Re: Konzertimpressionen und -rezensionen

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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gypsy tail windJa, klar. Mir schien, dass das Publikum auch grösstenteils empfand, dass die bei Say zu besichtigen war, aber eben, ich fand die Standing Ovation fürs in den Flügel greifen schon etwas niedlich ;-)

Vom Jazz her bin ich Zugaben gegenüber meist skeptisch – Spannung raus, Konzentration verflogen … lasse mich aber immer gern eines besseren belehren und manchmal klappt das ja auch gut. In der Klassik halte ich Zugaben eher für überflüssig, aber gerade ein Klavierrezital mit einer gewissen Bandbreite, was weiss ich, wenn nach Mozart und Chopin noch was gefolgt wäre oder so, bieten ja schon die Möglichkeit, den Faden spontan etwas weiterzuspinnen (vgl. Sokolow).

Ich bin bei Fazil Say ja ein denkbar schlechter Ansprechpartner, weil er mit seinen „Kompositionen“ den eigenen pianistischen Bonus bei vielen Zuhörer schlichtweg überstrapaziert (und dann ist dieser plötzlich auch ziemlich relativiert – so finde ich) …. ich hörte vor ca 1nem Jahr ein von ihm verfasstes „Klavierkonzert“ bei welchem ich nur mit ziemlich Mühe umhinkam, das Wiener Konzerthaus zu verlassen …. ohne Worte

Aber zurück zu den Zugaben …. viele der Künstler haben einen Plan mit den „Goodies“ …. der von Fazil Say ist es halt, seinen eigenen Schmus unters Volk zu bringen (alas ….) – korrekterweise nennst Du als tolles Beispielt Sokolov, be welchem die Zugaben zumesit quantitativ eine „dritte Halbzeit“ ausmachen (ich „bekam“ mal als Bonus eine Stunde Scriabin ….) und über deren Güte man ja eh Nichts sagen muss …. seltener bei Orchesterkonzerten , aber es gelingt manchmal auch dort – Deine Freunde vom Tonhalle Orchester Zürich unter Bringuier spielten letzte Woche in Wien nach Dvorak 8 noch 3 (!!) Zugaben mit Dvoraks „Slawischen Tänzen“ und das Publikum war SEHR angetan …

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