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WES MONTGOMERY
3. Willow Weep for Me (Ann Ronell)
Wes Montgomery (g), Wynton Kelly (p), Paul Chambers (b), Jimmy Cobb (d) + unknown brass & woodwinds, overdubbed, Claus Ogerman (arr)
live, Half Note, New York, New York, 26. Juni 1965 + Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, New Jersey, 8. Oktober 1968 (Overdubs)
von: Willow Weep for Me (Verve, 1968; CD: Movin‘: The Complete Verve Recordings, Hip-O-Select, 5 CD, 2011)
Wes Montgomery traf 1965 für sein Verve-Album „Smokin’ at the Half Note“ auf das bestens eingespielte Trio von Wynton Kelly, das einst als Rhythmusgruppe von Miles Davis agiert und sich danach erfolgreich selbständig gemacht hat. Die Chemie zwischen dem Gitarristen und dem Trio passte perfekt, das Album (das ein paar Monate später im Studio vervollständigt wurde) zählt zu Montgomerys schönsten. Nach Montgomerys viel zu frühem Tod im Juni 1968 wurde Claus Ogerman von Produzent Esmond Edwards damit beauftragt, für ein postumes Album Arrangements zu schaffen, mit denen die Live-Aufnahmen orchestral eingefasst wurden. Das Album – das auch ein paar unbearbeitete Live-Einspielungen enthält – mag ein Murks sein, aber es funktioniert erstaunlich gut und war einst eines der ersten von Montgomery, zu dem ich wirklich Zugang fand. Ann Ronells Titelstück zählt zu den ganz grossen Jazz-Kompositionen, Montgomery und das Kelly Trio werden ihr gerecht, aber auch Ogermans Arrangement ist ziemlich toll, sparsam, spontan wirkend – als hätten die Bläser tatsächlich mit auf der Bühne gesessen und da und dort ein paar kleine Einwürfe gemacht (die Flöte und die Saxophone) oder ein paar lange Töne daruntergelegt (die Posaunen). Das Stück gehört aber ganz dem Gitarristen mit dem weichen, runden Ton, der ein phantastisches, langes Solo spielt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba