Re: Anton Bruckner

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soulpopeNun diese Aufnahme hat selbstredend ihre Meriten und gemeinsam mit den historischen Rahmenbedingungen ist für mich ein zusätzlicher Mythos nicht zu verleugnen.

Ja, der zeitgeschichtliche Kontext gibt der mystischen Gestalt noch zusätzlich Feuer. Davon abgesehen halte ich Furtwängler bei Bruckner aber ohnehin für vollkommen konkurrenzlos, mehr noch als bei Beethoven. Irgendwer schrieb mal (nein, es war nicht Joachim Kaiser), Furtwänglers Orchesterklang wäre deshalb so einmalig, da er die Musiker immer um ca. ein Zehntel zeitversetzt spielen lassen würde. Eine kaum greifbare Feinheit, die man jedoch sinnlich spürt. So wie Carlos Kleiber mal meinte: „lassen sie immer ihren Nebenmann beginnen“. Vielleicht ist das ja wirklich der Schlüssel zu seiner Kunst. Und wo wäre das angebrachter als bei Bruckners „Kathedralen“?

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