Re: Kanye West – The Life of Pablo

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

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RoughaleHast dui keine Musik, die du ablehnst? Bei mir ist das Hip Hop, damit kann ich einfach nichts anfangen, hab ich doch klar geschrieben und wie soll ich dann mich da auskennen?[…]

Ich lasse mir ja auch gerne Sachen erklären und höre auch mal neugierig in Neues rein, nur habe ich leider immer wieder den Fettnapf vor mir in den ich reinstampfe und damit im Voraus die Diskussion stark erschwere, aber mir sind meine Fehler bewusst, ich versuche immer aus ihnen zu lernen[…]

Natürlich gibt es auch Stile, die mir wenig geben bzw. solche, wo mein Kenntnisstand einfach gering ist und mein Interesse sich in Grenzen hält. In solchen Bereichen schreibe ich dann aber eher wenig und wenn mich aufrichtigem Willen, dahinter zu steigen. HipHop Fans und Kenner gibt es hier im Forum ja doch ein paar und entsprechende Lektüre, die einem dieses große Feld ein wenig näher bringt, ebenso. Im Grunde wollte ich nur die These widerlegen, die Du unten ausgebreitet hast.

Ich gehöre übrigens, speziell im HipHop, nicht zur „früher war alles besser“-Gilde. Mag sein, dass sich durch die geringere Spannweite auch der Prozenzsatz an Dreck in Maßen hielt und die damaligen „Hits“ in der Regel interessanter waren, als die heutigen Sierra Kidds und Flers dieser Welt. Im Grunde steht mir das heutige Geschehen aber näher: Die Zeit läuft im HipHop mit und ich finde Produktionen, Querverbindungen, Soundveränderung, Stilvermischungen und auch den Klang heute einfach spannender und vielseitiger. Davon ab, dass die Leute heute „meine“ Sprachen sprechen. Aber wie Du sagst: Vermutlich nicht im Formatradio. Wie bei fast allen anderen Stilen auch.

Was West selbst betrifft: Ich sehe das ähnlich wie der Wiener. Kanye ist kein guter Sänger und eigentlich auch kein besonders hervorragender Rapper (gerade auch technisch nicht). Was ich an Lyrics kenne, beeindruckt mich auch nur bedingt. Aber was West eindeutig hat, ist ein großer Gespür für Sounds, Stimmungen, für Ästhetik, für Konzepte, für Beats, für den richtigen Gastbeitrag, für ein großes klangliches Gesamterlebnis, dazu mit kaum Hemmungen zahlreiche musikalische Einflüsse zusammenfließen zu lassen. Das macht ihn besonders und daher wundert es mich nicht, dass er gerade Bowie als Einfluss nennt.

Dass West als Person sich schon diverse Patzer erlaubt hat, geschenkt. Aber vermutlich ist das eben das Verhängnis, wenn man als Gallionsfigur der Szene ständig im Rampellicht steht: Der Leser bekommt eben auch alles mit.

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Hold on Magnolia to that great highway moon