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Einzelne Journalisten können sich sicherlich nur einzelne Leser heranziehen, aber die Presselandschaft (bis hin zu den großen Überregionalen und Wochenzeitschriften) hat den „Pop“ doch jahrzehntelang verschlafen. Die sind „man“. Als man aufzuwachen begann, wurde es intellektualisisert, da hast du sicher recht. Obwohl das sicher nicht schlimm ist, aber es gab kaum was dazwischen.
Und ich würde mal die These wagen, weil man es in den 60s und frühen 70s schon verschlafen hat, war es danach nicht mehr auszugleichen. Ich glaube, du selbst hattest auch mal Kneifs Kommentar im Rocksession zu WD’s Artikel erwähnt. Genau das war es doch.
Wie gierig hatten wir zugegriffen Mitte der 70er als rororo was rausbrachte. Aber wie schwach war manches und wie erbärmlich der Kommentar von Prof. Kneif. Schmidt-Joos’/Graves’s Rocklexikon hatte ab ’73 eine Riesenauflage (die Klientel war also da), aber weil es schlecht war, ging das Ganze von dort aus immer weiter in die falsche (pop-, lust-, musikfeindliche) Richtung. Deshalb stimmt es auch nicht ganz, wenn du sagst, im englischsprachigen Raum würde das Thema „ernster“ genommen. Bei uns wurde es viel zu ernst genommen.
Gibt/gab es eigentlich irgendwo sonst auf der Welt diese unrühmliche (Gema-)Unterscheidung zwischen U- und E-Musik. Auch sie mag indirekt einen Gutteil Schuld an der Entwicklung bei uns haben.
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