Afrika

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    sparch
    MaggotBrain

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    Am 05.06. erscheint auf Analog Africa mit Legends Of Benin bereits der dritte Ausflug in das kleine westafrikanische Land Benin. Als Ergänzung zu den regulären Veröffentlichungen gibt es auf dem Analog Africa Blog zwei ca. 45 Minuten lange Mixe zum kostenlosen Download. Letzterer wurde ursprünglich für das britische The Wire Magazin zusammengestellt. Es gibt zwar keine Tracklists dazu, dafür aber weitere 90 Minuten fantastischer Musik.

    Analog Africa Selection, Vol. 1
    Analog Africa Selection, Vol. 2

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4629495  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Am 29.05.2009 erscheint auf dem Münchner Out|Here Label (die Homepage ist leider nicht aktuell, zuletzt erschienen sind hier die aktuellen Alben von Rokia Traoré und Seun Kuti) der Sampler Comfusoes 1-From Angola to Brasil. Der Beipackzettel klingt schon mal vielversprechend:


    Die Compilation „Comfusões 1“ bringt angolanische Popmusik aus den goldenen 60er- und 70er-Jahren nach Brasilien. Die Songs so legendärer Sänger wie Teta Lando, Artur Nunes und Bonga landeten in den Händen herausragender brasilianischer Produzenten. Bis zum Ende des Bürgerkriegs 2002 war Angola vom Rest der Welt quasi abgeschnitten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Land floriert, und seine Musik beginnt, sich auch über den Kontinent bis nach Europa hin auszubreiten – Kuduro ist nur der letzte Trend, der die internationale Clubszene eroberte. Doch bereits in den 60er- und 70er-Jahren war Musik aus Angola angesagt: Eine Mischung aus Fado und afrikanischen Rhythmen, der kapverdischen Musik nicht unähnlich, erobert die portugiesischsprachige Welt. Der Initiator von „Comfusões 1“ ist Maurício Pacheco, Gründer der Capoeira-Hip-Hop-Band Stereo Maracanã. Nach Sichtung der Originalaufnahmen kontaktierte er Produzenten wie u. a. Mario Caldato jr (Beastie Boys, Beck), DJ Dolores, Moreno Veloso, Kassin und Berna Ceppas, um zusammenzuführen, was zusammengehört.

    Auf MySpace kann man sich ein paar 90 Sekunden Samples anhören.

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    #4629497  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Victor Olaiya’s All Stars Soul International (2009)


    „They thought I moved Highlife music out of the ordinary. Then, it was believed that my Highlife was a little bit out of this world, beyond explanation. This was why Alhaji Alade Odunewu of the Daily Times styled me The Evil Genius of Highlife.“
    (Victor Olaiya)

    Im Gegensatz zu den bisherigen Afro-Veröffentlichungen auf Vampisoul handelt es sich bei diesem Album nicht um eine Anthologie oder Kompilation sondern um ein reguläres Album, das ca. 1970 in Nigeria veröffentlicht wurde. Ganz sicher ist man sich da im Hause Vampisoul aber nicht, wie der Begleittext verrät. Verraten wird auch, wie die Linernotes zustande gekommen sind: anhand von Literatur und Internetrecherche. Um mehr über diese Veröffentlichung zu erfahren, müsste man sich wohl am Besten vor Ort begeben und mit Zeitzeugen und Olaiya selbst sprechen. Diesen Aufwand, bei Analog Africa und Soundway gang und gäbe, betrieb man hier jedoch nicht. Und so erfährt man auch nichts über die beteiligten Musiker oder wer die jeweilgen Stücke singt. Vom Klang her ist das Album allerdings besser als die zeitgleich veröffentlichte Fred Fisher Anthologie, was doch ein bisschen verwundert, immerhin sind die Aufnahmen deutlich älter.

    Die musikalische Karriere Victor Olaiyas beginnt in den 50er Jahren. Im Jahr 1954 gründete er seine erste Band The Cool Cats quasi als Konkurrenz zum damals sehr erfolgreichen Ghanaer E. T. Mensah. Und obwohl Kritiker die Band zeitweise spöttisch als The Copy Cats bezeichneten, war sie doch auch eine Talentschmiede, bei der u.a. Sunny Ade, Tony Allen und Fela Kuti ihre ersten musikalischen Gehversuche machten. Olaiya gilt als eines der Urgesteine moderner nigerianischer Musik, dennoch hält sich sein Bekanntheitsgrad außerhalb der Heimat stark in Grenzen.
    Nachdem 1968 James Brown Nigeria eine Besuch abstattete erweiterte auch Olaiya sein Spektrum um Funk und Soul und nannte seine Band fortan All Stars Soul International. Das vorliegende Album, das nach dem Biafra Krieg veröffentlicht wurde, ist ein beeindruckendes Dokument jener Phase, das klassische Highlife Musik mit brodelndem Funk und Soul kombinierte, was gleich zu Beginn mit dem Doppelpack Let Yourself Go / There Was A Time besonders gut zur Geltung kommt. Die Anlehnung an James Brown ist vor allem dank des Sängers, der hier um sein Leben zu singen scheint, unüberhörbar. James Brown wird aber auch durch zwei Coverversionen gewürdigt, zum einen Cold Sweat und zum anderen Mother Popcorn, welches am Ende des Album aber leider nur noch angedeutet wird. Dazwischen gibt es aber auch klassichen Highlife wie New Nigeria, welches sich mit seiner lieblichen Melodie dem Ende des Biafra Krieges widmet und auf eine friedliche Zukunft hofft. Im Text stellt sich Olaiya dabei direkt auf die Seite des Generals Gowon, dem damaligen Staatschef.

    Victor Olaiya’s All Stars Soul International ist leider nur ein kurzes Vergnügen, die insgesamt 12 Stücke, die allesamt miteinener verwoben sind, so dass keine Pausen enstehen, bringen es auf gerade mal 32 Minuten. Der Qualität tut dies natürlich keinen Abbruch und es bleibt zu hoffen, dass dies nicht der letzte Reissue ist.

    Internet

    Vampisoul
    MySpace (Vampisoul)

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    #4629499  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Ankündigung

    Unter dem Titel Fondo erscheint am 05.06.2009 das 2. Album von Vieux Farka Toure. Der Beipackzettel von Indigo wirft zwar mit unguten Begriffen wie „Southern Rock“ und „Heavy Rock“ um sich, davon sollte man sich aber nach dem äußerst gelungenen Debüt nicht verunsichern lassen.


    Die Zukunft des Wüstenblues: Ali Farka Tourés Sohn paart Tradition mit Rock, Reggae und Dub.
    Der zweite Wurf des Sohnes von Ali Farka Touré öffnet dem Wüstenblues die Pforten zur Welt: ob Heavy-Rock-Feeling oder entspannter Reggae, ob Southern Rock à la Almann Brothers oder Blues wie einst Cream: Vieux Farka Touré verknüpft die Tradition der westlichen Sahara mit einem prächtigen Ankerwurf gen Pop und Rock. Bei all diesen Exkursionen steht „Fondo“ fest in der Saheltradition: So begegnen wir dem Koraspieler Toumani Diabaté als Duettpartner in einer bewegenden Reminiszenz an Vieuxs Vater. Und dessen langjähriger Vokalpartner Afel Bocoum erhebt nun auch für den Sohn seine faszinierend erdige Stimme. Wer diesem rockenden und zugleich tief im Sahelboden verwurzelten Werk aufmerksam lauscht, wird schnell erkennen, dass einem um die globale Zukunft des Desert-Blues wahrhaftig nicht bange sein muss. Produziert hat Yossi Fine, der bereits für David Bowie als auch für den Marokkaner Hassan Hakmoun an den Reglern saß und dem Werk swingende Basslinien und dubbige Grooves hinzufügt.

    Auf MySpace kann man sich Fafa schon mal anhören.

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    #4629501  | PERMALINK

    vega4

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    Ich möchte einen kleinen Filmtipp hier einbringen:

    „Moolaade“ von Ousmane Sembene hat das Thema „Beschneidung der Frauen in Afrika“ im Blickpunkt. Ein sehr berührendes Werk, dass einen tief bewegt.

    Hier mehr:
    http://www.schnitt.de/202,2184,01

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #4629503  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Am 26.06.2009 erscheint Storia, Storia…, das 2. Album von Mayra Andrade. Zu hören gibt es zwar noch nichts, aber an dieser Stelle sei noch mal auf das tolle Debüt [i]Navega hingewiesen.

    MySpace

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    #4629505  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    sparchAm 26.06.2009 erscheint Storia, Storia…, das 2. Album von Mayra Andrade. Zu hören gibt es zwar noch nichts, aber an dieser Stelle sei noch mal auf das tolle Debüt [i]Navega hingewiesen.

    Auf der MySpace Seite kann man sich jetzt 4 Stücke vom kommenden Album anhören.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4629507  | PERMALINK

    sparch
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    Am 14.08.2009 erscheint das neue Album von Tinariwen mit dem Titel Imidiwan: Companions. Aufgenommen wurde das Album in dem Wüstendorf Tessalit, der Heimat der Bandmitglieder Ibrahim Ag Alhabib und Hassan Ag Touhami. Dem Album wird vermutlich eine DVD beiligen, über deren Inhalt mit aber noch nichts bekannt ist.

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    #4629509  | PERMALINK

    vega4

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    Kleiner Konzerttipp: Wenn wer dieses Wochenende Zeit hat und in OÖ oder Umgebung wohnt, sollte sich das „Inntöne-Festival“ nicht entgehen lassen. Unter anderen mit der hervorragende Oumou Sangare.

    Hier mehr:
    http://derstandard.at/?id=1242316973588

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #4629511  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Hast Du eigentlich Hugh Masekelas Phola schon gehört?

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    #4629513  | PERMALINK

    vega4

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    sparchHast Du eigentlich Hugh Masekelas Phola schon gehört?

    Nein, sie dürfte heute oder am Dienstag bei mir eintreffen.

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #4629515  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Da bin ich mal gespannt auf Dein Urteil. Im neuen Blue Rhythm gibt es übrigens Artikel über Hugh Masekela, Seun Kuti und Tony Allen. Den Oumou Sangaré Selbstversuch im letzten Jazzthing fand ich allerdings etwas eigenartig.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4629517  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Schlechte Nachrichten aus Lagos:

    Nigerian Gov’t has closed the New Africa Shrine

    Femi and Yeni believe the shut down is in retaliation for criticism Femi has launched, in posters all over Lagos, calling for the return of electricity in his impoverished neighborhood and inciting his neighbors to revolt against the ever-deteriorating conditions prevalent in their increasingly precarious lives.

    Some details via Agence France Press:

    LAGOS (AFP) — Authorities in Nigeria have shut the new Africa Shrine, a music venue built and owned by Femi Kuti, a son of the Afro-beat legend Fela Kuti, the family said Thursday.

    A letter from Lagos authorities dated Monday, accused the Shrine of breaching the state’s environmental laws citing „noise nuisance, illegal street trading, indiscriminate parking, blocking of access roads and obstruction of traffic.“

    Yeni Kuti, a dancer and the eldest child of Fela Kuti, who co-manages the club with Femi, said the state government gave the Kuti family 48 hours „to abate the nuisance and restore the land to a conducive environment“ but closed the club less than 24 hours after the delivery of the letter.

    „I’m shocked, indignant. They dropped the note on Monday evening and the next day at 9:00 am they had closed the place,“ she told AFP.

    Copyright © 2009 AFP. All rights reserved

    Quelle: http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=141025801&blogId=491858967

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    sparch
    MaggotBrain

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    Mulatu Astatke / The Heliocentrics – Inspiration Information (2009)

    Bei Inspiration Information handelt es sich um eine Reihe von Veröffentlichungen unterschiedlicher Kollaborationen. Im ersten Teil traf Amp Fiddler auf Sly & Robbie, im zweiten Teil Horace Andy auf Ashley Beedle und im vorliegenden dritten Teil trifft das britische Musikerkollektiv The Heliocentrics auf die äthiopische Legende Mulatu Astatke. Astatke gilt als Erfinder des sogenannten Ehtio Jazz, einer Mischung aus traditioneller äthiopischer Musik und Jazz. Hierzulande bekannt wurde er vor allem durch Beiträge auf diversen Teilen der Ethiopiques Reihe und den Soundtrack zu Jim Jarmuschs Film Broken Flowers.

    Klassischen Ethio-Jazz gibt es hier kaum zu hören, wobei an dieser Stelle auch erwähnt sei, dass Astatke selbst nur auf 6 der ingesamt 14 Stücke zu hören ist, wahlweise an Vibraphon, Piano oder Percussion. Unter den Stücken befinden sich auch neue Kompoistionen wie Cha Cha oder Dewel, die stark von dem koptischen Komponisten Yard beeinflusst sind. Eingerahmt wir das Album von den beiden Stücken Masengo und der Anglo Ehtio Suite. Ersteres ist das einzige Stück mit Gesang, der hier von der Äthiopierin Yezina Negash übernommen wird, letzteres ein knapp 10 minütiges, afropsychedelisches Klanggemälde. Dazwischen gibt es ein Dutzend kurze, rhythmusbetonte Stücke, die oft mit feinen Melodien ausgestattet sind und die hier und da durch den Einsatz von Saiteninstrumenten wie Krar oder Begena und der Flöte Washint äthiopisches Kolorit bekommen. Wobei das Ergebnis ein sehr panafrikanisches ja international klingendes Gemisch ist, dem Afrobeat ebensowenig fremd ist, wie Funk, Soul oder gar europäischen Klänge.

    Laut den Heliocentrics wurde gar nicht erst versucht, ein weiteres Ethiopiques Album aufzunehmen. Vielmehr war es das Ziel, die beiden musikalischen Welten Europas und Äthiopiens durch das Hinzufügen diverser anderer musikalischer Stile zu einer Einheit zu verschmelzen, etwas Neues zu erschaffen, das im Traditionellen verwurzelt ist. Ein rundum gelungenes Experiment.

    Internet

    Strut Records
    MySpace (Mulatu Astatke)
    MySpace (The Heliocentrics)

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4629521  | PERMALINK

    variety

    Registriert seit: 16.07.2007

    Beiträge: 623

    @ sparch : Ich höre einen Track von Habbib Koite, Bamada namens I Ka Barra
    mit Begeisterung (vom Album „Mosu Ko“)
    Wie ich sehe bei amazon hat der Künstler ziemlich viel veröffentlicht.
    Welches Album ist besonders zu empfehlen ??

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    Musik ist die einzige Sprache, die ich wirklich kenne (Ravi Shankar)
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