Re: Velvet Underground & Nico

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music-proffesor

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Von einschlägigen Medien und Fachleuten zu einer der wichtigsten Platte der Pop-Musik erkoren: Velvet Underground, verstärkt um Nico, die Sängerin (hier als Chanteuse vermerkt). Nur: Was hat Andy Warhol, der Erfinder des 15-Minuten-Ruhms damit zu tun? Hat er sich diese Musik ausgedacht, diese etwas halbgare Mischung aus PsychedelicFolkRock, Dilettantismus und unmotivierten Gitarren-Soli? Was am schmerzlichsten vermißt wird, ist das Schlagzeug: Maureen Tucker’s Geklopfe und Tambourine-Geschlage kann man bestenfalls als Schlagwerk bezeichnen. Nico’s Gesang ist oft am Ton vorbei, genau wie manche Gitarren-Riffs, gar nicht zu reden von dieser aufdringlich wirkenden Viola (John Cale). Kann sein, daß es in den Sechzigern ein Schlag ins Gesicht derjenigen war, die sich um Musik bemühten, deren Bestreben es war, möglichst hörbar zu klingen, während Velvet Underground genau das eben nicht wollten oder vielleicht auch gar nicht konnten. Dazu geht mir das aber alles nicht weit genug. Geschrammel bleibt Geschrammel, und weite Strecken wirken angestrengt und aufgesetzt. Gewöhnen kann man sich mit Müh und Not an „All Tomorrow’s Parties“ oder „Venus In Furs“. Unerträglich dagegen „Heroin“ mit seiner Endlosigkeit und der gewollten Steigerung, oder das sinnlos quietschige „Black Angel’s Death Song“ genauso wie die Gitarren-Schrammel-Improvisation „European Son“: Hingerotzter Schrott, schlimmer als so manches Krautrock-Zeug. Kann ich schlichtweg nicht leiden. *1/2

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