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14. The Squeaker (1928) – Theaterfassung
dt. Ausgabe „Der Zinker“ 1928/29 (?) bei Goldmann, Leipzig
Meine Annahme, dass der gleichnamige Roman auf diesem Stück basiert – Wallace verwurstete ab etwa 1926, in Folge seines großen Theatererfolges „The Ringer“/“Der Hexer“, einige seiner erfolgreichsten Aufführungen zu Romanen (und manchmal eben auch umgekehrt) – erwies sich leider als falsch und so musste ich mich zum Verständnis des zutiefst elliptischen Werkes auf eine möglicherweise bereits ein ganzes Jahrzehnt zurückliegende Begegnung mit diesem bekannten Werk besinnen.
Eingedampft auf vier Akte und fünf Szenen (nur der erste Akt hat zwei) bleibt von der Rahmenhandlung kaum etwas übrig, im Grunde sind wir lediglich an 5 belebten Orten Zeuge des Unterganges eines berüchtigten Kriminellen, allein erzählt durch mal mehr, mal weniger flotte, schlagfertige Dialoge. Das ist auch die große Stärke des Stückes – und eine der augenscheinlichsten Wallaces – es bewegt sich derartig schnell vorwärts, dass man erstmal eine ganze Weile nicht bemerkt, wie die meisten Charaktere zu bloßen Stichwortgebern verkommen, immer und immer wieder nur die gleichen Reaktionen auf die Geschehnisse zum Besten gebend.
Im dritten Akt, dem unerwartet üppigsten, kommt „The Squeaker“ doch noch etwas aus sich heraus; die Nacht im berüchtigten Leopard Club, Spielwiese verlebter Gangster und Kleinkrimineller, die den Untergang des Titelcharakters bedeutet, steht im harschen Gegensatz zur Frugalität des restlichen Stückes. Wir lernen den Portier und Besitzer (!) Bill Annerley kennen, der erste vage homosexuelle Mann, der mir in Wallaces Werk aufgefallen ist. Während er seinen Laden mit liebenswürdiger Gerissenheit und einem losen Mundwerk am Laufen hält, schwärmt er seinem Sohn Jim immerfort von der Virilität jenes Mannes vor, der ihm einst im Krieg das Leben rettete. Diese ambivalente Beziehung zwischen Bill und seinem Retter – Captain Leslie, erklärter Feind des Zinkers – wie die unerschütterliche Loyalität, auch in Krisenzeiten, des Kleinkriminellen ist dann auch das reizvollste, was der kurze Rest zu bieten hat.
Ein Verdikt fällt mir hier schwer, vom Theater, seinen Mechaniken und Methoden, verstehe ich kaum etwas und aufgeführt würde das Stück sicher noch mal eine andere Wirkung entfalten, gelesen hat es sich aber kurzweilig genug – demnach macht man hier wohl nichts verkehrt.
Den schmucklosen, aber höchst seltenen, Schutzumschlag werde ich die Tage mal digitalisieren und nachreichen.
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We are all failures, at least the best of us are.