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„1963 veranstaltet ein reicher protegé eine session im „ginparis studio“, wo diverse junge männer, die später berühmt werden sollten, beweisen wollten, dass sie jazz spielen können.“
in Atkins‘ Blue Nippon liest sich der Abschnitt zu den Sessions etwas anders, kein Studio, und eine Erklärung, warum Togashi möglicherweise hyperaktiv klingt liefert er auch… klingt jedenfalls nicht sonderlich nach heile Welt – was das Rätsel um den Autounfall irgendwie nicht kleiner macht… bestimmt keine schöne Geschichte.
„The jazz academy began life as a quartet consisting of Takayanagi, Kanai, pianist Kikuchi Masabumi, and drummer Togashi Masahiko, performing in Yokohama jazz coffeehouses from January 1961. Since its performances proved too provocative for most coffeehouse owners and customers, the Jazz Academy was rarely able to play the same venue twice. Takayanagi soon succeeded in negotiating a regular slot at a chanson coffeehouse in Tokyo’s ginza district, the Ginparis, where the band performed, usually gratis, on Friday afternoons. [..] The organization expanded and evolved rapidly in the coming months, as Takayanagi expressed a desire to transform the Jazz Academy from a band to a „music studies group“ open to musicians and non-musicians alike. However, realization of this vision was impeded as the guitarist [Takayanagi] was twice arrested for narcotics possession. The arrests were widely publicized in newspapers, motivating the editors of Swing Journal wo dress down Takayanagi in editorials, and possibly reinforcing their inclination to deny his band coverage. The specter of drugs plagued the organization: the 1963 all-night jam session that came to be immortalized on the Ginparis Session LP was a party simultaneously welcoming drummer Togashi Masahiko back from a period of incarceration for narcotics possession, and bidding farewell to Takayanagi, who was to leave the jazz world temporarily to begin drug rehab.“
ansonsten: das hier zu Voices kann ich nur unterstreichen:
„zwischen peacock und kikuchi ist das solospiel fast paritätisch aufgeteilt, was auch an der zurückhaltung des pianisten liegt und an der schier unfassbaren variabilität und virtuosität des bassisten (der dazu noch fantastisch klingt). das erste stück, „ishi“, läuft bei mir seit gestern in dauerschleife, es ist unfassbar toll.“
bin jetzt doch sehr gespannt auf das erste Album (nur mit Murakami, Peacock und Kikuchi … was mir im übrigen erst gestern wieder klar wurde: Peacocks Plattenkarriere begann gar nicht an der Westküste, sondern mit Leuten Attilla Zoller, Hans Koller beim Dortmunder Jazz Salon 1957 – Japan war also gar nicht sein erster Ausflug in eine „fremde“ Jazzszene).
Zu Collaboration: den Impuls, den Vergleich eher bei Bitches Brew zu suchen als bei In A Silent Way, hatte ich auch, fand das aber letztlich nicht sehr überzeugend. Dass das Album ein Brocken ist, ist klar… und ich stimme zu, dass das Verzahnen der beiden Saxophonisten nicht soo gut gelungen ist, wie man sich evtl gewünscht hätte (für mich fängt es schon damit an, dass die zwei sich vom Sound her für meine Ohren nicht gut mischen) – aber die achtköpfige Rhythmusgruppe find ich klasse – da ist auch nicht jeder einzelne Moment Gold, aber sie schaukeln sich immer wieder in gewaltige Höhen auf…
schließlich: was die Togashi Diskografie unter anderem beweist, ist, dass die Kikuchi Diskografie in den frühen Jahren noch ein paar mehr Lücken hat, als ich bisher dachte – zB ein Album mit Mariano ohne Watanabe, das leider nicht soo eine tolle Tracklist hat…
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