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Album des Monats Juni 2016
The Mystery Lights – The Mystery Lights (LP, Wick Records)
Besetzung:
Mike Brandon – guitar, vocals
L.A. Solano – guitar
Alex Amini – bass
N. Pillot – drums
Kevin Harris – organ
Trackliste:
Intro
Follow Me Home
Flowers In My Hair, Demons In My Head
Too Many Girls
Without Me
Melt
Candlelight
21 & Counting
Too Tough To Bear
Before My Own
What Happens When You Turn The Devil Down
Die erste Veröffentlichung auf dem neuen Daptone Sublabel Wick Records kommt von der kalifornischen Band The Mystery Lights. Und während die New Yorker Hipster an die Westküste ziehen, um am Pazifik Strand zu chillen, kamen die Garage Rocker aus Kalifornien nach New York, um dort die überzeugendste Psychedelic Acid Rock Platte aufzunehmen, die ich in diesem Jahr bislang gehört habe. Nach einem knappen Intro geht es gleich mit dem großartigen „Follow Me Home“ richtig zur Sache. Fuzzgitarre, Effekte mit rückwärts laufenden Bändern und scheppernde Rhythmen, eine böse Billigorgel und über allem ein nöliger und exaltierter Gesang. Und so geht’s gleich weiter mit „Flowers In My Hair, Demons In My Head“. Mir fällt da nur wieder die Zeitmaschine ein, die den Jungs ganz ohrenscheinlich zur Verfügung gestanden haben muss. Die Stimme hier erinnert ein bisschen an Fred Cole von Dead Moon, musikalisch ist das aber viel mehr Strawberry Alarm Clock gekreuzt mit The Seeds. „Too Many Girls“ könnte auch von Sky Saxon sein. Nicht nur Sound und Instrumentierung, auch das Songwriting ist so dermaßen in den psychedelischen Sixties verhaftet, es wirkt schon fast unheimlich. Die Jungs haben die Platten ihrer Vorbilder sehr genau studiert. „Melt“ klingt dann allerdings beinahe modern mit seiner rotzigen Punk Attitüde und dem Tritt gegen die Hallspirale am Schluss. Dann folgt „Candlelight“ und wir sind wieder in einer Vorstadtgarage anno 1966 mit wild treibenden Drums, einer räudigen Farfisa Orgel und einer plärrenden Tremolo Gitarre. „21 And Counting“ folgt und es ist mehr als eine Hommage an „Pushing Too Hard“. Weiter geht’s mit „Too Hard Too Bear“, bei dem sich die beiden Gitarristen so eine Art primitives Duell liefern. Abgefahren. Brandon und Solano haben schon in Kalifornien in verschiedenen High School Bands zusammen gespielt. The Mystery Lights gründeten die beiden dann aber erst in New York. Und bevor sie ins House Of Soul Studio von Daptone gingen, um diese fantastische Platte aufzunehmen, spielten sie in jeder verdammten Kneipe zwischen Brooklyn und Queens. Den Schlusspunkt auf der LP setzt „What Happens When You Turn The Devil Down“ mit überzeugenden Klangeffekten und außerirdischen Gitarren, die am Ende in Rückkopplungen ertrinken. Bisher die Platte des Jahres! *****
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