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BlueziferEin Album, was klanglich ziemlich dünn rüberkommt, wie zum Beispiel Cure’s „Pornography“ ist somit aber direkt dem Engineer und nur indirekt dem Produzenten zuzurechnen oder sehe ich das falsch?
Vielleicht ist der Sound absichtlich dünn gehalten, weil man eine digitale Ästhetik haben wollte? Sollte ein Album unbeabsichtigterweise dünn klingen, dann hat der Produzent seinen Job verfehlt.
Kann natürlich auch sein, daß das Album seinerzeit digital aufgenommen wurde, und der Produzent nicht seinen Ohren vertraut hat, sondern dem Hype um technische Daten aufgessesen ist. Analog-Digital-Wandler sind – wenn man einem Experten wie Bob Katz (Autor von „Mastering Audio“) trauen darf, erst in den letzten Jahren auf einem technischen Niveau angekommen, das klanglich mit analoger Aufnahmetechnik verglichen werden kann.
Also: Wenn’s schon im Studio dünn klingt, dann ist der Produzent verantwortlich. Wenn nur das an den Musikhörer verkaufte Medium dünn klingt, dann ist der Mastering Engineer der Schuldige. (Mastering Engineers sind dem Stereotyp nach Herren jenseits der 50, die über jahrelange tontechnische Erfahrung verfügen und sich gerne mit edlem, hochpreisigen analogen Outboard-Gear umgeben, um so auch noch schlechte Digitalaufnahmen nachträglich mit einem – sofern gewünscht – „fetten“ Sound versehen zu können, wenn schon der Produzent im Studio versagt haben sollte.)
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Die eigene Schönheit verblasst immerzu im Angesicht der Schönheit der Geliebten.