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The Gun Club
Sex Beat
Fire of Love
1981

Als Fire of Love veröffentlicht wurde, war Jeffrey Lee Pierce noch keine 23 Jahre alt. Ein rundlicher, von allerlei Hemmungen nicht gerade freier Blondie-Fanclubpräsident, Bücherwurm, Plattensammler und Gelegenheitsmusikjournalist mit einem Faible für u. a. William S. Burroughs, Malcom Lowry, Marlon Brando sowie damals fast vergessene Delta-Bluesmusiker wie Robert Johnson oder Son House erfindet quasi im Alleingang eine Musik, die als „Cow-Punk“ zu bekloppt und als „Postpunk“ zu allgemein bezeichnet ist. Eine musikalische Kopfgeburt, eine Südstaaten-Phantasie, bevölkert von schießwütigen Rassisten („I Was Hunting for Niggers Down in the Dark“), Triebtätern („Then, I Will Fuck You Until You Die / Bury You and Kiss This Town Goodbye“) und anderen zwielichtigen Gestalten oder heimatlosen Gesellen, die, von ihren sexuellen Sehnsüchten („Sex Beat“) und anderen Sozialisationsschäden getrieben, entweder nichts gutes im Schilde führen oder sich vor lauter Hoffnungslosigkeit gehen lassen („We Sit Together, Drunk Like Our Fathers Used To Be“).
(Holger Adam)
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