Antwort auf: Red Hot Chili Peppers – The Getaway (VÖ: 17.06.2016)

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themagneticfield

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Kann man Zitate nicht mehr als solche kennzeichnen?

Doch die Welle ist noch nicht ausgerollt, vielleicht surfen sie darauf sogar besser denn je. Für eine immerhin musikalische Verjüngungskur hat sich die Band nach der langjährigen Zusammenarbeit mit Rick Rubin einen neuen Produzenten gesucht. Es ist Brian Burton, besser bekannt als DJ Danger Mouse, der schon so manchem Popalbum den bedeutenden Schliff gegeben hat (darunter etwa „Demon Days“ von den Gorillaz). Den Chili Peppers schenkt er nun gewisse Gimmicks der achtziger Jahre: Handclaps, Explosionsgeräusche und eine unterlegte Beatschleife machen „Dark Necessities“ fast zu einem Dancefloor-Stück; ab und zu gibt es nun auch Synthesizer und Halleffekte, und bei „Go Robot“ scheint der Disco-Funk von Daft Punk Pate gestanden zu haben. Wie als Ausgleich für diese erlittene Sample-Schmach darf Schlagzeuger Chad Smith zu Beginn des Stücks „We Turn Red“ dafür doppelt stark auf seine Felle dreschen (dies wiederum klingt fast wie ein Zitat von Led Zeppelins „D’Yer Mak’er“, hoffentlich steht den Peppers da nicht demnächst ein Plagiatsprozess ins Haus, wie die Zeppeline ihn derzeit um ihren Hit „Stairway to Heaven“ führen).
Ihr Signatursound klingt durch

Aber ohnehin können auch Burtons neue Ideen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Grundsound der Chili Peppers noch immer der vor 25 Jahren gefundene ist. Dass es sich dabei geradezu um eine Signatur handelt, merkt man vor allem daran, dass die Riffs des langjährigen Gitarristen John Frusciante – clean und unschuldig gespielt in den höheren Lagen, das Pendant zu Kiedis’ Glockengesang – inzwischen vom Nachfolger Josh Klinghoffer übernommen werden, aber eben so, dass man den Wechsel gar nicht bemerkt. Es sind also typische, sofort erkennbare Chili-Peppers-Riffs geworden, genauso prägend wie etwa die Rhythmusgitarre bei AC/DC – und auf solch ein Merkmal würde wohl kein Produzent verzichten.

Die Jekyll-und-Hyde-Struktur spiegelt sich wie eh und je dann auch im Bass von Flea, der mal als Soloinstrument wabernde Melodien hintupft, dann wieder eng verzahnt mit dem Schalgzeug in voller Funkhärte grausam zuschlägt. „Dark necessities are part of my design“, singt Anthony Kiedis dazu.

Quelle FAZ

Doch, geht!

zuletzt geändert von themagneticfield

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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!