Re: Edgar Wallace

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nick-longhetti

Registriert seit: 08.07.2011

Beiträge: 655

Vielen Dank für euren Zuspruch – jetzt werde ich erst recht weitermachen! Anfangs hatte ich so meine Zweifel, ob ich überhaupt einigermaßen koheränt über Bücher schreiben kann. Meine Texte mit ihrem Fokus auf, zumindest für mich die Welt bedeutende, Nebensächlichkeiten statt der eigentlichen Handlung riefen schon zu meiner Schulzeit immer Entsetzen bei meinen Lehrern hervor…
Wer wieder auf den Geschmack gekommen ist und auch darüber schreiben will, der ist in diesem Thread natürlich auch herzlich dazu eingeladen!

lathoWirst du wohl nicht hinbekommen, der Mann ist ’32 gestorben, da wurde noch nicht größer am Empire und seiner Berechtigung gerüttelt.

Ja, wahrscheinlich werde ich hier an meine Grenzen stoßen, immerhin erlebt man aber auch schon mal kleinere Überraschungen – so wie eben beim „Lone House Mystery“.

lathoIch habe als Kind einige der Taschenbücher aus dem Bücherschrank meines Großvaters geklaut und gelesen, […]

Elmo ZillerIm Keller bei meinen Eltern sollten noch über 20 Exemplare aus der „30 Jahre Rote Krimi“ Serie rumstehen, lang ists her…

Mick67Ich hatte auch noch einige mit diesen gemalten Cover aus den 50er und 60er Jahren.

Achja, die guten alten Goldmann-Taschenbücher mit ihren schönen Covern und den etwas steifen Übersetzungen (manchmal aber auch mit recht umfangreichen Kürzungen!) – genauso hat es bei mir auch angefangen. In meiner Kindheit konnte ich auf keinem Flohmarkt an ihnen vorbeigehen, mir hatten es besonders die Ausgaben der späten 60er mit ihren geheimnisvollen Bildern aus den Filmen angetan – die durfte ich da nämlich noch nicht sehen…

http://gutenberg.net.au/ebooks13/1305121h-images/FourSquareJane-01.jpg%5B/img%5D

04. Four-Square Jane (1929)
dt. Ausgabe „Die Abenteuerin“ erstmals 1933 bei Goldmann, Leipzig

Four-Square Jane ist eine Diebin, die skrupellose Geschäftemacher um Geld wie Besitz erleichtert und die Beute danach auch gerne mal mit Bedürftigen teilt. Hier geht es aber um noch mehr als einen Robin Hood in Frauenkleidern. Die Lebenssituation einer Frau in den 20er Jahren steht hier unübersehbar im Fokus, stets sind die Verbrechen unserer Anti-Heldin auch Rebellion gegen die strikten Rollenbilder der Zeit und vor allem gegen ihre von Mutter sowie Vormund – dessen düstere Machenschaften sie mit ihren Raubzügen aufdecken will – organisierte Vermählung mit einem selbstgefälligen Schwadlappen, der natürlich der Sohn des Schurken ist. (Wer jetzt eine große, bisher unbekannte Erbschaft wittert, die man ihr so abzuluchsen versucht, der kennt Wallace schon gut!)
Bei ihren Beutezügen macht sie sich die Vorstellungen der Männer zu Nutze, tarnt sich als schwächelnde Detektivin, sofort überführte Verbrecherin und, in einer besonders skurillen Episode, sogar als junges, unschuldiges Mädchen – mit Erfolg, jedes Mal wird sie unterschätzt, nur um stets siegreich zu entkommen. Jane ist aber nicht die einzige Person, die für die ihr zugedachte Rolle kein Interesse aufbringt, beschäftigt Scotland Yard hier doch tatsächlich einen ausgewiesenen Experten für Klatsch und die düsteren Geheimnisse der Royals. Selbst für einen so kurzen Roman wie diesen ist das Erzähltempo immer noch enorm und jedes Kapitel lässt Wallace geschickt mit einem kleinen Cliffhanger enden. Super!

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We are all failures, at least the best of us are.