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Hallo,
auch wenn dieser Thread hier schon was älter ist, muss ich unbedingt mal dazu Stellung nehmen. Vielleicht weiß der ein oder andere hier ja mittlerweile auch schon, wie es mit der Band weiterging – alle, die es nicht wissen, will ich hier informieren
Also Analucia DaSilva war nach der „hung to dry“ aus der Band ausgetreten – vornehmlich aus gesundheitlichen Gründen, da ihr das ständige Tourleben nicht so gut bekam. Außerdem hatte sie einen Ungarn kennengelernt, den sie heiratete und der war wohl was eifersüchtig, denn schließlich hat Analucia mit Christopher Simmersbach einen Sohn (besungener Cheyenne auf der „no reprise“). Mittlerweile hat sie zwar den Ungarn nicht mehr, dafür aber endlich ihren Doktortitel in Englisch, für den sie all die Jahre noch nebenbei arbeitete. Pat Ryan ist nach der „secret lives“ ebenfalls ausgestiegen, da er sich ganz seiner Schriftstellerkarriere widmen wollte (die meisten der Songtexte waren von ihm) und sich musikalisch auf Gastauftritte bei diversen San Francisco Bands beschränkte.
Die Simmersbach-Brüder Patrick, Benjii und Christopher machten weiter mit ihrem Schlagzeuger Magnus Fleischmann, der auch schon auf der „secret lives“ für die Drums verantwortlich war. Mit seinem Bruder Maurus Fleischmann am Bass formierte sich die Band neu. Nach all den Jahren a subtle plague war nach ihrer Meinung auch ein neuer Name fällig für die neue alte Band. Sie nannten sich „a drastic measure“ – eine drastische Maßnahme und obwohl der Titel nach dem Zufallsprinzip gewählt wurde, passte er ganz gut. Der Gitarrensound ist – im positiven Sinne – der alte geblieben und Benjii übernahm die vocals. 1999 brachten sie selber die Scheibe „high frequency recalibration“ raus. Ich persönlich hatte anfänglich einige Schwierigkeiten, mich da reinzuhören, da mit Benjii ein ausdrucksstarke Stimme reinkam, die aber so neu war im gewohnten Sound. Alles in allem ist die Platte melodischer und eindringlich-ruhig, sie knüpft damit an die „secret lives“ an, aber es gibt auch hier einen deftigen „Schweinerock“-song (wie Christopher sich ausdrückte) mit „kaum over hier“. Die Arbeit der nächsten Jahre ist leider immer noch nicht veröffentlicht, weil sich noch kein guter Deal deswegen ergeben hat. Ich kenne aber die meisten Titel der „soul of the century“ und bedauere sehr, dass dieses Kleinod noch nicht unter die Leute kam!
Danach musste sich die Gruppe wieder umbenennen und zwar wegen dem Namen ihrer homepage. Eine kommerzielle Pornoseite wollte ebenfalls den Namen und so kam es, dass aus „a drastic measure“ die Band „the durgas“ wurde. Auch die Besetzung hat sich weiter geändert – standen bei a subtle plague mindestens sechs Leute auf der Bühne, haben sie mittlerweile mehr Platz – der älteste der Simmersbach-Brüder Patrick ist (soweit ich weiß) raus, sowie die Fleischmann-Brüder. Eine feste Besetzung außer Benjii und Christopher Simmersbach scheint es momentan nicht zu geben, aber die beiden schaukeln das Kind schon. Benjii macht sich in seiner Rolle als Texter und Sänger außerordentlich gut…
Eine erste Platte als the durgas ist wohl in Arbeit und soll in diesem Frühjahr erscheinen.
Die mehrmaligen Wechsel in der Besetzung und im Namen haben die Popularität der Gruppe nicht gerade gesteigert und das ist wirklich sehr schade, weil auch ihre neueren Sachen in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und außergewöhnlich sind. Einige Songs sollten wirklich mal in die breitere Öffentlichkeit gelangen! Das größte Problem der Band ist das Management – die Jungs sind Profi genug, um sich nicht bei einem Plattenvertrag über den Tisch ziehen zu lassen, andererseits scheinen sie lieber auf der Bühne zu stehen und touren zu wollen, als sich groß zu vermarkten…
Was mich echt verwundert, ist, dass hier anscheinend keiner meiner Vorredner die Band jemals live gesehen hat und das, obwohl sie mit Regelmäßgkeit fast jedes Jahr eine Europatournee machen (vorallem in Südosteuropa haben sie größere Erfolge und sind hier bekannter als in den Staaten) – einige Gigs in Deutschland sind immer mit dabei und die Band sollte man wirklich unbedingt mal live erleben. Die Simmersbach-Brüder sind total unkompliziert, super nett und aufgrund ihrer Multikulti-Erfahrungen (siehe im Film „the big pink“ von zdf/arte) auch sehr kontaktfreudig. Neue Tourdaten und aktuelle Musik gibt es auf der Homepage www.thedurgas.com
lg
Danni
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