7" – Singles – 45s

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  • #3642699  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    MikkoDMM = Direct Metal Mastering

    Genau! War das eigentlich ein Fortschritt?

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    #3642701  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Zitat von Pauler Acoustics:

    Zum Vergleich von Lack- und DMM-Überspielung …

    Hier die wesentlichen Unterschiede, ganz ohne Glaubensbekenntnisse, Schlangenöl und Parteibuch (Wir haben mehr als 12 Jahre „in Lack“ überspielt, seit 11 Jahren jedoch aus Überzeugung nur noch „in Kupfer“.):

    Bei der Lacküberspielung zieht ein per Heizdraht erwärmter Saphir seine Furche durch schwarzen Nitrolack. Dies bedeutet einen sehr geringen mechanischen Widerstand, sodass auch die damaligen Schneidverstärker mit ihren kleineren Wattzahlen keine Kraftprobleme hatten.

    Leider hat Nitrolack jedoch die Eigenschaft, thermisch etwas labil zu sein. Schon nach einigen Sekunden des heißen Schnitts zieht sich der Lack beim Erkalten zusammen und egalisiert die filigranen Konturen der hohen Frequenzen („Rückfederungsverformungen“). Das widerfährt dem Nitrolack noch ein zweites Mal im Galvanikbad, wenn bei höheren Temperaturen die erste Versilberung aufgebracht wird.

    Von der geschnittenen Lackfolie bis zur Pressmatrize ist ein vierfacher Galvanisierungsprozess (galv. Lackfolie – Vater – Mütter – Söhne) notwendig. Hier addiert sich leider wieder einiges an Unvermeidbarem: Abgesehen von Höhenverlusten, Vor- und Nachechos, kommt unter anderem ein erhöhtes Rumpeln hinzu. Gerade diese tieffrequenten Störungen haben der Lacküberspielung den Ruf „einer größeren räumlichen Tiefe“ eingebracht. (Tatsächlich bekommt unser Gehör durch tieffrequente Geräusche eine Fehlinformation über die Größe eines Raumes. Beim Zuschalten eines Trittschallfilters wird plötzlich aus dem Kölner Dom doch noch die heimische Dorfkirche, in der die Aufnahme tatsächlich entstanden ist.)

    Ein weiterer scheinbarer Vorteil der Lacküberspielung ist die Möglichkeit, besonders tief zu schneiden (200µ und mehr). Derartige Schnitte werden durch gegenphasige, tieffrequente Musiksignale provoziert, die ihren Ursprung in einer falschen Aufnahmetechnik haben: z.B. bei zu großem Mikrofonabstand in der A/B-Anordnung bei Orgelaufnahmen oder bei aktueller Dancefloor-Music, die häufig von Amateuren am Computer/Sampler produziert wird. Da wird beispielsweise eine Bassdrum aus zwei unterschiedlichen Samples zusammengesetzt und hart links und rechts ins Panorama gesetzt…

    In beiden Fällen ist es unproblematisch, diese Signale in Lack zu schneiden. Leider ist das Ergebnis trotzdem zweifelhaft, weil die Gegenphasigkeit erhalten bleibt und es bei der Wiedergabe zu Auslöschungen oder Bassüberhöhungen kommt. Im DMM-Schnitt behebt man diese negativen Phasenkorrelationen im Vorfeld, indem man einen Vertikalamplituden-Limiter (VAB 84) einsetzt. Dieser begrenzt durch kurzzeitige Monozusammenführung der tiefen Frequenzbereiche die Schneidtiefe auf 100µ.

    Um die genannten Fehlerquellen der Lacküberspielungen zu minimieren, entwickelte die Firma TELDEC ein Verfahren, bei dem die Schallrillen direkt in eine Metallschicht geschnitten werden: Das DIRECT METAL MASTERING. Diese DMM-Überspielung hatte jedoch zu Beginn erhebliche Schwierigkeiten. Nicht mit der neuen Technologie an sich, sondern mit der Qualität des Kupfers in den Anfangszeiten dieser Technik. Es war zu hart, benötigte immense Verstärkerleistungen.

    Den DMM-cuts wurden zunächst eine unästhetische Härte und fehlende Wärme im Tiefenbereich bescheinigt. Aus dieser Zeit stammen bis heute Vorurteile, die sich bekanntlich länger halten als ägyptische Mumien. Der eigentliche Durchbruch kam mit der Entwicklung eines extrem weichen Kupfers (CU-Pyrophosphat). Dies war für uns der richtige Zeitpunkt, in diese Technologie zu investieren.

    Es steht außer Zweifel, dass eine DMM-Überspielung klanglich in allen Parametern einer Lacküberspielung überlegen ist. Nicht allein, weil nur ein einziger galvanischer Prozess notwendig ist, um von der Kupferscheibe eine Pressmatrize zu ziehen, sondern auch dadurch, dass es materialbedingt keine Vorechos, zusätzliches Rumpeln und Höhenverluste gibt. Aus der hohen Oberflächengüte der Rillenwände resultiert zudem eine deutliche Verringerung des Oberflächengeräuschs einer Schallplatte. Auch bei kleineren Rillengeschwindigkeiten im Zentrum der Platte treten keine Amplitudenverluste bei höchsten Übertragungsfrequenzen auf.

    Für uns steht daher fest: Die DMM-Überspielung ist unerreicht in ihrer Authentizität. Allerdings hat eine Lacküberspielung auch ihren nostalgischen Charme – zumindest mildert sie hässliche Schärfen älterer oder schlechter Digitalaufnahmen.

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    #3642703  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Habe eine meiner Platten das DM-Mastering gegönnt, in den Abbey Road Studios übrigens, gegen erheblichen Aufpreis. Da ich dabei war und der Unterschied nicht zu überhören: es hat sich definitiv gelohnt. Lag allerdings u.a. daran, daß die zugrundeliegenden Tapes eher flach. also undynamisch klangen. Auf Platte, dank DMM, nicht mehr.

    Nachtrag wg. PNs: es war eine Single, 2 Sides mithin nur, durchaus erschwinglich.

    Die Unsitte, zu im Forum veröffentlichten Beiträgen Fragen ohne persönlichen/privaten Bezug per PN zu stellen, ist ärgerlich.

    --

    #3642705  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    Danke Mikko, das ist ja sehr spannend und informativ, obwohl ich beim ersten Lesen noch nicht gleich alles kapiert habe.

    Wird DMM immer noch benutzt?

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    #3642707  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    MistadobalinaWird DMM immer noch benutzt?

    Aber ja. Der obige Artikel stammt von der ganz aktuellen Webseite der Firma Pauler in Northeim, die nach wie vor zu den besten in D gehört, wenn es um hochwertige Überspielungen für Vinyl Pressungen geht.

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    #3642709  | PERMALINK

    copperhead
    ausgemachter exzentriker

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 37,509

    mal wieder „ausgegraben“ :

    --

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    #3642711  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,173

    Weiß jemand, wo ich eine Liste der 7″-Releases von 1965-Records finden kann?

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #3642713  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Hier ist jedenfalls die Website des Labels. Hab dort zwar keine Liste der Releases gefunden, aber bei den einzelnen Bands sollte etwas über ihre 7″ Singles zu finden sein. Und man kann auf jeden Fall eine Mail schreiben und/oder den Newsletter abonnieren.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #3642715  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,765

    @ clau:

    Ich habe leider nur eine unvollständige Liste:

    JACK AFRO – Take Me Home – Olive 001
    BILLIE THE VISION & THE DANCERS – Sumercat – Olive 002
    PIZZY YELLIOT – Could You Be Loved – Olive 003
    THE BOOK OF LISTS – Pacific Revolts – Olive 004
    JAHCOOZI – Black Barbie – Olive 005
    THE VIEW – Superstar Tradesman – Olive 006
    THE VIEW – Wasted Little DJs – Olive 007
    THE RIPCHORDS – Lock Up Your Daughters – Olive 008
    OUT WITH MUMMY – Who Stole Peters Soul – Olive 009
    SMALL ARMS FIYA feat SEROCEE/LS – Murderer – Olive 010
    THE LAW – Watching Paint Dry – Olive 011
    BAXTER DURY – Love In The Garden – Olive 012
    MOTION PICTURES – See How They Run – Olive 013
    UNDERGROUND HEROES – Stella The Mistress – Olive 014
    THE VIEW – Same Jeans – Olive 015
    THE DRAYTONES – Keep Loving Me – Olive 019

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #3642717  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,173

    @mikko&atom
    Danke. Die Internetseite gibt leider keine komplette Liste her. Ich glaube , daß nicht alle Nummern gleichzeitig auch Singles sind sondern Singles, LPs und CDs einfach chronologisch durchnummeriert werden. Sicher bin ich mir aber nicht.

    atom, ich nehme an, daß Du die Singles alle hast. Alle empfehlenwert? Meine bisherigen 1965-Singles finde ich alle mindestens gut.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #3642719  | PERMALINK

    sweetheart
    trouble loves me

    Registriert seit: 17.09.2003

    Beiträge: 6,830

    Clau
    atom, ich nehme an, daß Du die Singles alle hast. Alle empfehlenwert?

    Würde mich auch interessieren. Kenne lange nicht alle. Für mich sind The Book Of Lists, Ripchord, Baxter Dury und The Draytones am besten. The View ganz okay, mehr nicht.

    --

    My favourite 45s and LPs of all time.
    #3642721  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,765

    Clauatom, ich nehme an, daß Du die Singles alle hast. Alle empfehlenwert? Meine bisherigen 1965-Singles finde ich alle mindestens gut.

    SweetheartWürde mich auch interessieren. Kenne lange nicht alle. Für mich sind The Book Of Lists, Ripchord, Baxter Dury und The Draytones am besten. The View ganz okay, mehr nicht.

    Die von Sweetheart genannten Singles gehören auch für mich zur Essenz des Labels. Zu den anderen Singles werde ich mal bei Gelegenheit etwas in einem eigenen Label-Thread schreiben.

    --

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    #3642723  | PERMALINK

    sandhead

    Registriert seit: 25.04.2006

    Beiträge: 2,971

    Ich habe eine Single aus dem Jahre 1961 erworben und sie ist ohne Cover gekommen, was (für mich) nicht direkt aus der Beschreibung hervorging. Meine Frage: Trifft es zu, daß Singles, insbesondere in den USA, früher häufig ohne Cover veröffentlicht wurden? Und wenn ja, wie findet man für eine bestimmte Single heraus, ob die Coverlosigkeit ihre „Richtigkeit“ hat?

    --

    #3642725  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    In den USA ist es bis heute die Regel, dass 7″ Singles ohne Bildhülle veröffentlicht werden. Sie werden in der Regel in einem Firmenlochcover oder einer neutralen (meist weißen) Hülle verkauft. Wenn also nichts weiter dabei steht, kann man davon ausgehen, dass die Single keine Bildhülle hat. Singles mit Pic Sleeve gab und gibt es in USA natürlich auch. Oft sind diese limitiert oder nur zu Promozwecken hergestellt worden. Im Zuge des verstärkten Auftretens von Independent Firmen Ende der 1970er Jahre kamen Pic Sleeves eher in Mode, auch in den USA.

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    #3642727  | PERMALINK

    sandhead

    Registriert seit: 25.04.2006

    Beiträge: 2,971

    Aha, gut zu wissen. In Bezug auf diese bestimmte Single tröstet mich das ein wenig. Danke für die Info!

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