2023 – Erwartungen und erste Eindrücke

Stand Februar:

01 Kauan – ATM Revised
02 Katatonia – Sky Void Of Stars
03 Riverside – ID.Entity
04 Ahab – The Coral Tombs
05 Fvnerals – Let The Earth Be Silent
06 Daevar – Delirious Rites
07 Bizarrekult – Den Tapte Krigen
08 Leiþa – Reue
09 Scáth Na Déithe – Virulent Providence

Noch immer nicht eine aktuelle Platte aus diesem Jahr angeschafft… könnte mich nicht erinnern, dass es das in der Zeitrechnung meiner Plattenkäufe in einem März schon mal gab.

Einiges los bei mir im Februar:

Robert Forster – The Candle and the Flame ***1/2
„Typisches“ Robert Forster-Album, dennoch war ich beim ersten Hören etwas enttäuscht, weil mich einige Songs nicht so richtig gepackt haben. Wächst aber langsam und kratzt nach den letzten Hördurchgängen an ****.

Lisa O’Neill – All of This Is Chance ****1/2
Irische Singer-Songwriterin mit ihrem bereits fünften Album. Für mich ist es aber die Premiere bei ihr.
Sehr ergreifend mit bewegenden Geschichten. Und einer ganz eigenen Stimmfärbung, gleichzeitig rauh und zu Teilen schroff, dann aber auch wieder melodisch und warm.
Der englische Begriff „unadorned“ beschreibt die Platte vielleicht am besten.
Erinnert mich manchmal etwas an Cinder Wells Album „No Summer“ aus dem Jahr 2020, auch wegen der teilweise droneartig eingesetzten Geigen.
Fesselnde Platte!

Dazu noch zwei Nachzügler aus dem Januar:

Spice World – There’s No „I“ in Spice World ****
Jangle Pop-Gruppe aus Fremantle bei Perth mit ihrem Debütalbum.
Manchmal mit leicht psychedelischen Einflüssen, verspielt, verschroben, zuweilen charmant wackelig. Mit einem unverkennbaren Down Under-Sound.

H. C. McEntire – Every Acre ****
Die ehemalige Frontfrau von Mount Moriah. Nachdem ihre ersten beiden Soloplatten an mir vorbeigegangen waren, bin ich hier jetzt eingestiegen.
Eine Platte mit einem ruhigen Puls und eher schwermütigen und warm-psychedelischen Klängen. Folk und Country mit vernehmbaren Gospel-Anklängen, das Piano oft prominent abgemischt, insgesamt sehr zurückhaltend-bedächtig, aber edel und vielseitig arrangiert und instrumentiert.

Das ergibt dann folgenden Jahreszwischenstand:
****1/2
01) Lisa O’Neill – All of This Is Chance

****
02) Meg Baird – Furling
03) Spice World – There’s No „I“ in Spice World
04) H. C. McEntire – Every Acre
05) Long Gone Lonesomes – A Whisper, a Dying Breath, a Final Sigh

***1/2
06) Robert Forster – The Candle and the Flame

1.John Cale- Mercy ****1/2
Bin ja Fan. Die Limited Edition lohnt sich.Sehr schönes Booklet ,die perkussive Version des Titelsongs mit Tony Allen und mit PRETTY PEOPLE ein weiterer sehr guter Track.

2.Lisa O‘Neill- All Of This Is Chance ****1/2
Dieses Album hat auf mich eine Sogwirkung in seiner Balance aus Eigenart und Konvention ähnlich wie Wyatt oder T.Buckley.

3.Gina Birch- I Play My Bass Loud ****
Kann ein Album mehr Spaß machen? Der Titelsong hat Potential zum Hit des Jahres.

4.Kali Malone with Stephen O‘Malley & Lucy Railton- Does Spring Hide Its Joy ****
Je nach Format ein zwei- oder dreistündiges Drone-Monster.Muss man sich drauf einlassen.

5.The Necks- Travel ****
Nicht nur Varianten des Gleichen, sondern immer neue Stimmungen in hoher Perfektion. Für mich The Necks zum ersten Mal auf Vinyl.

6.Rian Treanor + Ocen James- Saccades ****
UK-Elektroniker trifft Geiger aus Uganda.Befruchtende Improvisationen,rhythmisch komplex und kurzweilig.

7.Lori Goldston/Greg Kelley- All Points Leaning In ****
Die Cellistin von Nirvanas Unplugged-Album erzeugt zusammen mit Kelley an der Trompete dichte Distortionen. Nicht leicht greifbar aber faszinierend.

8.Andy Shauf- Norm ***1/2
Das Album scheint zuerst soundtechnisch etwas zugekleistert,bekommt aber die Kurve hin zu einem gelungenen,schwermütigen Songzyklus.

9.Le Millipede- Legs And Birds ***1/2
Neben den freundlichen LEGS wirken die BIRDS tatsächlich zeitweise wie eine Freejazz-Attacke.

Reissues/Archiv:
1.Various- Quartz/Mirliton Cassettes (erstmal ohne Wertung)
Was für eine Fundgrube, was für eine Aufmachung. Bin erst am Anfang der Entdeckungsreise.

2.Laraaji- Segue To Infinity ****
Schon bevor er Eno traf hatte er einen komplett ausformulierten Sound. Den muss man nicht mögen, er ist aber abwechslungsreicher und mit mehr Widerhaken als vieles aus der Ambient/New Age-Sparte.

3.Jako Maron- Les Experiences Electro Maloya De Jako Maron ****
Der Titel verrät was einen erwartet. Vorher nur auf Tape erhältlich, jetzt Doppelvinyl mit Bonustracks.

4.Hard Knocks- School Of Hard Knocks ***1/2
Eine weitere lohnenswerte Wiederveröffentlichung 90er Hip Hops von HHV.Damals verpasst.

1. Quartal

ALBEN:

1. THE NECKS: Travel
2. SPEKTRAL QUARTET/JULIA HOLTER/ALEX TEMPLE: Behind the wallpaper
3. FEVER RAY: Radical romantics
4. KALI MALONE: Does spring hide its joy
5. NINA CHUBA: Glas
6. KATATONIA: Sky void of stars
7. CICADA: 棲居在溪源之上 (Seeking the sources of streams)
8. HANIA RANI: On Giacometti
9. HANAKIV: Goodbyes
10. DON CHERRY/JEAN SCHWARZ: Roundtrip

EPs:

1. BRUIT ≤: Apologie du temps perdu, Vol. 1
2. SILENT WHALE BECOMES A° DREAM: North

Schon jetzt mehr gekauft, als im letzten Jahr und bislang war nichts Verkehrtes dabei, die Releases sind allesamt mehr als empfehlenswert. Die ganz große Überraschung war für mich tatsächlich bislang die Holter Collaboration, so ein wunderbares, entschlacktes Album habe ich nicht erwartet. In den besten Momenten erinnert mich das sogar etwas an den späten Scott Walker (von den Arrangements, nicht der Stimme), in anderen auch an Cales „Paris 1919“. Schön auch das Debut von Hanakiv auf Gondwana, einem Label, auf dem Hania aktuell ja alles abräumt (große Vorfreude auf das Konzert nächste Woche).

@close-to-the-edge: Mochtest Du nicht Bruit ≤? Die EP ist etwas ambientlastiger, aber auch sehr schön geraten. Auch die andere Postrock-EP, „North“, kann ich sehr empfehlen.

Ein Ranking mit aktuell 15 Neuerscheinungen aus dem Jahr 2023 zum Ende des ersten Quartals:

01. Pony Bradshaw – North Georgia Rounder
02. Wilco – Cruel country
03. Jaimee Harris – Boomerang town
04. Slaid Cleaves – Together through the dark
05. H.C. McEntire – Every acre
06. Lucero – Should’ve learned by now
07. Margo Price – Strays
08. James Yorkston, Nina Persson and the Second Hand Orchestra – The great white sea eagle
09. Ron Sexsmith – The Vivian line
10. The Bad Ends – The power and the glory
11. The Luka State – More than this
12. The Lathums – From nothing to a little bit more
13. Almost Charlie – A whisper in a world too loud
14. Siena Root – Revelation
15. Robert Forster – The candle and the flame

01. *****
02. ****1/2
03. – 09. ****
10. – 15. ***1/2

Das Album von Pony Bradshaw hat mich umgehauen und könnte mein liebstes Album seit dem grandiosen „Southeastern“ von Jason Isbell werden. Und das ist 10 Jahre her. Noch vor Ian Noe, Neil Halstead, den Teskey Brothers, Ryley Walker, Bob Dylan, Bill Fay, Ed Romanoff u.v.m.

Next stop: Eyelids, Conor Selby, The Golden Dregs, City & Colour, The Hold Steady, The New Pornographers, Nick Waterhouse, Element of Crime.

plattensammlerUnknown Mortal Orchestra – V 5 Sterne Album! ***** Psychedelic Rock, Alternative Rock, Garage Rock, Indie Rock, Lo-Fi oder wo immer man das einordnen möchte – aber es groovt! Meisterwerk.

Hört sich an wie eine entspannte Version des The First Glass Beach Album von 2019, mit durchgehenden Beats. Warum ist es nicht Album des Monats? Mir gefällts gut.