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Am 18.07.2008 erscheint auf Contre Jour das Album 3 Ma, ein Projekt der Musiker Ballake Sissoko, Driss El Maloumi und Rajery. 3 Ma steht für Mali-Marokko-Madagaskar und vereinigt die musikalischen Kulturen dieser 3 Länder. Zu hören werden sein die 21-saitige Stegharfe Kora, gespielt von Ballake Sissoko, die Laute Oud, die vor allem auch in arabischen Welt eine wichtige Rolle spielt und von Driss El Maloumi gespielt wird sowie die rohrförmige Bambuszither Valiha, gespielt von Rajery.
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Am 18.07.2008 erscheint das Album Kanaké des Gambiers Tata Dindin Jobarteh. Im Gegensatz zu seinem bereits 1994 veröffentlichten Debüt Salam – New Kora Music (erschien als Nr. 23 in der World Network Serie des Frankfurter Network Labels) hat er Kanaké mit seiner Band Salaam eingespielt, d.h. neben Kora und Gesang kommen hier auch Beats, Loops, Synthesizer, Bass und Percussion zum Einsatz und anders als z.B. Toumani Diabaté schreckt Jobarteh nicht davor zurück, seine Kora auch mal elektrisch zu verstärken oder gar auf dem Rücken zu spielen, was ihm den Ruf des Jimi Hendrix der Koraspieler eingebracht hat. Auf MySpace kann man sich 5 Stücke anhören.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Ankündigung
Am 07.07.2008 erscheint im UK unter dem Untertitel Mansa der zweite Teil der Rail Band Retrospektive Belle Epoque von Stern’s Music.
Die 1969 gegründete Rail Band war im sozialistischen Mali der 70er Jahre eine staatlich geförderte Gruppe, die im Hotelrestaurant des Hauptbahnhofes von Bamako die wartenden Gäste unterhielt und die spätere Stars wie Salif Keita oder Mory Kante hervorbrachte die wiederum die Band als Spielwiese für eigene Experimente nutzten. Durch ständig wechselnde Besetzungen existiert die Band bis heute und wurde natürlich längst privatisiert und spielt mittlerweile in einem eigenen Club.
Belle Epoque beschäftigt sich mit der goldenen Zeit der Band, also den 70er Jahren bis in die frühen 80er Jahre.--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchAnkündigung
Am 24.06.2008 wird in den USA das Album Home is where the music is des südafrikanischen Jazztrompeters Hugh Masekela aus dem Jahr 1972 auf Verve neu veröffentlicht.
Wurde leider auf den 29.07.2008 verschoben.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?@sparch: Liest du auch das Jazz thing? In der aktuellen Beilage „Blue rhythm“ kann man eine Rezension zu „Geej“ und „Lion of africa“ lesen. Die Dibango-Liveplatte habe ich mir gestern gekauft. Nach dem ersten Durchlauf bin ich schon sehr angetan.
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausVega4@sparch: Liest du auch das Jazz thing?
Ja, seit letztem Jahr (Keith Jarrett Titel). Gefällt mir ausgesprochen gut. Das Minyeshu Album ist übrigens auch sehr gut. Mal sehen, vielleicht bringe ich diese Woche noch einen Text dazu zustande.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchJa, seit letztem Jahr (Keith Jarrett Titel). Gefällt mir ausgesprochen gut. Das Minyeshu Album ist übrigens auch sehr gut. Mal sehen, vielleicht bringe ich diese Woche noch einen Text dazu zustande.
Lese das jazz thing schon ein paar Jahre. Allerdings habe ich diese Beilage noch nicht so sehr beachtet. Seit mir auch diese Richtung mehr zusagt, habe ich alle nochmal genau durchgelesen…
Bin schon auf den Text zu der Minyeshu-Platte gespannt.
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausMinyeshu – Dire Dawa (2008)
Dire Diwa, an der Bahnstrecke Addis Abeba-Djibouti gelegen, ist die zweitgrößte Stadt Äthiopiens und gleichzeitig auch Geburtsort von Minyeshu Kifle Tedla, so ihr vollständiger Name. Bereits in jungen Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für Tanz und Gesang und schloss sich zunächst dem äthiopischen Nationaltheater an, mit dem sie weltweit Auftritte hatte. Gleichzeitig spielte sie auch in einer Band, mit der sie in den Nobelhotels in Addis Abeba auftrat. Obwohl sie in ihrer Heimat ein Star war, wagte sie 1996 zusammen mit ihrer Band den Schritt nach Europa, um dort ihr Glück zu versuchen, was jedoch zunächst einmal scheiterte. Dennoch bewies sie Durchhaltevermögen und veröffentlichte 2002 schließlich ihr Debütalbum Meba, das sich nach eigener Aussage jedoch ausschließlich dem Partyfaktor Afrikas widmete. In der Zwischenzeit gründetet sie die Gruppe Chewata und arbeitet heute auch mit Musikern aus Amerika oder dem Sudan.
Mit ihrem zweiten Album Dire Diwa geht Minyeshu nun einen Schritt weiter und präsentiert Songs, die nicht nur zum Tanzen sondern auch zum Zuhören gedacht sind. Dabei gelingt es ihr, Tradition und Moderne wunderbar miteinander zu verknüpfen, indem sie der Musik ihrer Heimat ein panafrikanisches, ja internationales Flair verpasst, in dem sich westafrikanische Klänge ebenso wiederfinden wie Jazz, Funk, Soul oder Blues. Im Team mit ihrer Band erweist sie sich zudem als ausgezeichnete Songschreiberin, wie man z.B. im Stück Tilishign Athij nachhören kann: eine Ode an die geliebte und verstorbene Großmutter, angelegt als reduzierter, tranceartiger Blues. Das Titelstück überzeugt dagegen durch Rhythmuswechsel, jeder Menge Percussion und einem funkigem Bass. Das Nebeneinander von ernsten und heiteren Themen funktioniert also prächtig und so thematisiert sie im Stück Afrika die Probleme Afrikas und fordert die Afrikaner schließlich dazu auf, sich nicht selbst zu bekämpfen. Minyeshu singt ihre Lieder ürbigens durchgehend auf Amharisch, der Amtssprache Äthiopiens. Dieser Umstand mag manch einen vielleicht davon abschrecken, sich näher mit solcher Musik zu beschäftigen, da man als Europäer in der Regel kein Wort versteht. Andererseits ist das nicht weiter schlimm, denn wie schon bei Simphiwe Dana wird dadruch die Sprache zu einer Art weiterem Instrument und ähnlich wie Xhosa, fasziniert auch Amharisch schon alleine dadurch, dass man als Nichtsprecher bereits Schwierigkeiten hat, die Worte überhaupt zu lesen geschweige denn auszuprechen. Die Sprache ist hier also auch ein entscheidendes Stilmittel, würde sie Englisch singen, es wäre nicht dasselbe. Und so fasziniert eine Ballade wie Like-neh, die nur mit Piano und einem Banjo auskommt und die Kraft der Liebe beschwört, umso mehr. Buna dagegen bringt dem Hörer die Kultur des ätiopischen Nationalgetränkes Kaffees näher, der seinen Ursprung in er Provinz Kaffa hat. Ein Ker-Yihun ist ein traditioneller Lobgesang vor Familie und Freunden und das abschließende Ayasresam gleitet sanft dahin, veredelt durch eine Kora und einem dezent eingesetzten Saxophon.
Dire Dawa ist wieder so ein Album, auf dem es viel zu entdecken gibt und das bei jedem Hören neue Facetten bietet, das z.T. eingängige Melodien mit komplexen Rhythmen verbindet und dabei eine ungeahnte Vitalität ausstrahlt. Ein weiteres Highlight 2008!
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Ankündigung
Am 18.07.2008 erscheint auf Wrasse das 4. Album des senegalesischen Singer/Songwriters Wasis Diop mit dem Titel Judu Bék.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?„The mande variations“ von Diabate ist Album der Woche im „Standard“:
http://derstandard.at/?id=3376595
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausTreffend beschrieben. Die im Text erwähnte Zusammenarbeit mit Taj Mahal, das Album Kulanjan aus dem Jahr 1998, ist übrigens auch sehr empfehlenswert.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Toller Thread, sparch! Habe natürlich was die afrikanische Musik angeht null Ahnung, aber lese immer wieder sehr gerne mit, weil es äußerst interessant ist.
Bitte mach weiter so! :bier:--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CaprasparchTreffend beschrieben. Die im Text erwähnte Zusammenarbeit mit Taj Mahal, das Album Kulanjan aus dem Jahr 1998, ist übrigens auch sehr empfehlenswert.
Lustig! Gerade nach der Meinung zu dieser Platte wollte ich dich fragen…
Ist natürlich notiert!--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausDanke für die Blumen.
Ich bin zwar kein Taj Mahal Experte, aber Kulanjan ist für mich deutlich besser als z.B. The Natch’l Blues oder Giant Steps.
Hast Du in die In the heart of the moon schon mal reingehört?
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparchHast Du in die In the heart of the moon schon mal reingehört?
Habe mir die Platte vor ein paar Wochen gekauft und bin sehr angetan. Höre sie zwischen **** und ****1/2. Eine genauere Beurteilung folgt noch.
Es waren sehr viele Käufe in der letzten Zeit, darum werde ich mir ein paar Wochen mal nichts kaufen (fast, ein paar Platten sind noch unterwegs zu mir…), um die gekauften Werke angemessen zu hören.P.s.: El Hadj N’Diaye dürfte wohl in meiner Top 333 Liste seine Heimat finden. Ganz toll!
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus -
Schlagwörter: Afrika, Afrobeat, Desert blues, Fela, Highlife
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