Re: Afrika

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sparch
MaggotBrain

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Victor Olaiya’s All Stars Soul International (2009)


„They thought I moved Highlife music out of the ordinary. Then, it was believed that my Highlife was a little bit out of this world, beyond explanation. This was why Alhaji Alade Odunewu of the Daily Times styled me The Evil Genius of Highlife.“
(Victor Olaiya)

Im Gegensatz zu den bisherigen Afro-Veröffentlichungen auf Vampisoul handelt es sich bei diesem Album nicht um eine Anthologie oder Kompilation sondern um ein reguläres Album, das ca. 1970 in Nigeria veröffentlicht wurde. Ganz sicher ist man sich da im Hause Vampisoul aber nicht, wie der Begleittext verrät. Verraten wird auch, wie die Linernotes zustande gekommen sind: anhand von Literatur und Internetrecherche. Um mehr über diese Veröffentlichung zu erfahren, müsste man sich wohl am Besten vor Ort begeben und mit Zeitzeugen und Olaiya selbst sprechen. Diesen Aufwand, bei Analog Africa und Soundway gang und gäbe, betrieb man hier jedoch nicht. Und so erfährt man auch nichts über die beteiligten Musiker oder wer die jeweilgen Stücke singt. Vom Klang her ist das Album allerdings besser als die zeitgleich veröffentlichte Fred Fisher Anthologie, was doch ein bisschen verwundert, immerhin sind die Aufnahmen deutlich älter.

Die musikalische Karriere Victor Olaiyas beginnt in den 50er Jahren. Im Jahr 1954 gründete er seine erste Band The Cool Cats quasi als Konkurrenz zum damals sehr erfolgreichen Ghanaer E. T. Mensah. Und obwohl Kritiker die Band zeitweise spöttisch als The Copy Cats bezeichneten, war sie doch auch eine Talentschmiede, bei der u.a. Sunny Ade, Tony Allen und Fela Kuti ihre ersten musikalischen Gehversuche machten. Olaiya gilt als eines der Urgesteine moderner nigerianischer Musik, dennoch hält sich sein Bekanntheitsgrad außerhalb der Heimat stark in Grenzen.
Nachdem 1968 James Brown Nigeria eine Besuch abstattete erweiterte auch Olaiya sein Spektrum um Funk und Soul und nannte seine Band fortan All Stars Soul International. Das vorliegende Album, das nach dem Biafra Krieg veröffentlicht wurde, ist ein beeindruckendes Dokument jener Phase, das klassische Highlife Musik mit brodelndem Funk und Soul kombinierte, was gleich zu Beginn mit dem Doppelpack Let Yourself Go / There Was A Time besonders gut zur Geltung kommt. Die Anlehnung an James Brown ist vor allem dank des Sängers, der hier um sein Leben zu singen scheint, unüberhörbar. James Brown wird aber auch durch zwei Coverversionen gewürdigt, zum einen Cold Sweat und zum anderen Mother Popcorn, welches am Ende des Album aber leider nur noch angedeutet wird. Dazwischen gibt es aber auch klassichen Highlife wie New Nigeria, welches sich mit seiner lieblichen Melodie dem Ende des Biafra Krieges widmet und auf eine friedliche Zukunft hofft. Im Text stellt sich Olaiya dabei direkt auf die Seite des Generals Gowon, dem damaligen Staatschef.

Victor Olaiya’s All Stars Soul International ist leider nur ein kurzes Vergnügen, die insgesamt 12 Stücke, die allesamt miteinener verwoben sind, so dass keine Pausen enstehen, bringen es auf gerade mal 32 Minuten. Der Qualität tut dies natürlich keinen Abbruch und es bleibt zu hoffen, dass dies nicht der letzte Reissue ist.

Internet

Vampisoul
MySpace (Vampisoul)

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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?