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Ich habe TRTS einmal im (damals noch so genannten) großen Sendesaal des SFB, einmal auf der Museumsinsel und einmal im Columbia Club gesehen. Im Sendesaal und im Columbia Club fand ich sie am besten. Hängt aber auch sehr mit dem Ort selbst zusammen. TRTS-Konzerte erfordern eine Raum mit guter Akustik und guten Sichtverhältnissen. Da wird auf der Bühne ja richtig gearbeitet.
Ich erwarte von einer neuen Tortoise-Platte nicht viel. Das eigentlich schon seit Jahren, denn ihre beste Zeit hatten sie für mich in den 90ern und frühen 00ern. Umso erfreulicher war es dann, wenn diese Erwartungshaltung übertroffen wurde. Beacons Of Ancestership von 2009 war eine wirklich gute Platte und auch mit dem für meine Ohren etwas glatt geraten It’s All Around You von 2004 habe ich mich inzwischen angefreundet, denn in ihrer Art ist die Platte in der Diskografie von TRTS originell.
Sieben Jahre nach dem letzten Album von TRTS rechne ich nicht mit großen Neuigkeiten und ich finde, die liefert The Catastrophist auch nicht. Das Album ist solide, jedoch ohne große Überraschungen – außer den beiden Gesangstracks, aber die sind nur deswegen überraschend, weil es da ausnahmsweise mal vocals zu hören gibt. Ansonsten meint man so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner der Musik von TRTS zu hören. Kraut und Prog und Wave beeinflusste Rockmusik mit Versatzstücken aus verschiedenen Avantgarden oder Randgebieten der Popmusik, hier mal eine Marimba oder ein Vibraphon, dort eine Philip Glass-Orgel in Gesceap, Electronica, etwas Jazz und Dub-Effekte. Das ist alles ganz anständig und hörenswert, wirkt aber etwas konturlos, auch im Verhältnis zu früheren TRTS-Alben. Das hängt die Latte aber auch verdammt hoch. Ein passables Spätwerk, würde ich sagen.
Das Konzert im Berghain war von ähnlicher Qualität. Vielleicht war das Berghain auch nicht der optimale Ort für ein TRTS-Konzert. Leider gab es ein ziemliches Gedränge und ich hatte anfangs keinen guten Platz. Erst gegen Ende, kurz vor der Zugabe, stand ich gut, so dass ich gute Sicht und guten Klang hatte. Dann hat das Freude bereitet!
Irgendwie war ich froh, als ich feststellte, dass TRTS seit ich sie das letzte mal sah, noch deutlich mehr Gewicht zugelegt haben als ich selber.
Hier ein Interview mit TRTS auf Radio Eins
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)