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Witek Dlugosz
Ein weiteres Highlight war für mich übrigens die Emily-Dickinson-Biographie „A Quiet Passion“ vom großen Terence Davies (überraschenderweise mit Cynthia Nixon aus „Sex and the City“ in der Hauptrolle). Hätte in den Wettbewerb gehört. Als einzigen Grund dafür, dass es nicht so ist, würde ich akzeptieren, dass Davies selbst keine Lust auf Wettbewerb hatte.
Jenseits der Hachimiri-Madness-Retro und den beiden Filmen auf der Woche der Kritik war das bislang der bei weitem beste Film, den ich auf der diesjährigen Berlinale gesehen habe. Dass Terence Davies einer der fünf größten lebenden Regisseure ist, steht für mich ja sowieso außerhalb jeder Diskussion, aber wer sollte auch sonst für das Leben der hypersensiblen Emily Dickinson die entsprechenden Bilder finden? „A Quiet Passion“ ist kein prosaisches Biopic, sondern ein Film über Mini-Dramen, die ein ganzes Leben auslöschen können – ein solches überempfindliches Gespür für noch die beiläufigste emotionale Regung habe ich selten auf der Leinwand gesehen. Selbst für Davies‘ Verhältnisse ist das ein sehr zärtlicher Film.
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A Kiss in the Dreamhouse