08.11.08 "Vesterbro- Lucy mal wieder dänisch" + "Bring the Noise"

Horrorpops – Everything’s everything (Horrorpops); Kiss kiss kill kill, 2008

Die Popkomm in Köln war schuld! 1996 traf dort Patricia Day, Chefin der dänischen Indie-Rocker Peanut Pump Gun, Kim Nekroman, Kopf der Nekromatix. Und Kim gelang es., nicht nur das Herz der Dame zu erobern, sondern sie auch für seine Musik, nämlich Psychobilly, zu begeistern. Patricia gründete die Horrorpops zusammen mit Kim (die Nekromatix bestehen ebenfalls weiterhin mit ihrem Chef) und fand weitere Unterstützung durch Niedermeyer, den Drummer von Strawberry Slaughterhouse, der gleich Gitarristen Caz the Clash mitbrachte. Als der ein paar Jahre später Babypause machte, sprang Karsten für ihn ein – ebenfalls ein ehemaliges Mitglied von Strawberry Slaughterhouse.

Nun gibt es ein neues Album der Band, die in ihrem Segment durchaus weltweit erfolgreich ist – „Kiss kiss kill kill“, erschienen bei Tim Armstrongs (Rancid) Hellcat-Label. Eine tolle Platte mit Klassesongs und einer Chefin, die wie eine Reinkarnation der Burlesque-Ikone Betty Page daherkommt. Ach, toll singen kann sie auch …

http://horrorpops.motor.de/kuenstler/horrorpops/biografie

Fielfraz – The dog said screw (Fielfraz, C. Hempler); Shine!, 1990

1990 brachten Fielfraz ihr Album “Shine!” heraus – überaus erfolgreich! Die Band selbst hatten sie schon als Zehnjährige Anfang der 80er gegründet. Dadurch, dass sie auch im staatlichen dänischen Radioprogramm gespielt wurden, machten sie den Weg frei für andere Gitarrengruppen, die zu dieser Zeit in Dänemark nicht so reich gesät waren. 1992 brachten Claus Hempler, Gitarre und Vocals, Nils Brakchi am Bass, Kenneth Priisholm (Leadgitarre) und Jens Langhorn (Drums) das Album „Electric Eel“ heraus – mit mäßigerem Erfolg. Ihr Album „Slick“ floppte dann 1996, was zur Auflösung der Band führte.

http://www.gaffa.dk/pedia/index.php/Fielfraz

Hallo, Rudi! :wave: :wave:

Allan Olsen – I statsministerens undergrund (A. Olsen); Gæst, 2004

Der 1956 geborene Allan Olsen spielt, wie man möchte, Folk inspirierten Rock oder Rock inspirierten Folk mit Texten, die die Sorgen, Gedanken und Freuden im Leben der kleinen Leute behandeln – frech, witzig und satirisch, und wer’s versteht, hört seinen starken, nordjütländischen Akzent. Er wird zu den besten Singer-Songwritern seines Landes gerechnet, und ganz ehrlich – auch wenn man nichts versteht, macht seine Musik trotzdem Spaß. Von seinem Album „Gæst“ (Gast) aus dem Jahr 2004 dieser Song, in dem er über die Eröffnung der Kopenhagener Metro grübelt – zwar die modernste U-Bahn Europas, aber …

http://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Kopenhagen

Natürlich gibt es eine Übersetzung, weil das wirklich lustig ist, und einen besonderen Gast hat er bei diesem Song: Howe Gelb am Piano und im Chor!

http://www.allanolsen.dk/web/Default.asp?WEB=1

Im Untergrund des Staatsministers (Anders Fogh)

Nun habt ihr eure Metro fertig – Glückwunsch!
11 Milliarden und nichts zu sehen
für uns gibt es sie via Satellit
die Linien haben sich selbst von Ørestad nach Nørreport geschissen.

Und die Tagesschau jappst durch die Nachrichten des Tages.
Der Entwicklungsstillstand der Universitäten hat eine andere Priorität.
Steffen Kretz (Nachrichtenmann, derzeit für den Klimawandel in der Arktis zuständig) schaut auf und verspricht der Provinz Regen
Who cares – heute steht das ganze Land im Zeichen der Metro.

Des Volkes arme Junge stehen und frieren mit Fähnchen.
Selbst die Tivoli-Abonnentinnen haben heute Plastikbeutel-frei.
(Ältere Damen, die mit einem Plastikbeutel voll Hartgeld zigarrerauchend vor den Glückspielautomaten im Tivoli sitzen)
Die Frage ist, können sie was mit einem eiförmigen Loch anfangen?
Und macht eine Metro aus einer Stadt eine Metropole?

Und ich habe Geflügelpest in meiner Zwerghuhnzucht,
wenig Schwarzgeld und einen Schäferhund mit Hüftgelenksdysplasie.
Hör auf zu jubeln, Anders Fogh.
Im Grunde ist das hier nichts anderes als ein Regionalzug.

Der Staatsminister im Untergrund dieser Scheißinsel (Seeland)
Guck, was er gefunden hat – Henning Christophersen (ausgedienter Politiker der Venstre-Partei Foghs, der heute Geschäftsführer der Metro ist)
Nun kommt Daisy und bringt den Prinzen mit.
Er hat ein Hundescheißbeutelchen in seiner Hosentasche, welches bald verschwunden ist.
So sitzen sie hübsch beisammen im vordersten Wagen
Wie vier Pelargonien auf dem Fensterbrett.

Sie verschwinden im Tunnel und tauchen wieder auf.
Wir sehen, sie fahren rein und tatsächlich wieder raus.
Jeder Start und jeder Stopp wird gezeigt,
eine 30-Meter Grillwurst aus Blech.

Und ich bin vollständig sorgenfrei!
Es pisst vom Himmel und mein Moped streikt.
Hör auf zu jubeln, Anders Fogh.
Im Grunde ist das hier nichts anderes als ein Regionalzug.

Daisy hält eine Rede auf windzersaustem Platz.
Sie mag die Börse und das Parlament so gern
Und der Prinz zieht die Schultern hoch, unfranzösisch und kalt.
Seine Frau erzählt uns, heute könne ganz Dänemark stolz sein.