Habe das Buch heute abholen können und am Mittag ein wenig quergelesen. Aufmachung und Konzept sind gelungen, die chronologische Aufreihung der bedachten Veröffentlichungen ein lobenswerter Ansatz. Die Auswahl der Bands ist hochinteressant, da neben den Klassikern auch Gruppen zu Tage gefördert werden, die ihre Wurzeln zwar im Punk haben/hatten, aber eigentlich von Beginn an etwas anderes gemacht haben (z.B. Joy Division) oder aber dem Genre bald den Rücken gekehrt haben (z.B. die Beastie Boys). Doch gerade weil der Kreis etwas weiter gesteckt ist, herrscht meinerseits doch etwas Enttäuschung vor, da der ein oder andere „Pflichtprotagonist“ ausgelassen wurde. Mir ist klar, dass nicht alle berücksichtigt werden können, doch warum führt man beispielsweise im deutschen Bereich Brutal Verschimmelt (wer oder was ist das?) auf und übergeht dafür sträflich die alten genialen Alben von Tocotronic? Die Auswahl der besprochenen Veröffentlichungen sind meist die Klassiker der jeweiligen Band – gut so. in manchen Fällen wurden meines Erachtens aber auch unrepräsentative Werke gewählt (z.B. für Fugazi hätten sich einige Alben eher angeboten als The Argument). Es ist aber klar, dass die Präferenzen diesbezüglich nicht immer unisono sind.
Die geäußerte Kritik, dass das Thema verfehlt sei, da sich der Veröffentlichungscharakter des Punks vornehmlich durch Singles definierte, unterstütze ich nicht. Es geht hier um Meilensteine der Punkhistorie und nicht etwa um eine Abriss der Geschichte an sich. Insofern ist alles in Ordnung.
Freue mich auf die ausgiebige Lektüre, die in der ersten Oktoberhälfte die Toscana versüßen wird. Danach mehr…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)