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redbeansandrice
in Atkins‘ Blue Nippon liest sich der Abschnitt zu den Sessions etwas anders, kein Studio, und eine Erklärung, warum Togashi möglicherweise hyperaktiv klingt liefert er auch… klingt jedenfalls nicht sonderlich nach heile Welt – was das Rätsel um den Autounfall irgendwie nicht kleiner macht… bestimmt keine schöne Geschichte.
vielen dank für die klarstellung, klingt natürlich viel logischer. es ist ja hörbar auch publikum anwesend, ich weiß nicht, warum überall sonst „ginparis studio“ steht. offensichtlich hat man es hier mit frühsechziger bohème-strukturen in tokio zu tun, über die ich bislang nichts wusste. auch über die früheren hard-bop-undsonstwas-imitationen dort wusste ich auch nichts.
masao yagi als lehrer von kikuchi ist eine super entdeckung, tatsächlich könnte das ein erster hinweis darauf sein, warum sich kikuchi eher nicht, wie satoh, in eine corea-richtung entwickelt hat (auch wenn einiges auf HOLLOW OUT danach klingt), sondern störrischer. wobei – auf dem watanabe-album, das es auf youtube gibt (JAZZ & BOSSA), gibt es ja auf der „jazz“-seite auch eine version von „i mean you“, in der kikuchi nicht unbedingt eine monk-lesart anbietet.
peacock in dortmund – der war doch auch ende der 50er in deutschland stationiert, oder? und wenn die aufnahmen wirklich von 57 stammen, hat er damals erst ein jahr lang bass gespielt…
mariano und kikuchi und die nicht so tolle tracklist – gemeint ist das hier – und ich würde es wahnsinnig gerne mal hören. kennt das hier irgendjemand, soulpope vielleicht?
japan, hardbop, austausch. sowas ist ja immer sehr spannend. man müsste jetzt eigentlich recherchieren, wann sich märkte und infrastrukturen entwickelt haben, um nachzuvollziehen, wann sich junge menschen (musiker) in dänemark, japan, deutschland, südafrika überhaupt mit jazz vertraut machen konnten, um das nachzuspielen. ist ja schon verrückt, wie sehr die leute in tokio 1964 hörbar auf sam rivers bei miles abfahren. und dann die these, dass sich die bossa nova eigentlich aus sinatra-fanclubs in rio und sao paulo ende der 40er, anfang der 50er entwickelt hat. gab es in den 40ern schon radioprogramme mit swing in japan? schreibt atkins darüber was?
in den 60ern kann man das ja nicht mehr wirklich auseinanderdröseln, wenn leute wie peacock und merrill dauerhaft in japan bleiben und satanabe und akiyoshi (band mit watanabe, vom in japan stationierten hampton hawes „entdeckt“, oscar peterson vorgestellt, dann berklee, dann heirat und zurück mit mariano) in die usa gehen.
sehe gerade bei wikipedia: vergnügungsviertel, wo amerikaner auftauchen, anfang der 30er, als swing-austausch-cluster, hausorchester und plattenfirmen in tokio seit den 30ern, erstes jazzcafé eröffnet 1933 in osaka, erst im zweiten weltkrieg wird jazz „feindesmusik“, um in den 60ern dann im avantgarde-kontext aufzublühen, „largest proportion of jazz fans in the world“…
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