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FifteenJugglers
Jan LustigerTschick (Fatih Akin, 2016) **
@jan-lustiger Magst Du das etwas ausführlicher begründen?
Dafür dass der Film in nahezu sämtlicher Hinsicht über Charakterzeichnung funktioniert – über die Interaktion zwischen den beiden Jungs und den Menschen, die ihnen auf der Reise begegnen, entwickelt sich die Story, die dann letzten Endes ganz Road-Movie-typisch auf personal growth hinaus will – hab ich die Charaktere als viel zu blass und beliebig wahrgenommen (Ausnahmen: Maiks Mutter und teils auch Tschick). Das hölzerne Spiel (ganz schlimm: der Vater) half auch nicht. Allerdings habe ich den Roman nie gelesen. Ein bisschen hab ich die Vermutung, dass die Geschichte in Buch-Form besser funktioniert, eben weil sie sich so sehr auf Charakterisierungen stützt. Zumindest in dieser filmischen Umsetzung wirkt sie wie eine recht lose Aneinanderreihung an Road-Movie/Adventure-Tropes, deren verbindendes Element zu schwach umgesetzt wurde, um daraus eine Narrative zu machen, die mich berührt hätte.
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