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bisher nur zum dvd schauen gekommen. die videos scheinen aber ein kauf schon zu rechtfertigen. world gone wrong musste ich mir jetzt auch gleich bestellen. hoffe das album hält was Blood in My Eyes verspricht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Gehe zwar selten ins Kino, aber will loswerden, daß bei mir Modern Times in der gleichen Liga wie Kubricks Eyes Wide Shut spielt.
@Dick: Zahnloses Alterswerk, das mich umhaut und wochenlang beschäftigt – und auch noch beschäftigen werden wird. Meine ich gar nicht ironisch; Kunst muß ja nicht immer gleich zubeißen, und meiner Erfahrung nach ist es meist die größte Kunst, nicht zuzubeißen.
Abgestimmt ist noch nicht, ich schwanke noch beim Unterschied von formidabel einhalb und inkommensurabel.--
liege derzeit bei ***1/2. einen wirklichen ausfall kann ich nicht erkennen, wobei titel 4 und 9 von mir am ende eingereiht wurden. einen wirklichen knaller habe ich ebenso nicht entdecken können, wobei mir nettie moore am besten gefällt.
insgesamt sehr entspannt, das ausufernde einzelner titel trägt positiv dazu bei, verhindert aber vielleicht auch die hit- werdung.Beim Überfliegen des Threads und einem Hördurchgang im Laden kann ich eine Euphorie nicht oder noch nicht teilen. Auf den ersten „Hör“ sogar enttäuschend. Die CD Aufmachung ist Schrott, da reicht eine Gebrannte. Die Deluxe Version (genauer Limited Deluxe Edition) liegt gut in der Hand. Wie Mister klienicum schreibt, kein Ausfall und kein Knaller. Werde mal abwarten wie sich das Album weiter beim Gesamthören entwickelt.
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Ich mag das Album sehr, im Moment besonders die beschwingten, jameslastigen „Spirit On The Water“ und „Beyond The Horizon“. Und „Nettie Moore“.
Die Platte mag ein zahnloses Alterswerk sein, aber das stört mich nicht – ich bin seit den 60er Jahren auch ziemlich gealtert und muss meine Zähne festhalten. ;-). Diese Kritik verstehe ich auch überhaupt nicht; Bob Dylan ist ja schon seit Jahrzehnten kein Jungspund mehr, sondern gut gealtert. (Den Revoluzzer würde ihm doch eh keiner mehr abnehmen).--
Berliner Zeitung, 30.08.2006
Der große Murmler
Bob Dylan hat wieder ein Album veröffentlicht – sein 41.: „Modern Times“Matti Lieske
Wenn berühmte Interpreten populärer Musik in die Jahre kommen, beginnen sie zu murmeln. Die Kritiker werten das gemeinhin als Zeichen ungeheurer Intensität und feiern die entsprechenden Platten als geniale Alterswerke. Das hat bei Johnny Cash funktioniert, bei Brian Wilson, Merle Haggard, Neil Diamond, Bruce Springsteen, und wäre Elvis noch am Leben, würde es ganz sicher auch bei ihm funktionieren. Natürlich klappt es erst recht bei Bob Dylan, der auf seiner gerade erschienenen neuen Platte „Modern Times“ murmelt, was die strapazierten Stimmbänder hergeben. Und sage keiner, das habe er immer schon getan. Stimmt nämlich nicht.
Kaum ein großer Künstler hat seine Persönlichkeit und damit auch sein Image in den letzten Jahren so radikal gewandelt wie Bob Dylan. Jahrzehntelang war er als mürrischer, unnahbarer Brummelkopf mit Cowboyhut und wunderlichen Gewohnheiten durch die Welt getrottet. Wenn er bei einem Konzert zweimal Dankeschön sagte, dann schien das für ihn eine so gewaltige Anstrengung zu sein wie für Fidel Castro eine sechs- bis achtstündige Rede. Zwischenmenschliche Kommunikation war ihm so fremd wie anderen Leuten die Essgewohnheiten der Marsianer. Das galt auch gegenüber Freunden und Kollegen. Jerry Garcia, inzwischen verstorbener Kopf der Grateful Dead, berichtete einmal amüsiert, wie Dylan vorbeikam, um die endgültige Fassung einer gemeinsamen Platte zu besprechen. Er sagte nichts, stopfte das Mastertape in einen klapprigen Kassettenrekorder, den er mitgebracht hatte, maulte nach einiger Zeit: „Stimme ist zu laut“ und ging wieder.
Von diesem Bob Dylan scheint nichts mehr übrig geblieben zu sein. Zuerst präsentierte sich der 65-Jährige gegenüber dem Regisseur Martin Scorsese für dessen Film „No Direction Home“ als charmanter, intelligenter und überaus redseliger Gesprächspartner; dann brillierte er im ersten Teil seiner Autobiografie als großartiger Erzähler, Chronist und unerschöpfliche Quelle von Anekdoten. Seit neuestem betätigt er sich in seiner Radioshow als echter Dampfplauderer, der seinen Senf zu allen möglichen Dingen gibt und nebenher wunderbare Songs aus den verschiedensten Epochen US-amerikanischer Musik spielt.
Bei so viel zur Schau gestellter Lebenslust ging ein bisschen unter, dass es in seinem eigentlichen Metier, der Musik, zuletzt leicht bergab ging. Regelmäßige Besucher seiner Auftritte im Rahmen der „Neverending“-Tour kamen nicht umhin, in den letzten Jahren einen gewissen Substanzverlust zu konstatieren. Gitarrespielen überfordert offenbar inzwischen die Finger, weshalb er fast nur noch am elektrischen Piano steht. Das hat eine gewisse Einförmigkeit der Arrangements zur Folge – man könnte auch sagen: alles klingt ziemlich gleich. Hinzu kommt der Verlust an stimmlicher Modulationsfähigkeit – man könnte auch sagen: er murmelt. Zum bevorzugten Stilmittel ist ein leichtes Heben oder Senken am Ende der jeweiligen Zeile geworden, die Bandbreite der Stimme hat gelitten.
Insofern war es ziemlich kühn, nach fünf Jahren Pause eine brandneue Platte mit zehn eigenen Songs herauszubringen. Doch Dylan entledigt sich dieser Aufgabe mit aller Routine, die er sich in 45 Jahren Musikbusiness angeeignet hat. Er macht gar nicht erst den Versuch, an die legendären Songs seiner Frühzeit anzuknüpfen, die dazu nötige Dynamik und Kraft besitzt er längst nicht mehr. Er orientiert sich aber auch nicht an dem großen Wurf, der ihm 1997 mit dem schon damals als genialem Alterswerk gefeierten „Time Out Of Mind“ gelang. Machtvolle Stücke wie „Cold Irons Bound“, „Not Dark Yet“ oder „Standing In The Doorway“ sind heute ebenfalls außerhalb seiner Reichweite. Dafür geht er den Weg weiter, den er vor fünf Jahren mit „Love and Theft“ eingeschlagen hat: Er plündert das musikalische Erbe Amerikas, eignet es sich an, unterzieht es einer Transformation, erfüllt es mit seiner Persönlichkeit und spuckt es als genuines Dylan-Werk wieder aus. Man muss schon eine echte Ikone sein, um Klassiker wie „Rollin‘ and Tumblin'“ oder „Someday Baby“, die schon Hunderte von Musikern interpretiert haben, nachzusingen und dann „All titles written by Bob Dylan“ darunter zu schreiben. Aber mit Plagiatsvorwürfen hatte er vom ersten Tag seiner Karriere zu leben, da er stets der Meinung war, wenn er ein paar Strophen dazu dichtet, dann ist es auch sein Song. Und gedichtet hat er auf „Modern Times“ wie der Teufel.
Die Methode ist nicht ganz neu. 1973 gab es mal eine obskure, aber nicht uninteressante Dylan-Veröffentlichung, die von seinen Fans und ihm selbst abgrundtief gehasst wurde. Als er seine Plattenfirma verließ, brachte diese aus Rache eine Sammlung von ausrangierten Studioaufnahmen auf den Markt, darunter mit softem Timbre dargebrachte Evergreens wie „Mr. Bojangles“ oder „Can’t Help Falling In Love“. Anfang der Neunzigerjahre interpretierte er dann auf den beiden Alben „Good As I Been To You“ und „World Gone Wrong“ traditionelles amerikanisches Liedgut, wobei er die Stücke in echte Dylan-Songs verwandelte, ohne diesmal Autorenschaft zu reklamieren. Mit „Modern Times“ geht Bob Dylan genau den umgekehrten Weg. Es sind echte Dylan-Songs, aber sie klingen nicht so, sondern eher wie Evergreens, Blues- und Folk-Klassiker. Sein Gesang ist sanft, ruhig, konturenarm – oft hört es sich an, als sollte das Ganze der Soundtrack für einen Woody-Allen-Film werden. Die Band hat wenig mit der rabiaten Horde gemein, die ihn noch vor ein paar Jahren um die Welt begleitete. Sie klingt versiert, makellos, glatt, gepflegt, jede Note sitzt am richtigen Platz, Überraschung ist tabu. Dazu rezitiert Dylan seine Strophen, die nach wie vor eine bestechende poetische Qualität besitzen und den gesamten Kosmos nordamerikanischer Liedtradition umfassen. Die von unglücklicher Liebe getriebenen Streuner, die bösen Frauen, die ins Elend getriebenen wackeren Arbeitsmänner, ungutes Essen („Ich speise schweinsäugiges Fett in einer schweinsäugigen Stadt“) und das schlechte Wetter, in welches die Protagonisten solcher Songs andauernd zu geraten scheinen. Tornados, Gewitter, Hagel, Regen, immer wieder Regen, und am Ende bricht natürlich der Deich. „Katrina“ lässt grüßen.
Es war vielleicht keine allzu gute Idee, der Deluxe-Edition von „Modern Times“ eine DVD mit vier zum Teil gar nicht so alten Aufnahmen beizulegen, in denen der Meister noch seine alte Form besitzt – allen voran das Video mit dem für den Film „Wonder Boys“ geschriebenen „Things Have Changed“, das Dylan einen Oscar bescherte. Auf der anderen Seite zeigt es jene gelassene Souveränität, die dem neuen Werk rundum anhaftet. „Modern Times“, das 41. Album von Bob Dylan, wird dereinst gewiss nicht zu seinen zehn besten gezählt werden, aber mit dem meisten, was heutzutage an populärer Musik auf den Markt kommt, kann es jederzeit mithalten.
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and now we rise and we are everywhereIch gebe der Platte ***1/2.
@nikodemus: Für mich gibt es 3 *****
1. Bringing it all back home
2. Highway 61 revisited
3. Desire„Blonde on blonde“ bekommt von mir „nur“ ****1/2…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausKonnte „Modern Times“ in den ersten Durchläufen schon gefallen, ist es nun ein ganz feines Album das bei mir immer noch wächst und durchaus in meinen Dylan-Alben-Top10 landen wird. Gediegen und glatt ist die Begleitband nur zu Anfang, nach mehrmaligem Hören weicht die Glätte einem wunderbar entspannten Fluß, in dem es viel zu entdecken gibt. Dazu Dylan stimmlich in Bestform, ausgezeichnetes Songmaterial und eine volle, warme Produktion.
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Machtvolle Stücke wie „Cold Irons Bound“, „Not Dark Yet“ oder „Standing In The Doorway“ sind heute ebenfalls außerhalb seiner Reichweite.
…Nein. „Nettie Moore“ übertrifft sie alle drei.
Insgesamt werden es wohl **** 1/2 bei mir.
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Ich kann Bauer Ewalds Beschreibung zustimmen. Für mich eine absolut stimmige und sehr homogene Platte. Nach einigen Hördurchgängen in den letzten Tagen hat sie sich bei mir bei * * * * eingepegelt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Ich habe sie bislang einmal als Download gehört. Mich hat spontan Dylans angenehme Stimme überrascht. Ich freue mich auf die Deluxe Edition, wenn sie denn bald eintrifft.
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Dylans Stimme ist für mich immer angenehm, so dass ich nicht überrascht wurde.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomDylans Stimme ist für mich immer angenehm, so dass ich nicht überrascht wurde.
Was sagst Du denn zu den Vorwürfen die Stimme wäre „kaputt gesungen“?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
atomFür mich eine absolut stimmige und sehr homogene Platte.
dieser Beschreibung stimmen hier ja fast alle zu, lediglich in der daraus folgenden persönlichen Bewertung liegen die Unterschiede…
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atomDylans Stimme ist für mich immer angenehm,….
Nein, mir nicht, auf Love and Theft finde ich sie manchmal etwas…nun ja… grenzwertig.
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Nun bin ich gewiss nicht der Dylan-Experte: „Love And Theft“ gab mir nichts, „Time Out Of Mind“ zündete erst sehr spät, würde ich aber niemals in die Nähe seiner Großtaten stellen. „Modern Times“ aber hat mich direkt gepackt. Otis beschreibt das sehr gut. Auch die Uptemponummern passen sich unaufgeregt in den Fluss des Albums, so dass es sehr harmonisch wirkt. Stimmlich ist Dylan sehr präsent, die Musik ist auf das Wesentliche reduziert (ich finde die Band auf „Modern Times“ auch keinen Deut schlechter als auf den beiden vorherigen Alben) und entschlackt: die Songs sind weder zu lang noch zur kurz geraten. Das ist alles sehr stimmig. Besternen mag ich es vorerst dennoch nicht (denn häufig werden Alben, die mir auf Anhieb gefallen, nach einiger Zeit leider langweilig).
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