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BullittIn den Noughties gab es zumindest noch medienübergreifende Hypes, die man meines Erachtens auch aus der Distanz noch deutlich in dieser Zeit verorten kann. Ein simples, kleines Indie-Album wie z.B. „Friends Of Mine“ war seinerzeit Kritikerliebling, hier angesagt, wurde im TV von Schmidt über Raab bis Kuttner promotet und Adam Green war plötzlich live ein Renner. Ähnlich lief’s bei den Strokes oder den Libertines. Diese kollektive Rezeption ist einem „jeder hört für sich alleine“-Gefühl gewichen. Klar, diese Freiheiten heute sind genial. Ich würde das auch nicht wieder eintauschen wollen, weil ich so mehr gute Musik denn je hören kann. Aber es ist halt auch etwas auf der Strecke geblieben.
Wenn wir von Adam Green reden, sind wir von „epochal“ (Deine vorherige Wortwahl) allerdings meilenweit entfernt. Der Hype um sein Album war ein Phänomen der deutschen Pop-Provinz; weder im Mutterland des Pop noch in den amerikanischen Kolonien gab es Vergleichbares. Seitdem habe ich ein weiteres „Drei-Sterne“-Album in meiner Sammlung, das ich nicht gebraucht hätte, aber auch nicht unbedingt loswerden will. Ich kann nicht behaupten, dass ich diese Art von „kollektiver Rezeption“ besonders vermisse.
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To Hell with Poverty