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Es hätte unvergesslich werden können, so war es nur ein solides, teilweise sehr gutes Konzert. Die Manchester Arena (nach eigenen Angaben die größte Konzerthalle Europas) fast komplett voll, Zuschauer aus aller Herren Länder pilgerten in den Salford Lads Club, zum Gig seiner Majestät („I’m the lord mayor of Manchester!“) und danach in einen der vielen Clubs mit Aftershowparties, um bis in die frühen Morgenstunden zu feiern. Die erste standen bereits 40 (!!) Stunden vor Einlass vor dem Eingang (bzw. lagen in den Schlafsäcken) – unfassbar. Abends dann Gladiolen, Moz-Shirts überall, Quiffs, komplett vegane Verköstigung (gar nicht schlecht!)…the center of the Moz-Universe. Der Meister stimmlich und körperlich in top Verfassung, nix „noch kränklich“ und extrem gut aufgelegt. Er quatschte fast nach jedem Stück, teilweise richtig spaßig. Man sah dass ihm die Aufwartung gut tat. Leider gab die Setlist das stimmige und schöne Umfeld nicht wieder. Großteils mediokre oder schlicht überflüssige Kompositionen (etwa „Hard to walk tall“ in einer weitgehend vermurksten Version – kein Wunder, dass diese fallen gelassen wurde). Niemand will ein „Best of the Smiths“, aber nur ein (1) Stück neben MIM ist einfach nur schwach. Und das war auch der (nicht nur heimliche) Höhepunkt (What she said/Rubber Ring) bei dem es richtig abging. Sehr geil auch Jack the Ripper und Suedehead, EDILS auch, auch wenn ich das bald nicht mehr hören kann. Speedway mit Gustavo am Schluß: Nice try but failed. Gerade die letzten beiden für Moz Fans essentielle Zeilen („in my own sick way…“) – leider kann sie auf Spanisch niemand mitsingen. YA? Fehlanzeige. Oboe Concerto (gut!) als Showstopper? Failed, wer hat sich das denn ausgedacht. Das Publikum wirkte fast ratlos, vereinzelte „Morrissey“-Chants, aber Standing Ovations? Fehlanzeige. Dafür war meiner Meinung nach das Programm einfach zu schwach. Ich linse gerade auf die Setlist aus 2009 über meinem Schreibtisch: Ächz: 6*Smiths (Ask! Is it really!! Cemetry Gates!!!) +Why don’t you find out for yourself machen neben der Mischung aus Swords/YOR die Sache wenigstens rund. Kein „Fatty“, kein „First of“, kein, kein, kein. Nicht mal „Staircase“. Am Schluss waren wir alle froh, dass er wenigstens „Cassady“ und „I’m not a man“ nicht auch noch brachte. Wie mir scheint hat er (bewusst) fast alles vor Mitte 87 mittlerweile seinem ehemaligen Kollegen überlassen. Von so etwas wie „You just haven’t earned it yet baby“ kann der Moz-Fan nur träumen, da muss er schon zu JM gehen…(und sollte das unbedingt!)
Ich finde es ja gut, dass er so ein Querkopf ist und dass er so berechbar in seiner Unberechenbarkeit/seiner Konsequenz ist (so hat er Bowie in seiner „List of the Lost“ im „year of the reaper“ weggelassen). Aber dennoch ging das einfach an dem vorbei, was viele im Publikum AUCH hören wollen. Sollte er das bewusst so machen, fände ich das anmaßend. Vielleicht habe ich geträumt, dass er in MCR irgendetwas mit Bezug spielt. These dreams were shattered.
Die Setlist nachts im S&G war deutlich besser: 3 Stunden am Stück getanzt und gesungen, extrem geil, wie immer. Falls jemand so was in D kennt, bitte melden.
Nik
zuletzt geändert von nik2--