Re: Kanye West – The Life of Pablo

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roughale

Registriert seit: 09.09.2009

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IrrlichtOweia. Der Beitrag liest sich, als hättest Du dreißig Jahre Musikgeschichte verschlafen. Samples sind seit jeher Bestandteile von HipHop Produktionen gewesen – diese Kunst verleugnet ihre Wurzeln und Einflüsse nicht. Und sie ist sehr vernetzt. Klar, es gibt immer Leute, die ihr halbgares Talent durch die Kreativität anderer kaschieren, aber in der Regel sind Samples klare Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart – Hommages an andere, meist geschätzte Künstler, Verneigung, Neuarrangierung, Randnotizen. Bei der rauen Menge an Beatproduzenten, die tagtäglich freie Sammlungen ins Netz stellen oder Künstler Vorlagen zusenden, ist es kein Thema von mangelndem Talent, gerade dieses oder jenes Sample zu verwenden. In der Regel gibt es eine Vorgeschichte dazu, einen lyrischen Link, eine wieder aufgegriffene Tradition oder Ähnliches.

Wieso „Oweia“? Hast dui keine Musik, die du ablehnst? Bei mir ist das Hip Hop, damit kann ich einfach nichts anfangen, hab ich doch klar geschrieben und wie soll ich dann mich da auskennen? Ich hatte doch auch geschrieben, wie es zu meiner Abneigung gegen Samples gekommen ist und angedeutet, dass ich deswegen oft nicht ganz subjektiv an das Thema herangehen kann, davor hört leider dein Zitat auf… Die Anfänge mögen interessant gewesen sein, da kenne ich mich nicht so aus. Leider hört man ungezielt oft eher die weniger anspruchvollen Sachen, das hilft dann auch nicht bei der positiven Meinungsbildung und ja, was ich von Kanye kenne, klingt für mich nicht anspruchvoll und seine wichtigtuende Art geht mir extrem auf die Nerven… Und dazu habe ich auch sein Zitat zu Bowies Tod gezählt, weil ich da keinen musikalischen Zusammenhang erkennen kann – Irgendwie spielt er hier dieselbe Buhmannrolle für mich, die Lars Ulrich im Rock spielt ;-)

Ich bin nun mal mehr im Rock verwurzelt, aber das heisst auch nicht, dass ich da alles gut finde, auch da gibt es schlechte und untalentierte Vertreter, die ich ebenso ablehne wie die oben Erwähnten, nur kenne ich mich im Rock besser aus und weiss, was es da Gutes gibt…

Ich lasse mir ja auch gerne Sachen erklären und höre auch mal neugierig in Neues rein, nur habe ich leider immer wieder den Fettnapf vor mir in den ich reinstampfe und damit im Voraus die Diskussion stark erschwere, aber mir sind meine Fehler bewusst, ich versuche immer aus ihnen zu lernen – entweder halte ich mich aus mir fremden Stilen fern, oder versuche es auf die friedlichere Art, gestern war ich wohl zu sehr von Bowies Tod geschockt, aber wer war das nicht… Soll keine Ausrede sein, eher ein Versuch der Entschuldigung, mit dem Angebot, mir da ruhig auch mal was zu erklären, ohne dass ich gleich „so ein Müll!“ oder ähnliches schreibe, wenn es mir gar nicht, ziehe ich mich friedlich zurück und versuche auch nicht auf provokante Sachen aus der mir bekannten Ecke anzuspringen, egal wie persönlich und kindisch sie daherkommen…

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