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“I like to yell and sweat and move and say exactly what I think and feel. I understand that always changes.”
Ich hatte längere Zeit noch angenommen, Jonathan Chandra Pandy sei der einzige Musiker, dessen Rattergewahrsprache des öfteren die Schallgrenze durchschlägt, aber Bleubird hat mich dann wieder vom Gegenteil überzeugt. Jacques Bruna aus Florida wäre mir – gebe es denn nicht Sampler jeder Art – wohl niemals über den Weg gelaufen und mittlerweile bin ich mir sicher, dass ein Ausnahmetalent dabei keine Erwähnung gefunden hätte.
Was ich kürzlich las, trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf: Bruna ist Nachricht und Sender zu gleicher Zeit, ein Gesamtprodukt der Kunst, stets Künstler denn Entertainer.
In den ersten Jahren (der erste Auftritt gilt als Opener für die Hip Hop/Punkrock Formation The nature kids band), die ihn in und außerhalb Orlandos bekannt machen sollten, erspielte er sich in erster Linie einen Ruf als Improvisationskünstler – und eigentlich hat sich daran bis heute nicht viel geändert. Der Radius hat derweil Orlando überschritten, Bruna spielte Shows in Montreux, in Berlin und Japan, eröffnete für Deerhoof, Xiu Xiu oder Amon Tobin (Collaborations gibt es bei Bleubird zudem unzählige; dass er zur Zeit, als er in Montreal gegenwärtig war, mit den Jungs von Godspeed you black emperor! zusammenkam, stimmt mich besonders freudig – auch wenn daraus bislang kein Projekt entstanden ist). Alles in allem aber: Bleubird ist Improvisation, meistens, es gibt eine ganze Reihe banhnbrechender Songs. Und Sounds, denn auch wenn mein Kenntnisstand bei Rap eher geringfügig ausfällt, so hat Bruna für mich doch eine Stilistik für sich entwickelt, einen Flow geschaffen, den ich als einzigartig empfinde. Unheimlich schnell, unheimlich dynamisch, feurig und wendungsreich, Musik, die atmet und sich entwickelt, die Spannung in sich aufbaut und irgendwann förmlich detoniert. Mal mit kratzenden Gitarren, mal mit Trance-artigen Beats, manches Mal ganz weich, selbst Reggae wird nicht ausgelassen (und eine Verneigung vor Frank Zappa und den Dead Kennedys gibt es auch). Natürlich nicht immer und natürlich ist nicht alles von großer Qualität (die „Street talk„-Serie, ein Dreiteiler, gibt es auf untenstehender Homepage zum kostenfreien Download), aber wenn ich „Know the end„, „Prefab housing„, „Drunk on movement„, „Rocket mouth„, der Adaption „Karate song“ („If you would die tomorrow, would you be happy with what you did today?“) oder „Hell country“ (für mich einer der beeindruckendsten, eindringlichsten Songs überhaupt), lausche, bin ich mir sicher, Großem beizuwohnen.Lohnt sich wirklich, dem mal ein Ohr zu leihen.
2002: Sunday picnic
2002: (Hopple) Does mans short life span make any sense?
2003: Sloopy doctor
2006: From supercold to superheat
2006: Pilgrim of St.Zotique
2007: Rip U$A (the birdfleu)
2008: Street talk 2
2009: Street talk 5
2009: Street talk 3: The mixtape--
Hold on Magnolia to that great highway moonHighlights von Rolling-Stone.de30. Juni 2000: Neun Konzertbesucher sterben beim Roskilde-Festival
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