Minor Place“ sondierte er schon mal, wie das Jenseits ausgestattet ist. Superwolf beginnt gar mit den Zeilen „I have often said/ That I would like to be dead“, die das fast sechs Minuten dauernde Epos „My Home Is The Sea“ einleiten, das sich von einer melancholischen Melodie zu nächsten hangelt, ohne je ein echter Song werden zu wollen. „Meine Songs haben etwas Gruseliges“, sagt er. „Ich weiß nicht, ob es notwendigerweise eine so gute Sache ist, sie heraus zu bringen.“
Noch intensiver aber als Oldhams Songs ist die Stimmung, in der er sie umsetzt. Die Instrumentierung ist stets so zurück genommen, als hätte sie Angst, die Stimme zu zerbrechen, die mitunter am Abgrund zum Unhörbaren agiert und doch zielsicher die Melodien findet, die einem das Herz weh werden lassen.
Der unangenehmste Moment von Superwolf: Wenn Sweeney das Ende von „Goat and Ram“ mit einer scheppernden E-Gitarre zukleistert. Ansonsten aber gibt er sich vor allem Mühe, nicht weiter unangenehm aufzufallen. Die Musik hat er geschrieben, als wollte er ein besserer Oldham werden, einen Song darf er selbst singen, die anderen vorsichtig ergänzend begleiten. So entstehen auch auf Superwolf wieder diese Momente unglaublicher Intimität, die einen zerrissen zurück lassen zwischen peinlicher Berührtheit und dem guten Gefühl, einem Freund die Beichte abgenommen zu haben.
„Die meisten, die meine Platten kaufen“, sagt Oldham, „können sich keinen Therapeuten leisten.“ Tatsächlich transzendiert Will Oldhams Stimme in immer wieder kehrenden Augenblicken die Melancholie und erweckt die Fröhlichkeit in der Trauer. Wer ihm zuhören darf, den kann das Jenseits nicht mehr schrecken – und noch nicht einmal Kentucky.
Quelle: Frankfurter Rundschau (thomas winkler)
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and now we rise and we are everywhereBin ja mal gespannt ist heute gekommen.
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The Good Times Are Killing MeWas soll eigentlich dieser Jethro Tull Bezug im Innencover? Sehr albern.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...wowee zoweeWeiß jemand was das für ein Filmausschnitt (??; nehme ich mal an) ist, der am Ende von „Blood Embrace“ abgespielt wird?
Würde mich auch interessieren. Mit what are you? einer meiner Favoriten.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]atomWas soll eigentlich dieser Jethro Tull Bezug im Innencover? Sehr albern.
Albern oder nicht. Aber irgendwo symptomatisch. Bin großenteils enttäuscht.
Auch darüber, dass das dicke Vinyl auch noch leicht verwellt ist. :rolleyes:
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FAVOURITESotisAlbern oder nicht. Aber irgendwo symptomatisch.
Inwiefern? Ich finde den Rock auf dem Album eher handverlesen.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]Bin heute im Radio über 4 Songs davon gestolpert. Sehr langweilig. Kann nicht nachvollziehen welchen Stein im Brett dieses Album häufig hat …… Rock hab ich nicht gehört. Ggfs. warns die falschen Tracks ….
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Rock macht der gute Bonny ja auch nicht und wer das restliche oeuvre von herr oldham nicht mag, wird auch superwolf nicht mögen, trotz rockmusiker sweeney…
das ganze ist ein oldham-album, basta…also kein rock--
and now we rise and we are everywhere -
Schlagwörter: Bonnie 'Prince' Billy, Matt Sweeney, Will Oldham
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