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beatgenroll
SokratesHör doch mal „Californication“ direkt vor oder nach „Getaway“: „Getaway“ rockt doch hörbar weniger (wenn sie es überhaupt noch tut); die Gitarre ist stark in den Hintergrund gerückt.
Biffy Clyro – Ellipsis
Stimmt schon, sie entwickeln sich klar immer weiter von ihren Wurzeln weg. Aber Du hörst es da mehr heraus als ich. Das ist doch jetzt kein Paradigmenwechsel.
Also die Biffys sind immer im Wettbewerb der „Hässlichsten Cover“!!
Ich lese eben von „Gutem Album, aber nicht ihr bestes“ oder „Wärmt ziemlich viele Ideen aus den letzten Alben auf“ oder „Versuchen, wie auf Opposites“ zu klingen“. Und jetzt Du dazu.
Ob es ihr bestes Album ist, kann ich nach einem Tag nicht seriös beantworten. Wer das tut, ist ein Scharlatan, der auf schnellen Applaus und hohe Rankings auf irgendwelchen Seiten hofft, aber mit einer richtigen Einschätzung oder dem Streben danach hat das nichts zu tun.
Wie die Peppers hat der Biff den Produzenten gewechselt. Statt des bewähreten CC Richardson war nun Rich Costey (u.a. Muse) kreativer Sparringspartner. Aber das ist nicht alles: „Howl“ hat Simon Neil mit Gary Lightbody (ja, genau dem) geschrieben. Das zeigt die Richtung: Nachdem ich nach der ersten Single „Wolves“ befürchtete, das neue Album könne ein richtig hartes Brett werden (krummtaktig, back to the roots), muss ich nach zweimaligem Hören sagen, dass es weiter hörbar und zugänglich bleibt, ohne die Identität zu verlieren. Von einem Paradigmenwechsel würde ich ein weiteres Mal nicht sprechen, ich glaube, das hast du wohl auch nur dem medialen Overkill zum Sexualstrafrecht entnommen. Aber ein kreativer Schritt war es in jedem Fall, und eben kein Stillstand. „Opposites“ war der Schritt davor, natürlich klingt das nach, aber es ist keine Kopie oder Abklatsch, so wie, sagen wir, „Rubber Soul“ ja auch kein zweites „Help“ war, aber sich natürlich Spuren finden lassen.
Die Cover liegen nicht unbedingt auf meiner Geschmackslinie, aber sie sind jedesmal markant und folgen einem gestalterischem Konzept. Insofern finde ich „Ellipsis“ gestalterisch durchaus gelungen.
09. Juli 2016
1 mal
Sufjan Stevens – Carrie & Lowell
Trevor Rabin – Can’t Look Away
Big Country – Steeltown
Biffy Clyro – Ellipsis
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams