childintimeIch habe die Sprüche noch alle gut im Ohr, auch was die Kommentierung der Hörer dieser Musik anging. Langhaarige Jugendliche waren „Gammler“, die „Hottentottenmusik“ bzw. „Negermusik“ hörten. Die sollten „erstmal arbeiten gehen“. Unter Adolf, „bei dem ja nicht alles schlecht war“, „hätte es sowas nicht gegeben“. Die Mentalität der Nazizeit war streckenweise noch gruselig präsent damals.
Typisches Bild von Straßenumfragen der 60er/70er eben. Die Alten waren davon ja damals völlig überfordert. Und natürlich haben die Erziehungsmethoden und Moralvorstellungen der 30er/40er Jahre immer noch nachgewirkt. Selbst mein Opa -der beileibe kein Nazi gewesen war, im Gegenteil- hat meinem Onkel schon beim Anhören von The Mamas and the Papas die Hölle heiß gemacht und sich über die Langhaarigen aufgeregt. Monday Monday als Zündfunke für einen Generationskonflikt. Das muss man sich mal vorstellen…
Ansonsten fand ich die Doku ganz gut. Was mir gefallen hat, waren die Zeitzeugen, die damals Jugendliche oder fast noch Kinder waren, als sie den Beatclub sahen und wie man später noch erzählt hat, wie die Lebensläufe grob weiter gingen. Ich hab nichts gegen den Niedecken, aber er gehörte als viel zu prominente Person eigentlich nicht in diesen Personenkreis. Seine Erlebnisse aus der Jugendzeit des Pop/Rock hat man einfach schon zu oft gehört.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett