Re: Dota – Keine Gefahr (15.01.2016)

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chocolate-milk

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Beiträge: 16,110

Damit du es dir noch etwas besser vorstellen kannst (denn viel kann man sich ja leider in voller Länge, online, nicht anhören und im Radio habe ich auch noch nie einen ihrer Songs gehört), hier mal zwei ihrer Texte:

Mantel

Der Himmel raucht und die Wolken bluten.
Unser Wagen bleibt stehen,
wir gehen weiter zu Fuß
durch eine fremde Stadt aus Stein,
wo die Straßen sich neigen.
Staub steigt auf, wir suchen in den Kellern
und Schächten nach
Proviant und einer Unterkunft.
Menschen gehen geschäftig umher und
schlagen um sich mit den
Säbeln der blanken Vernunft.

Und du öffnest den Mund
und sprichst mit anderen Stimmen
in anderen Sprachen.
Was du sagst ist geheim,
dich kann keiner verstehen und dann
lachst du und lachst.
Du hast ihnen Angst gemacht und
sie gucken verstört.
Komm, ich versteck dich im Mantel
und gebe Acht,
dass dich bloß keiner hört,
dass dich bloß keiner hört,
dass dich bloß keiner hört.

Der Himmel grollt und die Wolken toben,
wir ziehen weiter, die Hügelkuppen hinan,
erreichen die Lichtung durch
schwankende Bäume,
es strengt uns nicht an.
Mit nackten Brüsten tanzen da die
Hexen um das Feuer
und trinken dabei große Mengen
Sternburger Pils.
In der Ferne heulen Sirenen und
die Stadt erwacht,
aber wir können noch bleiben, wenn du willst.

Und du öffnest den Mund […]

Der Himmel fällt und die Wolken fliehen,
wir reiten auf Schweinen durch die
Nacht davon
dann werden wir angehalten, verhaftet und
mitgenommen.
Blanke Kacheln, komm mit durch den
langen Gang
dann hinten die Treppe hinunter hinaus.
Die Wachen sind langsam und sehr leicht
bestechlich.
Ich weiß es, ich kenn mich hier aus.

Und du öffnest den Mund
und sprichst mit anderen Stimmen
in anderen Sprachen.
Was du sagst, ist geheim, du kannst
es selbst nicht verstehen
und dann weinst Du und weinst.
Und ich hab den Mantel nicht mehr,
und du guckst ganz verwirrt,
deine Augen flehen mich an,
denn du willst,
dass dich bloß keiner hört,
dass dich bloß keiner hört,
dass dich bloß keiner hört.

Rennrad

Er kommt an mit seinem Rennrad und er weiß,
er ist heiß,
heiß wie frisch frittiert, und er ist schick frisiert.
Sagt „hallo“ zu seiner Schnalle, weiß sowieso,
er kriegt sie alle mit seinem Jungens-Charme.
Boah, mir wird ganz warm.

Hätte ich so einen Mann mit so einem Rennrad,
dann sagte ich zu ihm:
„Ich hab die Blumen weggeworfen und die
Katze verschenkt,
lass uns aufbrechen, Baby!
Dann leben wir am Adria Strand, so als
fliegende Händler
und verkaufen gefälschte Markentaschen.
Oh yeah!
Bloß dass wir nicht fliegen können, sondern
mühsam durch den Sand laufen müssen,
und die Taschen baumeln uns dabei ans Knie.
Oh, no!
Und am Strand geht nichts mit Rennrad.
Das hätte also auch nichts geändert.
Hmm hmm hmm.
Hmm hmm hmm hmm hmm hmm hmm.
Doch es gibt kein Zurück!

Denn ich hab die Blumen weggeworfen und die
Katze verschenkt,
lass uns aufbrechen, Baby!
Ich hab die Wohnung abgeschlossen und den
Schlüssel drangehängt,
steig auf Dein Rad, wir fahren los!

Oder wir fahren halt als Tourist hin mit
unsern Kameras
und haben so viel Spaß.
Und hinterher abertausend Terabytes
ungesehener Urlaubsbilder.
Das find ich so deprimierend!
Die willst Du unseren Freunden zeigen.
Das langweilt mich und dann
würden wir streiten und öden uns jahrelang an.
Und auch das Rennrad hätte daran nichts
geändert.
Hmm hmm hmm.
Hmm hmm hmm hmm hmm hmm hmm.

Da geht er hin mit seiner Schnalle, sie passt
sehr gut zu ihm.
Im Falle einer Trennung der beiden möcht ich
wetten, sie bleiben jeder nicht lang allein.
Nur für mich bleibt alles beim Alten.
Und ich kann die Katze behalten.
Doch vielleicht kauf ich mir ein Rennrad und zieh
in den Süden.
Vielleicht wird da was draus!
Denn es dort rum zu schieben sieht sehr gut aus.
La la la la
La la la.

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