Re: Konsensspiel 2015: Rockmusik 1965-1989

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wahrFazit: Hat Spaß gemacht. Es gab einigen Anlaß zum Weinen, aber auch zum Freuen. Dass nichts von VU, der einflussreichsten Rockband aller Zeiten, in die Liste kam – teilweise mit abenteuerlichen Ausschlussargumenten – ist ein Witz. Ebenso erstaunlich, dass die Gruppe Led Zeppelin – eine handwerklich gute aber leidlich kreative Blues-Rock Combo – hier einige Fürsprecher hatte, die wie selbstverständlich davon ausgegangen sind, dass einer ihrer Songs unbedingt in die Liste zu gehören hat. Aber letztendlich wurde alles gut. Die Liste ist ein unterhaltsamer Konsens, in dem zwar jeder der Teilnehmer ein paar Ausreißer nach unten ausmacht, aber insgesamt doch das Positive überwiegt. Ich hätte mir noch einiges gewünscht, das etwas kaputter gewesen wäre, etwas mehr Wagnis und Irrsinn enthält in seinem gleichzeitigen Bestreben, den Rockmainstream aus einer unerwarteten Richtung heraus zu bedienen (sowas wie Anthony Moore), oder eben in der Gegenrichtung den Mainstream in all seiner mit Platinalben zugeschissenen Abgefucktheit auf hohem künstlerischen Niveau repräsentiert (wie Mitte der Siebziger die Steve Miller Band oder Fleetwood Mac). Persönlich schön finde ich, dass Tracks, an denen Brian Eno beteiligt ist, hier ziemlich präsent sind, obwohl Eno jetzt alles andere als der klassisch affektgesteuerte Rocker ist. Das macht mir Hoffnung, dass die Konsensliste eben doch unterm Strich mehr ein hart erkämpfter Spiegel des Heutigen und nicht so sehr ein Rekapitulieren des Vergangenen ist. Es hat Nerven gekostet, aber wir waren gut!

Gut gesagt, wahr! Und es hat wirklich Nerven gekostet, aber die baut man mit einer Schokoladentafel wieder auf.
Klar, Led Zeppelin und Velvet Underground hätten der Liste noch die Krone aufgesetzt, aber wir wollen ja nicht meckern. :-)

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