Antwort auf: 01.09.2016: My Life 56 | gypsy goes jazz 37 & 38

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BOBBY HUTCHERSON feat. HAROLD LAND
7. Ummh (Bobby Hutcherson)

Harold Land (ts), Bobby Hutcherson (vib), Joe Sample (elp), John Williams (elb), Mickey Roker (d)
UA Studios, Los Angeles, California, 15. Juli 1970
von: San Francisco

Hutcherson zog am Ende der Dekade nach Kalifornien. Er leitete dort eine neue Band, in der ihm zunächst vor allem der Tenorsaxphonist Harold Land ein verlässlicher Partner war. Dieser hatte einst mit der Combo von Max Roach und Clifford Brown gespielt und stammte aus Kalifornien. Joe Samples Fuzz-Klänge am E-Piano geben den Ton vor, der Groove von Williams/Roker ist simpel, Land setzt zu einem erdigen Solo an, das ein paar Male ein wenig an Eddie Harris erinnert. Nach dem tollen Tenorsolo hören wir Hutcherson am Vibraphon mit einem weiteren tollen Solo, das sich aufs schönste in den catchy Groove einfügt. Es ist dies übrigens die einzige Aufnahme dieser ersten Stunde, die nicht im Studio des vor einer Woche verstorbenen Rudy Van Gelder in Englewood Cliffs, New Jersey, entstanden ist (zum Ausgleich gibt es in der zweiten Stunde dann nochmal eins aus dem Sakralraum mit Holzverschalung, den RVG sich im Stile von Frank Lloyd Wright erbauen liess).

In dieser Zeit war Blue Note in einer ungewissen Phase, Alfred Lion hatte sich 1967, zwei Jahre nach dem Verkauf des Labels an Liberty Records zurückgezogen, Alfred Wolff und Duke Pearson waren noch an Bord, George Butler war A & R-Mann des Labels. „San Francisco“ wurde zunächst zurückgehalten, doch Hutcherson insistiert – und erhielt recht. „Ummh“ wurde in Kalifornien zum Radio-Hit: „It was a funky type tune, very funky. I wrote the tune from guitar. I bought myself a Spanish guitar and I used to sit around having a great time playing it and so I wrote this tune.“ – Der Erfolg des Albums führe zu einer Vertragsverlängerung mit dem Label, für das Hutcherson auch in den Siebzigern ein paar feine Alben einspielte. 1972 zog er in die Bay Area und kaufte sich ein Haus.

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