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erowidich glaube, das liegt vielmehr dran, dass diejenigen, denen das album sauer aufstößt, sich öfter zu wort melden als die, die das album toll finden? statistic error!
Damit das nicht so bleibt, gebe ich mal zu Protokoll, dass mir das Album sehr gut gefällt. Ich muss es aber noch ein paar Mal hören, bevor ich meine Eindrücke in Worte fassen kann.
MPP ist eine psychedelische Platte, so viel ist klar. Es geht um Klangtexturen; der Sound ist dicht, vielschichtig, ear-dazzling. Ob man die Musik nun mag oder nicht, sie klingt nach Animal Collective und nach nichts anderem. Was auch immer sie sonst ist, sie ist originell und eigen. Irgendjemand hat oben von einer „Pet Sounds-Kopie“ gesprochen: keine Ahnung, wie man darauf kommen kann. Tobias Rapp hat ja ganz gut beschrieben, wie sich die Vocals bei AC von denen der Beach Boys unterscheiden. Allenfalls bei „Bluish“ habe ich mal kurz an Brian Wilson gedacht.
MPP hat die Kraft der drei R: „repetition repetition repetition“. Es geht hier auch um Euphorie und Selbstvergessenheit. Dieses Thema wird gleich im ersten Song aufgemacht: „a girl dancing in a field, high on her own movement“; „I want to leave my body for the night“. Die Musik ist körperlich, mit markanten Bässen; sie ist das Gegenteil von „verkopft“. Keine Ahnung, was mit diesem Vorwurf gemeint sein soll (außer eben: „Es gefällt mir nicht!“).
Hier schwirrt auch irgendwo das Wort „Pop“ herum: ich halte das für irreführend. Die Mehrheit wird bei Pop an sowas wie Oasis denken: Strophe plus Refrain plus Strophe gleich top of the charts und fette Schecks! Aus dieser Perspektive sind AC nur unwesentlich poppiger als etwa die Boredoms. Sie sind bloß im Laufe der Jahre melodischer und fokussierter geworden. Ich glaube auch nicht daran, dass MPP ein „Popalbum“ sein soll.
Für eine Bewertung ist es noch zu früh. „My Girls“ und „Brother Sport“ sind für mich bisher die Highlights, auch „Also Frightened“ sticht heraus, aber mir gefallen eigentlich alle Tracks.
P.S.: Wenn der amerikanische ROLLING STONE 3,5 Sterne gibt, ist das eine Empfehlung; drei Sterne sind dort die Standardbewertung.
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To Hell with PovertyHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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WerbungPunkcow[…]die Elogen kann ich jedenfalls – zumindest jetzt noch – nicht verstehen.
„Let’s keep a sense of proportion“:
Das Onlinemagazin „The Quietus“, das am Hype zunächst kräftig mitgezündelt hat, äußert sich mittlerweile auch nun ein klein wenig zurückhaltender. „A masterpiece? Oh, I wish!“ heißt es hier im Fazit…
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You can't fool the flat man!TheMagneticField
ja aber alles, ausser Phillip BoaAn den habe ich ja gar nicht mehr gedacht. Wohnt der immer noch auf Malta?
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Include me out!Go1
MPP hat die Kraft der drei R: „repetition repetition repetition“. Es geht hier auch um Euphorie und Selbstvergessenheit. Dieses Thema wird gleich im ersten Song aufgemacht: „a girl dancing in a field, high on her own movement“; „I want to leave my body for the night“. Die Musik ist körperlich, mit markanten Bässen; sie ist das Gegenteil von „verkopft“. Keine Ahnung, was mit diesem Vorwurf gemeint sein soll (außer eben: „Es gefällt mir nicht!“).Sehr schönes Statement, Go1. Wenn ich Dir auch (noch?) nicht ganz zustimmen kann – bis auf den Vorwurf „verkopft“, den ich auch nicht/nie wirklich nachvollziehen kann. Ich würde mir eher wünschen, dass der ein oder andere Hörer etwas „verkopfter“ wäre und mehr Fähigkeit zur Selbstreflexion an den Tag legen würde, dann wäre zumindest dieser immer wieder gebrauchte Totschläger ausgemerzt. Aber nun gut, zu meinen Problemen mit dem Album: Bisher empfand ich es immer als recht einfach durch die mehrfach verhangenen Songstrukturen von Animal Collective zu blicken und mich durch die Kraft der drei Rs treiben zu lassen. Hier möchte ich insbesondere „Sung Tongs“ oder auch „Feels“ nennen, nicht zu vergessen die letzten beiden Panda-Soloalben, die genau diese Wirkung bei mir erzielt haben. „Merriweather Post Pavillion“ hat mich nach dem ersten Hördurchgang eher ernüchtert. Für mich bilden die hymnisch-psychdelischen Refrains und sonstige zarte Strophenbruchstücke noch keine Einheit mit den zum Teil konsequenten und harten Loops und Beats. Beides verläuft sich, so als wäre eine Trennwand zwischen den jeweiligen Elementen. Ich bin eigentlich noch ganz am Anfang meiner Reise, so möchte ich mir noch kein Urteil anmaßen, aber bisher lässt mich MPP noch ziemlich kalt. Ich hoffe, das ändert sich. Möglicherweise liegt’s an meiner akut mangelnden Konzentrationsfähigkeit.
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detours elsewhereDie drei „R“ kann natürlich auch als nachteilig empfunden werden. Zum ersten Mal fielen sie mir negativ auf gleich beim ersten Song von Feels, „Did you see the Words.“ Und dann endet der Song auch irgendwie nie. Oder dann doch. Und dann kommen die Stimmen noch mal und nerven aufs Neue. Usw. Gleich der Folgesong „Grass“ ist dann so stinkelangweilig, nervt aber hauptsächlich mit seinem Blechschlagzeugsound. Furchtbar. Usw.
Bei der neuen AC dann (sie lag gerade im Player) kam meine Frau rein, blieb einige Zeit stehen und hörte zu. Dann schüttelte sie nur den Kopf und sagte: „Sind das die Beach Boys für Arme?“
Dann ging sie wieder.
Und irgendwie kann ich sie verstehen.--
Include me out!Ich liebe die Beach Boys und bin nicht gerade das, was man einen Fan von Animal Collective nennen könnte (obwohl ich MPP, wie schon gesagt, nicht schlecht finde). Könnte mir jemand erklären wo die Vergleiche herkommen? Ich wäre im Leben nicht drauf gekommen beide Bands in einem Atemzug zu nennen. Die einzige Gemeinsamkeit wäre höchstens, dass in beiden Fällen (meist) auf eine optimistische Stimmung gesetzt wird. Aber das ist als Basis nun wirklich mehr als mager.
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Der Vergleich kommt wohl daher, dass beide Bands die Kulturtechnik des Chorgesangs verwenden (aber eben: auf unterschiedliche Weise) und die Stimme von Noah Lennox manchmal ein bißchen wie die von Brian Wilson klingen kann, wenn sie mit der richtigen Dosis Reverb versehen wird. Der optimistische Grundton mag hinzukommen. Ansonsten hinkt der Vergleich natürlich gewaltig.
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To Hell with PovertyGo1
MPP ist eine psychedelische Platte, so viel ist klar. Es geht um Klangtexturen; der Sound ist dicht, vielschichtig, ear-dazzling.Sehr schön auf den Punkt gebracht. Treffend wie auch der Rest deines Posts.
Mich fasziniert das Album mehr, als jede Platte des letzten Jahres.
Ich muss dazu sagen, dass ich mit Animal Collective bisher noch nicht viel anfangen konnte (hab nur die „Strawberry Jam“, die ich aber nach zwei Durchgängen in den Schrank gestellt habe und kenne noch das letzte Panda Bear-Album, das mir aber zu ziellos rummäanderte), aber mit MPP haben sie mich in ihren Bann gezogen.--
Wake up! It`s t-shirt weather.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Zu Hause hat die Platte bei mir überhaupt nicht funktioniert. Auf dem Weg zur Arbeit, dem Download-Gutschein sei Dank, hat sie mir die alltägliche U-Bahnfahrt jedoch angenehm untermalt. Die Platte könnte auch in einem Wellness-Tempel laufen, sie plätschert wie warmes Wasser auf hellblauen Kacheln. Früher hätte man daraus einen Chillout-Sampler gemacht. Songstrukturen höre ich fast keine. Die Vergleiche mit Brian Wilson und Pet Sounds finde ich geradezu absurd. Das haben selbst die Beach Boys nicht verdient.
Aus therapeutischen Gründen irgendwo bei ***.
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Ich bleibe dabei: ich kann die Kritik an „Merriweather…“ nur schwer nachvollziehen. Nach weiteren Hördurchgängen kommt mir dieses Album fast schon unverschämt perfekt und interessant vor. Ich habe irgendwo gelesen (ev. auch hier), dass 30 Sekunden dieser Titel auf diesem Alben mehr Wert sind, als das ganze Jahr 2008. Besser könnte ich es kaum ausdrücken. „Merriweather“ ist ein perfektes Album…
Die EINZIGE Kritik, die mir legitim erscheint ist, dass die „Wassergeräusche“ auf dieser Platte ein wenig überstrapaziert werden. Bösartig könnte auch die „Unterwasserästhetik“ nerven. Aber wie gesagt: wer so etwas bemängelt, ist eigentlich ein schlechter Mensch.--
Even I, as sick as I am, I would never be you... (Morrissey)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
FranzKafka79Ich bleibe dabei: ich kann die Kritik an „Merriweather…“ nur schwer nachvollziehen. Nach weiteren Hördurchgängen kommt mir dieses Album fast schon unverschämt perfekt und interessant vor. Ich habe irgendwo gelesen (ev. auch hier), dass 30 Sekunden dieser Titel auf diesem Alben mehr Wert sind, als das ganze Jahr 2008. Besser könnte ich es kaum ausdrücken. „Merriweather“ ist ein perfektes Album…
Die EINZIGE Kritik, die mir legitim erscheint ist, dass die „Wassergeräusche“ auf dieser Platte ein wenig überstrapaziert werden. Bösartig könnte auch die „Unterwasserästhetik“ nerven. Aber wie gesagt: wer so etwas bemängelt, ist eigentlich ein schlechter Mensch.Bist du der A&R – Manager von Animal Collective?
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songbirdBist du der A&R – Manager von Animal Collective?
Kann es sein, dass Du nicht weißt, was A&R bedeutet?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Kann es sein, dass Du nicht weißt, was A&R bedeutet?
Gut möglich. Ich will nicht dumm sterben, du bist hier der Aufklärer. Also los, nail:
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songbirdGut möglich. Ich will nicht dumm sterben, du bist hier der Aufklärer. Also los, nail:
A&R=Artist & Repertoire. So bezeichnet man die Verantwortlichen, die bei Labels für die Auswahl der Künstler etc. zuständig sind. Ich habe übrigens auch jahrelang nach der Bedeutung dieser Abkürzung gesucht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75A&R=Artist & Repertoire. So bezeichnet man die Verantwortlichen, die bei Labels für die Auswahl der Künstler etc. zuständig sind. Ich habe übrigens auch jahrelang nach der Bedeutung dieser Abkürzung gesucht.
Ich weiss. Ich habe hier aber schon den Begriff gewählt, der mir passend erschien. Du kannst auch noch mal bei Wikipedia lesen.
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Schlagwörter: Animal Collective
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