Re: Kanye West – The Life of Pablo

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roughale

Registriert seit: 09.09.2009

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Erstmal Danke, dasas du nach meiner anfänglichen Polterei trotzdem mit mir diskutierst! Ich gehe mal auf deine beiden letzten Absätze ein:

IrrlichtWas West selbst betrifft: Ich sehe das ähnlich wie der Wiener. Kanye ist kein guter Sänger und eigentlich auch kein besonders hervorragender Rapper (gerade auch technisch nicht). Was ich an Lyrics kenne, beeindruckt mich auch nur bedingt. Aber was West eindeutig hat, ist ein großer Gespür für Sounds, Stimmungen, für Ästhetik, für Konzepte, für Beats, für den richtigen Gastbeitrag, für ein großes klangliches Gesamterlebnis, dazu mit kaum Hemmungen zahlreiche musikalische Einflüsse zusammenfließen zu lassen. Das macht ihn besonders und daher wundert es mich nicht, dass er gerade Bowie als Einfluss nennt.

Gut, das Talent will ich ihm nicht absprechen, oder es schlechtreden, nur weil es bei mir nicht ankommt, da fehlt mir wohl irgendwie das Gehör dafür und bestimmt auch eine gewisse Priese Akzeptanz, ich bin nun mal ein alter Rocker, mit zu vielen Vorurteilen den modernen Trends gegenüber, ich hatte auch zB mit den Disco-Ausflügen der Stones starke Probleme… Den Zusammenhang zu Bowie sehe ich da immer noch nicht, vielleicht eher zu Visconti, seinem bevorzugten Produzenten? Auf dem Ohr bin ich blind, ich rieche das einfach nicht ;-)

IrrlichtDass West als Person sich schon diverse Patzer erlaubt hat, geschenkt. Aber vermutlich ist das eben das Verhängnis, wenn man als Gallionsfigur der Szene ständig im Rampellicht steht: Der Leser bekommt eben auch alles mit.

Mag auch gut sein, dass ich den Patzern mehr ausgesetzt bin und dadurch ein verschroben, einseitiges Bild von ihm bekommen habe, naja und Publicity-Geilheit kommt bestimmt auch zu einem grossen Teil von seiner Frau, zu der sag ich lieber nichts, wer weiss, was dann sonst noch passiert…

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