Blade Runner (Ridley Scott, 1982)

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  • #17961  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    Welche Version dieses Science-Fiction-Klassikers bevorzugt Ihr? Schaue ihn mir nach glaube ich 10 Jahren das erste Mal wieder an, und merke, daß dies eigentlich mein absoluter Lieblings-Film ist. Harrison Ford hatte angeblich keine Lust auf die Off-Kommentare, weil er sie für sinnlos empfand. Ich tendiere mittlerweile auch zu der Director´s Cut-Version, da sie noch düsterer daher kommt, und das Geheimnis um Deckard noch ein wenig verborgener ist. Zu Recht wurde Ridley Scott´s BLADE RUNNER vor kurzem zum besten Science Fiction Film aller Zeiten gekührt. Der Autor des Romans auf dem der Film basiert, Philip K. Dick, erlebte leider die Premiere nicht mehr mit. Er starb wenige Tage vorher.

    Also, welche Version dieses Klassikers bevorzugt Ihr?

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    --

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    #2290803  | PERMALINK

    manastin

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 65

    Dieser Film ist immer in top 3 meiner Liste (ich schaue doch nicht 3 filme jedes Jahr, schon doch mehr :wave: ).
    Ich bevorzuge Director’s Cut, und zwar nur wegen der Finale (hmm ich konnte kein Spoiler-Button finden, deshalb schreibe ich nicht weiter).
    Dieser Film ist für mich gigantisch, und definitiv ein Meilenstein für Filmgeschichte..

    --

    #2290805  | PERMALINK

    atahualpa

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,224

    Ich finde es schade dass ich niemals den Directors Cut sehen konnte ohne die eigentliche Version zu kennen. Ich hätte gerne gewusst wie das auf mich gewirkt hätte. Die Originalfassung bietet dem Zuschauer durch die Off-Kommentare ja eine große „Hilfestellung“.
    Als der Film damals rauskam fand ich ihn brilliant, die Off-Kommentare fand ich aber ebenfalls sehr gelungen.

    10(?) Jahre später sah ich dann den Directors Cut und hatte zuerst das Gefühl dass etwas fehlen würde. Nach und nach habe ich mich während des Films an die nicht vorhandenen Kommentare gewöhnt und mittlerweile finde ich ihn so ebenfalls besser, leider nicht rätselhafter da ich halt das Original schon kenne. Und so die Handlung.

    Was ich beim Original immer etwas seltsam fand war das Ende, was sogar optisch so gar nicht zum Film passte. Da finde ich das Weglassen der letzten Szene im DC deutlich gelungener. Und die Sequenz am Piano gibt dem Film ja eine (mögliche) andere Auflösung.

    BB

    --

    #2290807  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Der Film ist so überschätzt, daß er eigentlich von Kubrick sein müßte.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #2290809  | PERMALINK

    ashitaka

    Registriert seit: 17.01.2006

    Beiträge: 2,422

    Wat für eine Aussage! Kann ich aber nicht zustimmen.
    Wahrscheinlich der beste Hollywoodfilm der letzten 25 Jahre!

    --

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    #2290811  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Napoleon DynamiteDer Film ist so überschätzt, daß er eigentlich von Kubrick sein müßte.

    Und, gefällt er Dir trotzdem? ;-)

    Hab ihn damals zweimal im Emelka Augsburg angesehen und war fasziniert. Beim zweiten Mal habe ich mit einem kleinen Kassettenrecorder den Ton auf einer C 120 mitgeschnitten und dann immer wieder beim Autofahren angehört.

    Mir gefällt der Directors Cut recht gut, weil ich die Schlußszene der Kinofassung (wenn Deckard mit Rachael bei Tageslicht auf der Landstraße fährt) nicht besonders mochte.

    Ist in meiner Top 10.

    --

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    #2290813  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    napoleon hat da nicht ganz unrecht. der film ist vom optischen her zwar schon eine delikatesse. diese bauten, diese atmosphäre. und sogar vangelis‘ musik nimmt einen da in beschlag. das ist schon ungeheuer schick und war seiner zeit bestimmt ein bisschen voraus, aber dahinter ist dann halt doch nicht unbedingt soviel, was einem in verzücken geraten lässt oder gar auf einer vollkommen emotionalen schiene ohne dazugehörige spaced-out bilder funktionieren würde. die charaktere sind letztlich nur pappmaché, die durch diese kunstwelt stapfen, bleiben stumpf und unverbindlich. irgendeine tiefe erreichen sie nicht, auch nicht im DC. das ist künstlicher glanz, ein bilderbogenrausch den man im kino voll gut genießen kann, aber letztlich bleibt man da halt auch nur an oberflächenreizen kleben.
    äh, ja. ziemlich überschätzt.

    --

    #2290815  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Die Charactere bleiben relativ blass, man erfährt auch nicht viel von der Vergangenheit der Figuren. Wäre gerade bei den Replicanten ja eh`nicht echt…
    Nur stört mich das bei diesem Film überhaupt nicht. Wie sagt man? Style over Substance?
    Hab ihn erst kürzlich angesehen und war überrascht, wie „frisch“ der Film noch wirkt. Bis auf die paar Seile, an denen die futuristischen Fahrzeuge hochgezogen werden, sehen die Effekte immer noch ziemlich gut aus.

    Auffallend war auch, wie gut Vangelis` Musikthemen plaziert sind. Sehr effektvoll und nicht überladen.

    --

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    #2290817  | PERMALINK

    atahualpa

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 1,224

    pinchnapoleon hat da nicht ganz unrecht. der film ist vom optischen her zwar schon eine delikatesse. diese bauten, diese atmosphäre. und sogar vangelis‘ musik nimmt einen da in beschlag. das ist schon ungeheuer schick und war seiner zeit bestimmt ein bisschen voraus, aber dahinter ist dann halt doch nicht unbedingt soviel, was einem in verzücken geraten lässt oder gar auf einer vollkommen emotionalen schiene ohne dazugehörige spaced-out bilder funktionieren würde. die charaktere sind letztlich nur pappmaché, die durch diese kunstwelt stapfen, bleiben stumpf und unverbindlich. irgendeine tiefe erreichen sie nicht, auch nicht im DC. das ist künstlicher glanz, ein bilderbogenrausch den man im kino voll gut genießen kann, aber letztlich bleibt man da halt auch nur an oberflächenreizen kleben.
    äh, ja. ziemlich überschätzt.

    Aber wer sagt denn das Leute den Film wegen der Charaktere schätzen?

    BB

    --

    #2290819  | PERMALINK

    ashitaka

    Registriert seit: 17.01.2006

    Beiträge: 2,422

    Das mit der Tiefe der Charaktere ist immer etwas leicht zu kritisieren. Speziell im SF-Genre begegnet man doch häufig Stereotypen; doch gerade das Spiel mit diesen macht doch auch den Reiz vieler Produktionen aus.
    „Blade Runner“ wirkt meines Erachtens besonders durch den Umstand, dass mehr Hintergrund der Charaktere weggelassen, als beschrieben wird. Der Freiraum der Spekulation bietet ganz eigene Interpretationen.

    --

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    #2290821  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    ashitaka, da stimme ich dir teilweise zu. aber „blade runner“ geht mir mit diesem, von krautathaus bereits erwähnten „style over substance“, dann doch n bisschen zu augenscheinlich um. vielleicht ist das so gewollt und es ging scott tatsächlich nur um eine glänzende abbildung einer futuristischen welt ohne gewichtung auf substanz und gehaltvoller figurenebene. keine ahnung. aber besonders beim zweiten oder dritten oder vierten gucken fällt das etwas unangenehem auf. also mir ging das so. und ich sag ja nicht, dass der film kompletter müll ist (das ist er nicht), nur passt halt diese ewige leier vom ultimativen 80s sci-fi flick da auch nicht unbedingt so wohlwollend auf den topf und greift da halt eben auch ein bisschen zu weit, meiner meinung nach.
    kann man aber selbstverständlich trotzdem geil wie bolle finden den film. na klar.

    --

    #2290823  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    @ Pinch: welcher Sci Fi aus den 80ern hat denn eher tiefgründigere Figuren zu bieten?

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #2290825  | PERMALINK

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    Beiträge: 0

    Krautathaus@ Pinch: welcher Sci Fi aus den 80ern hat denn eher tiefgründigere Figuren zu bieten?

    ziemlich gute 80s sci-fi filme wären bspw „outland“, „scanners“, „terminator“, „robocop“, „altered states“… ich finde sogar „jacob’s ladder“ weit effektiver, tiefgründiger und zukunftsweisender als scotts replikantenmär. aber nun ja…

    kommt drauf an, mit welchen kriterien man da rangehen will. man könnte „blade runner“ ja auch als ne mittelschwer versemmelte literaturverfilmung einstufen, die irgendwo auf halber strecke an zu hohen ambitionen gescheitert ist (obwohl das sicherlich zu weit ins erbsenzählen ginge).

    --

    #2290827  | PERMALINK

    manastin

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 65

    pinch die charaktere sind letztlich nur pappmaché, die durch diese kunstwelt stapfen, bleiben stumpf und unverbindlich. irgendeine tiefe erreichen sie nicht

    von dem negativen Blick hast du die Wahrheit erreicht..Dieser Film ist genau über das, was für dich fehlt…Was ist die „tiefe der persönlichkeit“? Was ist die Beziehung zwischen der Technologie und dieser „tiefe“? Gibt es überhaupt eine solche „tiefe“? Was ist „persona“ überhaupt?
    Diese Fragen stellt dieser Film..

    --

    #2290829  | PERMALINK

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    Beiträge: 0

    manastinvon dem negativen Blick hast du die Wahrheit erreicht..Dieser Film ist genau über das, was für dich fehlt…Was ist die „tiefe der persönlichkeit“? Was ist die Beziehung zwischen der Technologie und dieser „tiefe“? Gibt es überhaupt eine solche „tiefe“? Was ist „persona“ überhaupt?
    Diese Fragen stellt dieser Film..

    aha. na dann hätte er mit diesen elementaren fragen ja bspw bei herrn deckard schonmal anfangen können, anstatt diesen nur mit den 2-3 üblichen hardboiled detective klischees zu füttern und sonst nix weiter. da macht dann auch der DC mit der eingefügten einhorn-sequenz nicht mehr viel wett. oder meinst du etwa die monologe von diesem tyrell? ist da vielleicht der schlüssel zu irgendnem überbau für den rest des films zu finden? hab ich in der hinteren reihe was nicht kapiert? hm.

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