Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Sonstige Bestenlisten › Wie groß ist Eure Plattensammlung? › Re: Wie groß ist Eure Plattensammlung?
Sehr groß ist meine Tonträgersammlung leider nicht, nachdem es im Laufe der Jahre zwei Zäsuren gab. (Einmal ließ ich den Großteil meiner Plattensammlung nach einer Trennung zurück, ein andermal wurde mir die komplette CD-Sammlung aus der Wohnung geklaut.) Inzwischen sind es wieder an die 250 CDs geworden und noch ca. 100 LPs übrig geblieben. (Die ich aber nicht mehr höre, da es mir zu umständlich ist und die Kratzer ebenso nerven wie das immerwährende Wechseln des Tonabnehmers auf der Suche nach dem besseren Sound.)
Aber noch ein anderes Thema:
KrautathausSchlimm auch die 40 – 50 Jährigen, die mit einem unerschütterlichen Selbstbewußtsein ihr immenses Fachwissen rausposaunen müssen, sich aber seit 25 Jahren gar nicht mehr für aktuelle Musik interessieren und nur das wiederkäuen, was sie seit ihrer Jugend hören.
Da ich nun mal zum älteren Semester zähle, muss ich mich hier angesprochen fühlen. Auch mir sind Leute nicht geheuer, die nur in vergangenen Zeiten leben, also suche ich nach neuen Klängen. Allerdings muss ich sagen, dass ich einen Großteil zeitgenössischer Musik nicht hören will, da sie für mich unter den Begriff Pop fällt, was gleichbedeutend mit massenkompatibler Industriemusik ist.
Bleiben noch zeitgenössische Musiker, die sich auf Rock-, Blues- Jazz- und Fusionpfaden bewegen und von denen ich einige sehr schätze. Allerdings sind das alles Musiker und Bands, die hier im Forum nicht zur Kenntnis genommen werden, was mir den Eindruck vermittelt, hier nicht ganz richtig zu sein.
Bei aller Suche nach Neuem muss ich auch bekennen, dass es doch vor allem die alten Sachen sind, die mich wirklich packen. Mag an der eingeschliffenen Hörgewohnheit liegen, mag man jetzt vielleicht sagen. Doch gibt es vielleicht noch einen anderen Grund: Geht man davon aus, dass Musik den Zeitgeist ihrer Entstehung widerspiegelt, erscheint es logisch, dass Aufnahmen der sechziger Jahre leidenschaftlicher und brennender sind, da zu jener Zeit eine Stimmung des Aufbruchs und der Veränderung herrschte. Ganz im Gegensatz zur momentanen Stimmung, in der man vor allem die Misere verwaltet, mit dem Verbieten von allem möglichem beschäftigt ist und die Menschen zu reibungslos funktionierenden Saubermännern zu erziehen versucht.
Also sei mir die Vorliebe für die alte und sehr intensive Musik vielleicht verziehen.:-)
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Nimm das Leben nicht so schwer, nimm es so leicht wie den Qualm, der vom Scheiterhaufen in den Himmel schwebt.