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Das Bob Tulley Album ist ein sehr hübsches progressives Swing to Bop Album mit Cool-Einschlägen und sehr guten Arrangements (ein bißchen wie die Dick Collins Alben aus der gleichen Zeit…) Hunky Page nimmt man sofort ab, dass ihm ein große Karriere als gefeierter Cocktailpianist bevorstand, auch wenn man ihm sein Bopverständnis sicher nicht absprechen will… Nash Maez sieht man seinen Lieblingssaxophonisten schon von der Art, wie er das Saxophon hält an, musikalisch passt er perfekt rein, ist aber wohl das konservativste Bandmitglied… den Trompeter würd ich jetzt am ehesten mit Jack Sheldon vergleichen, also, sicherlich niemand, der einen mit hohen Trompetenfanfaren schockieren will, aber auch nicht jemand, der in eine Reihe mit Baker, Fruscella … gehört. Leider offenbar ein Digital-Only Reissue, wäre mit 24 Minuten (10′ LP) auf einer CD aber auch etwas verloren…
Die Eckdaten sind bei dem folgenden Album sehr ähnlich (10′ Album auf Skylark aus den frühen 50er Jahren, kürzlich bei VSOP digital only neu herausgebracht)
dieses Material wurde wohl auch unter dem Namen des Saxophonisten JD King unter dem Titel „Swingin‘ Saturday Nite Dance Party“ veröffentlicht… King ist jemand, den ich bislang primär aus Geschichtsbüchern kannte (Sideman bei Andy Kirk und Howard McGhee), hier kann man ihn mal richtig hören, und tatsächlich prägt er das Album fast mehr als Taylor (der zwischen Posaune und Bass wechselt), ein gemütlicher Tenorist, der irgendwo zwischen Swing und R&B zu Hause ist, ein bißchen wie ein nicht ganz so beweglicher Illinois Jacquet… (ansonsten sind in der Band Nick Fatool (of Benny Goodman Fame) und jemand namens Joe Felix am Klavier) . Auch das hier ist ein hübsches Album, aber das Bob Tulley Quintet werd ich wohl mittelfristig öfter hören
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