Antwort auf: The Sound of German HipHop

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Ich grätsche hier mal kurz dazwischen: Serien funktionieren anders als Kino. Da spielt die Entwicklung von Charakteren, das Spannen von teils sehr weiten Handlungsbögen und das Weben eines Beziehungsgeflechts der Figuren untereinander eine viel größere Rolle als im Film. Die hier erwähnten Breaking Bad und The Wire sind gute Beispiele dafür. The Sopranos war eine der ersten Serien, die dieses Format auf eine andere Ebene hoben. Für mich damals eine Offenbarung und daher immer noch ein Fixstern. Der Schöpfung und Entwicklung des Charakters Tony Soprano ist großartig. Ebenso das Sittenbild der amerikanischen Gesellschaft, das durch die Sopranos gezeichnet wird. Habe in letzter Zeit nicht mehr so viele Serien gesehen. Fargo war für mich noch mal ein echter Knaller.

Auf 4 Blocks bin ich neugierig. Ob der Trailer für die Serie wirklich repräsentativ ist, weiß ich nicht. Ich lebe zwar nicht in Kreuzberg oder Neukölln, bin da aber oft unterwegs und manchmal fragt man sich halt schon, womit diese 30-jährigen Typen in den weißen Mercedessen, die ansonsten nur in der Shisha-Bar rumhängen, ihren Lebensunterhalt verdienen. Dann und wann gibt es mal eine Schießerei, aber niemand weiß genaueres …

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)