Re: Bob Mould

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saffer38

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Die Tourdaten für Europa (leider nur 2 Shows in Deutschland)

Sun Sept 04: Stradbally, Electric Picnic
Tue Sept 06: London, Mean Fiddler
Wed Sept 07: Brussels, Ancienne Belgique
Fri Sept 09: Hamburg, Grunspan
Sat Sept 10: Copenhagen, Amager Bio
Sun Sept 11: Aarhus, Voxhall
Tue Sept 13: Koln, Burgerhaus Stollwerk
Wed Sept 14: Amsterdam, Paradiso

So und hier nun meine ersten Verbal-Empfindungen zu „Body of Song“

BOB MOULD – „Body of Song“ (2005, Cooking Vinyl)

In der allersten deutschen RS-Ausgabe von 1994 rezensierte Arne Willander das damals gerade erschienene 2. Album von Sugar „File under: Easy listening“. Kollege Willander verstieg sich damals in die Annahme, daß Bob Mould – aufgrund von Songs wie „Your favorite thing“ – die Tage voller Haß und Selbstzerfleichung hinter sich habe…..nun denn, zwei Jahre später erschien das „Hubcap“-Album mit den depressivsten und kaputt-klingensten Songs, die Mould jemals auf Band gebracht hat (Nach dem ersten Song kann man sich eigentlich gleich aus dem Fenster stürzen) und dann 98 „The Last Dog and Pony“ (ein Meisterwerk no doubt, aber nachwie vor viel rage & anger in sound and words!)
Und jetzt also „Body of song“ – den elektroschmarrn von „Modulate“ lassen wir mal außen vor – kein Mould-Album, seit seinem Debut „Workbook“ wurde so sehnlichst von den Fans erwartet und Mould gibt uns Affen Zucker:
Superbes Songwriting mit den – natürlich – erwarteten Topoi wie Angst, Wut, Verlust, Schmerz…aber auch immer wieder dieses perfekte musikalisch umgesetzte Trotzen, der Widerstand gegen alle Zwänge und der Sieg des Individuums über alle Umstände („Circles“, „Underneath ways“, das fantastisch groovende „Always tomorrow“, sowie die typischen Mould-Brecher „Paralyze“, „Best thing“ oder „Missing you“)
Dazu kommen neue, sonnendurchflutete Songs die zwar auf Dance-rhythmen basieren aber trotzdem schön rocken („Shine your light, love, hope“, „I am vision, I am sound“ – bei denen übrigens der -seit Cher eigentlich verpönnte – Vocal-Vocoder-Sound wirklich gut kommt!) Aber alles fließt wieder auf einen explosiv-emotionalen Höhepunkt zu, auf „Body of song“ ist es „Beating heart the prize“ bei dem sein Gitarrenspiel nicht mehr von dieser Welt ist!
Apropos: Zum erstenmal arbeitet Mould nicht mehr mit der, ihm so typischen flammenden „wall of (guitar)sound“, sondern beschränkt sich auf ein, zwei Spuren, dadurch leben Drums und Bass viel mehr, die Grooves sind präsenter – wie schon erwähnt – besonders eindrucksvoll bei „Always tomorrow“!
Ein subjketiver Gesamteindruck: Seine hellste und „leichteste“ Platte, der Mann hat endlich seinen Frieden mit sich und dem Biz gemacht (sieht man auch daran, daß zum erstenmal seit 90 wieder ein Photo von ihm im Inlay zu sehen ist), trotz grantiger Texte und wütender Gitarren, aber Mould bekennt sich endlich zu diesen – zu seinen Trademarks- und damit erfüllt er alle Erwartungen und – viel wichtiger – weckt wieder viele Hoffnungen in ihn als Künstler!

KAUFEN!!!! ;-)