Re: Beyoncé – Lemonade

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krautathaus

Registriert seit: 18.09.2004

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Bin jetzt auch bald ein dutzend Mal durch das Album zu allen möglichen Gelegenheiten durch. Mochte ich schon „Beyoncé“ mit Verspätung sehr gerne, ist „Lemonade“ das beste Pop Album seit Daft Punk „RAM“. Eines haben in meinen Ohren beide gemeinsam: einen unglaublich guten Flow, daß ich mir kaum angespielt, schon wieder denke…ups, da kommt schon wieder Formation.
Was Abwechslung und Sound angeht, lehnt sich Beyoncé schon deutlich weit aus dem Fenster. Fans von 4 oder Sasha Fierce mögen enttäuscht sein, ich finde die stilistische Wahl der Tracks, aber vor allem die Abwechslung innerhalb der Songs (z.B. mal den Bass auch alleine spielen zu lassen, Rhythmuswechsel etc.) ganz hervorragend. Die Produktion und Sound kommen mir sehr entgegen, da kann ich viele Ideen antdecken, sei es wie die Vocals produziert sind, sei es wie sie die Titel singt (Hurt myself erinnert fast an Betty Davis), seien es die kleinen 70s Anleihen…das alles ist aber sehr homogen und wirkt nie gekünstelt.
Mag sich wer auch immer über die Credibility ihrer Texte aufregen. Mir steht es nicht zu, ich kenne Beyonce nicht persönlich, für mich funktionieren ihre Themen innerhalb der Songs deshalb, weil sie auch durchaus verständlich sind und ich sie nicht nur auf ihre Person beziehen muß.
Falls da nicht noch ein anderer Aspirant auftaucht, bisher das Album des Jahres und volle Punktzahl.

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko