Antwort auf: 10.09.2016: Sommer-Songs | Rudis Maxitüte 29

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00 – BerlinskiBeat – Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da

A: BerlinskiBeat – Fräulein, könn‘ Sie linksrum tanzen (2016)

 

Musik Theo Mackeben, der Text von Otto Ernst Hesse. Gesungen wurde der Titel erstmals von Gustaf Gründgens 1938 in dem Film Tanz auf dem Vulkan, der im Paris des Jahres 1830 spielt.

Text:

Wenn die Bürger schlafen gehn
In der Zipfelmütze
Und zu ihrem König flehn,
Daß er sie beschütze,
Ziehn wir festlich angetan
Hin zu den Tavernen;
Schlendrian, Schlendrian
Unter den Laternen.

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da
Die Nacht ist da, daß was gescheh‘.
Ein Schiff ist nicht nur für den Hafen da,
Es muß hinaus, hinaus auf hohe See!
Berauscht euch, Freunde, trinkt und liebt und lacht
Und lebt den schönsten Augenblick,
Die Nacht, die man in einem Rausch verbracht,
Bedeutet Seligkeit und Glück!

Wenn im Glase perlt der Sekt
Unter roten Ampeln
Und die Mädchen süß erschreckt
Auf dem Schoß uns strampeln,
Küssen wir die Prüderie
Von den roten Mündern;
Amnestie, Amnestie
Allen braven Sündern!

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da …

Wenn der Morgen endlich graut
Durch die dunst’gen Scheiben,
Und die Männer ohne Braut
Beieinander bleiben,
Schmieden sie im Flüsterton
Aus Gesprächen Bomben;
Rebellion, Rebellion
in den Katakomben!

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da …
(Hier enden fast alle Interpretationen des Liedes, doch der Text geht wie folgt weiter:)

 

Ob ich spiel’ grad’ den Pierrot,
hört mich an mit Schweigen.
Heute muß ich einmal so
den Pierrot euch zeigen.
Es gebeut die Höflichkeit,
die uns stets gemeinsam,
daß der Clown, der bei uns heut’,
nicht sich fühle einsam.

Ehrlos ist der Komödiant
für die Kavaliere,
ob sein Herz in Leid entbrannt:
Schmiere! Nichts als Schmiere!
Mit der Peitsche glaubt man ihn,
höhnisch zu erlegen,
doch er wird vom Leder zieh’n …
(über die Musik hinweg gesprochener Text)

… und wenn man seinen Degen nicht annimmt,
so wird man seine Verse annehmen müssen!
Und die treffen besser! Treffen immer tödlich!
In sein Herz!
(und wieder gesungen)

Ohne Mittel ist der Staat,
Steuern, Steuern, Steuern.
Gelder braucht der Potentat,
sie hinaus zu feuern.
Feste, Prunk und Völlerei
muß das Volk bezahlen.
Kocht dem König einen Brei, …
(und wieder über die Musik hinweg gesprochen)

… wie Ihr in fressen müsst, wenn Ihr satt werden wollt.
Aber einen recht dicken, daß er im Hals steckenbleibt.
(und wieder gesungen)

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da …

Laßt den alten Narren flieh’n,
der sich selbst gerichtet,
in die Zukunft woll’n wir zieh’n,
die auf ihn verzichtet,
doch wir woll’n im Siegeslauf
immer memorieren:
Augen auf! Augen auf!
Dann kann nichts passieren.

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da
Die Nacht ist da, daß was gescheh‘.
Ein Schiff ist nicht nur für den Hafen da,
Es muß hinaus, hinaus auf hohe See!
Berauscht euch, Freunde, trinkt und liebt und lacht
Und lebt den schönsten Augenblick,
Die Nacht, die man in einem Rausch verbracht,
Bedeutet Seligkeit und Glück!

Göbbels war nicht glücklich über den Text!

 

--

>Still crazy after all these years<>>>