Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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napoleon-dynamite
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Zunächst einmal das Wichtigste: Margot Robbie haut eine der größten Douze-points-Performances raus, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Wirklich jede Szene, in der sie zu sehen ist, beherrscht sie die Leinwand von oben nach unten, von links nach rechts! Mehr Energie, Aura, Spielfreude, puren Charakter lässt sich wohl kaum noch in ein solches Franchise schmuggeln.


Ansonsten ist im Film leider nichts mehr zu holen: Viel Einführung und Vorbereitung, noch mehr Explosion und hurtiges Herumgelaufe ohne tatsächliche Dramaturgie – das Versprechen, dass der fantastische Trailer vor einigen Monaten gab, wird kaum eingelöst. Einen Tag später weiß ich auch nicht einmal mehr genau, was genau passierte, bis auf: Cara hätte die tragische Kippfigur des Films sein können, aber sie wird unter einer digitalen Maske aus morphenden CGI-Effekten komplett verschenkt. Wie überhaupt die meisten Rollen komisch entrückt bleiben, bloss darauf reduziert, dass der eine Feuer entfesseln kann, und die andere in ihrem Schwert die Seelen von … ach, ich weiß das, wie gesagt, auch nicht mehr so genau.

Dennoch: Das klingt jetzt vielleicht negativer als es ist. Das Plot-Tohuwabohu ist ziemlich doof und wie jeder bessere oder schlechtere Superheldenfilm der letzten Jahre bildet auch „Suicide Squad“ viel zu sehr das Scharnier zwischen Spin-offs von Spin-offs von Spin-offs … aber: Er ist eben auch – und das trifft auf die meisten anderen Comicverfilmungen der letzten Jahren, mögen sie in anderer Hinsicht auch gelungener sein, nicht zu – vor allem Kino, das visuell erzählen und berauschen will. So gesehen also etwas, das mir trotz der zahlreichen Schwächen doch wieder nahe ist.

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A Kiss in the Dreamhouse